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13.12.2007 09:17

Das freundliche Gesicht des freundlosen Urans

Dr. Ernst Guggolz Abteilung Öffentlichkeitsarbeit
Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V.

    Wenn sich der Iran entscheidet, Uran anzureichern, hält die Welt den Atem an - so allgegenwärtig ist die Angst vor Atomwaffen. Und auch über Vorteile und Gefahren der Stromerzeugung mit Uran in Kernreaktoren diskutieren nicht nur Umweltschützer und Politiker. Die aktuelle Ausgabe der "Nachrichten aus der Chemie" stellt jetzt eine andere Seite des radioaktiven Elements vor: Bestimmte Uranverbindungen können kleine, wenig reaktive Moleküle wie Kohlendioxid binden und nutzbar machen.

    Abgereichertes Uran - wie es bei der Brennmaterialienherstellung für Kernkraftwerke anfällt - besteht fast ausschließlich aus dem Isotop 238Uran, das als schwacher alpha-Strahler relativ ungefährlich ist. Versuche damit haben spannende Eigenschaften zu Tage gefördert: Urankomplexe aktivieren kleine Moleküle wie Stickstoff oder Kohlendioxid.

    Das Treibhausgas Kohlendioxid wird so für weitere Reaktionen zugänglich - ganz nach dem Vorbild der Pflanzen, die Kohlendioxid aus der Luft an Metallkomplexe binden und so zu größeren, energiereichen Molekülen, den Zuckern, verknüpfen. Manche Urankomplexe können das besonders stabile und daher wenig reaktive Stickstoffmolekül spalten oder sogar die Bindungen zwischen Kohlenstoff und Wasserstoff in Kohlenwasserstoffen aktivieren.

    Doch Nachwuchs für die Erforschung der Uranchemie ist knapp: Negative Schlagzeilen haben Studenten und junge Wissenschaftler verschreckt. Die Chemiker Christina Hauser und Karsten Meyer von der Universität Erlangen-Nürnberg stellen in den "Nachrichten aus der Chemie" Höhepunkte der Uranchemie vor und plädieren dafür, Uran wieder eine Chance zu geben - nicht als Material für Kernwaffen, sondern als chemisches Element, dessen Reaktionen es wert sind, erforscht zu werden. Ein PDF-File des Beitrages im Dezemberheft der "Nachrichten aus der Chemie" gibt es kostenlos bei der Redaktion unter: nachrichten@gdch.de.

    Nahezu 80.000 anspruchsvolle Chemiker und Chemikerinnen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Lehre informieren sich mit den "Nachrichten aus der Chemie" über Entwicklungen in der Chemie, in angrenzenden Wissenschaften sowie über gesellschaftliche und wirtschaftliche Aspekte. Kennzeichen der Zeitschrift sind das breite Spektrum der Berichte, das einmalige Informationsangebot an Personalien, Veranstaltungs- und Fortbildungsterminen sowie der große Stellenmarkt.


    Weitere Informationen:

    http://www.gdch.de/nachrichten "Nachrichten aus der Chemie"
    http://www.gdch.de/taetigkeiten/nch/jg2007/h12_07.htm Das Dezemberheft der "Nachrichten aus der Chemie"


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Medizin, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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