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11.06.1997 00:00

Damit Sorglosigkeit nicht zu Krankheiten führt

Dipl.-Ing. Mario Steinebach Pressestelle und Crossmedia-Redaktion
Technische Universität Chemnitz

    Damit Sorglosigkeit nicht laenger zu Krankheiten fuehrt

    Sinnvolle Tips fuer den Umgang mit Kuehlschmierstoffen soll Arbeitssicherheit erhoehen

    Die richtige Kuehlung benoetigen wir heute nicht nur in Gefriertruhen, Kraftwerken und Autos. Auch die Metallbearbeitung kommt ohne Kuehlmittel nicht aus. Die sogenannten Kuehlschmierstoffe entziehen erhitzten Werkstuecken bzw. Werkzeugen die Waerme und fuehren sie gemeinsam mit den bei der Bearbeitung entstandenen Spaenen ab. Dass mit diesen Kuehlschmierstoffen jedoch nicht zu spassen ist, spuerte fast die Haelfte der Maschinenbediener der barmag Spinnzwirn GmbH Chemnitz am eigenen Leib: 24 Prozent litten aufgrund des Kontaktes mit Kuehlschmierstoffen unter Hautreizungen, Allergien und Ekzemen. Bei weiteren zwoelf Prozent erkrankten die Atemwege. Drei Prozent beklagten Magenbeschwerden. Diese Zahlen brachte eine Studie des an der Chemnitzer Universitaet ansaessigen Steinbeis- Transferzentrum "Fabrikplanung, -oekologie und automatisierter Fabrikbetrieb" ans Licht. Die Ursachen liegen an Maengeln in der Information ueber und in der Handhabung von Kuehlschmierstoffen sowie im Gesundheitsschutz, resuemieren Dr. Siegfried Reich und Katja Maeding, welche das Projekt Mitte 1995 auf Initiative des Betriebsrates der Chemnitzer Firma und der Schwaebisch Gmuender Ersatzkasse (GEK) in Angriff nahmen. Im Verlauf eines Jahres nahmen die Wissenschaftler noch vier weitere Maschinenbau-Unternehmen der Chemnitzer Region unter die Lupe. Ergebnis: "UEberall das gleiche Bild", so Reich.

    Aus unzaehligen Gespraechen und schriftlichen Befragungen erarbeiteten die Chemnitzer Wissenschaftler nun eine Maengelliste: So gab es kaum Verantwortliche fuer Kuehlschmierstoffe in den Unternehmen. Viele Mitarbeiter waren unzureichend informiert, unerlaessliche Dokumentationen fehlten oft gaenzlich. "An einigen Maschinen sah das Kuehlschmiermittel schon recht uebel aus", berichtet Reich. Das zeigte nicht nur den Wissenschaftlern, dass man den Maschinenbedienern dringend einen "Wegweiser" in die Hand geben muss. Grund genug fuer die GEK, das Projekt gemeinsam mit der barmag Spinnzwirn zu finanzieren. "Fruehere Untersuchungen zeigten, dass insbesondere bei Zerspanern sehr haeufig Hauterkrankungen auftraten, deren Ursachen im unsachgemaessen Umgang mit Kuehlschmierstoffen lagen", berichtet Hardy Mueller, Gesundheitsanalytiker bei der GEK. "Insbesondere in kleinen und mittelstaendischen Betrieben hapert es noch heute an Loesungsansaetzen fuer einen vernuenftigen Umgang mit derartigen Stoffen."

    Dieses Defizit ist nun mit diesem Ansatz behebbar: Die Chemnitzer Wissenschaftler erarbeiteten eine 82seitige Handlungsorientierung zur "Optimierung des Einsatzes von Kuehlschmierstoffen in der mittelstaendischen, metallverarbeitenden Industrie". In ihr wird nicht nur ein fundiertes Grundlagenwissen ueber diese Stoffe vermittelt. Sie beinhaltet auch Checklisten zur Problemerkennung und Gesundheitsvorsorge sowie unzaehlige Tips rund um die Kuehlschmierstoffe. So gibt es sogar Hinweise auf die Trockenbearbeitung, bei der auf einen Einsatz von Kuehlschmierstoffen ganz verzichtet wird.

    Die Schwaebisch Gmuender Ersatzkasse hat bereits die ersten zehn Exemplare dieser Handlungsorientireung an Experten in Unternehmen und Verbaenden geschickt, die ihrerseits Verbesserungsvorschlaege anbringen koennen. Nach dieser "Testschleife" soll das in Chemnitz erarbeitete Material, so Mueller, breiter gestreut werden - eventuell durch Einbeziehung eines Fachverlages.

    Wer jetzt schon Hinweise zum Einsatz von Kuehlschmierstoffen benoetigt, kann sich an Dr. Siegfried Reich, Telefon 03 71/5 31-53 10, wenden.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Maschinenbau
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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