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14.12.2007 13:36

Ausgezeichnete Doktorarbeiten von UKE-Nachwuchswissenschaftlern

Kathrin Herbst Unternehmenskommunikation
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

    Zwölf Nachwuchswissenschaftler des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) werden heute für ihre Doktorarbeiten ausgezeichnet. Die Promotionspreise werden um 15 Uhr im großen Festsaal des Erika-Hauses (Gebäude W29) verliehen und wurden von Mitgliedern des Freundes- und Förderkreises des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf gestiftet. Beim Burkhart-Bromm-Promotionspreis, der nur alle drei Jahre verliehen wird, beträgt die Dotierung 2500 Euro, bei den anderen Preisen jeweils 1250 Euro.

    Den Gebhard-Koch-Promotionspreis für Zellbiochemie und Neurobiologie erhält Dr. rer. nat. Christoph Maas (34), Zentrum für Molekulare Neurobiologie, für seine Untersuchung des Transports von speziellen Eiweißen, die mit den Nervenzellkontakten in Verbindung stehen. Die Ergebnisse ermöglichen neue Vorstellungen darüber, wie sich - in Abhängigkeit von der Menge der Eiweißmoleküle - ihr Transport zu den Nervenzellkontakten und zurück zum Zellkörper sowie die Übertragung von Botenstoffen an den Nervenzellkontakten steuern lassen.

    Der Volker-Bay-Promotionspreis wird Dr. rer. nat. Felix Scheuplein (32), Institut für Immunologie, verliehen. Er entdeckte einen Signalweg, über den Immunzellen auf Stoffe reagieren, die von Zellen freigesetzt werden, die durch Infektionen oder Entzündungen geschädigt wurden. Die Arbeitsergebnisse eröffnen neue Ansätze für die Therapie unterschiedlicher Entzündungsreaktionen und Autoimmunerkrankungen.

    Der Hans-Dietrich-Herrmann-Promotionspreis für Molekulare Medizin geht an Dr. med. Michael Wagner (30), Institut für Vegetative Physiologie und Pathophysiologie. In seiner Arbeit konnte er aufwändige Regulationsmechanismen für den Kaliumstrom in Herzmuskelzellen aufzeigen und nachweisen, dass sich diese experimentell beeinflussen lassen.

    Den Karl-Heinz-Hölzer-Promotionspreis für Interdisziplinäre Medizinische Forschung erhält Dr. phil. Lisa Brinkmann (27), Institut für Sexualforschung und Forensische Psychiatrie. Ihre umfangreiche Studie zeigt, dass eine operative Korrektur der körperlichen Fehlentwicklung bei Intersexuellen nicht unbedingt zu einem stabilen Erleben der Identität des Geschlechts führt. Daraus ergibt sich, dass den individuellen Lebensumständen und -entwürfen im Behandlungsplan eine stärkere Bedeutung zukommt als einer geschlechtlichen Eindeutigkeit.

    Der Medac-Promotionspreis für Immunologie wird Dr. rer. nat. Susanne Tartz (30), Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin, verliehen. Im Laborversuch baute sie ein neues Verfahren der Impfung gegen Malariaerreger auf, mit dem ein vollständiger Schutz gegen die "Plasmodium berghei"-Malaria-Infektion erreicht werden konnte. Dieses Verfahren ist wirkungsvoller als alle bekannten Impfstoffe. Eine Anwendung am Menschen wäre möglich.

    Der Edward-Roosen-Runge-Promotionspreis für Fortpflanzungsforschung geht an Dr. rer. nat. Caroline Feig (28), Klinik für Dermatologie und Venerologie, für eine Arbeit zur Zeugungsfähigkeit. Erstmals wurden in großem Umfang die globalen Genexpressionsmuster von Hodengewebe gesunder und zeugungsgestörter Männer mit Hilfe der Microarray-Technologie erfasst. Einige Gene konnten definierten Störungen der Spermatogenese zugeordnet werden. Dadurch wurde ein neues Verfahren für die Diagnostik von Fruchtbarkeitsstörungen verfügbar.

    Den Ulrich-R.-Kleeberg-Promotionspreis für Onkologische Versorgungsforschung und Therapieoptimierung erhält Dr. phil. Lars Kröger (43), Institut für Medizinische Psychologie, für eine Studie zur Lebensqualität krebskranker Kinder, krebskranker Erwachsener und deren Angehöriger. Dabei wurde nach einer individuell abgestimmten psychosozialen Behandlung eine Verbesserung der Lebensqualität festgestellt, die jedoch in den einzelnen untersuchten Gruppen unterschiedlich hoch ausfiel.

    Der Karl-Horatz-Promotionspreis für Anästhesiologie und Notfallmedizin wird an Dr. med. Claas Buschmann (32), Klinik für Anästhesiologie, verliehen. Er untersuchte eine neue Technik zum Beatmen und gleichzeitigen Absaugen von Flüssigkeiten aus der Lunge während der Narkose, den Einsatz eines doppellumigen Luftröhrentubus. Es wurde nachgewiesen, dass durch diesen die Lungenbläschen nicht geschädigt werden und weitere Vorteile für eine schonende Beatmung der Lunge zu erreichen sind.

    Der Heinrich-Netheler-Promotionspreis für Molekularbiologie geht an Dr. rer. nat. Anne Wulf (32), ehemaliges Institut für Biochemie und Molekularbiologie III, für eine Arbeit zum Einfluss von Schilddrüsenhormonen auf die Genexpression. Untersucht wurde das Zusammenwirken mit vielen Transkriptionsfaktoren. So konnten neue Vorstellungen zur Wirkungsweise der Hormone im Zellkern entwickelt werden.

    Den Burkhart-Bromm-Promotionspreis für Kognitive Neurobiologie erhält Dr. phil. Tobias Sommer-Blöchle (38), Institut für Systemische Neurowissenschaften. Er identifizierte Hirnrindenregionen, die für das Gedächtnis - insbesondere für die Bindung von Objekt und Ort - verantwortlich sind, und setzte Störfaktoren dieser kognitiven Zuordnung ein. So ergaben sich neue Einblicke in die Funktion einzelner Hirnregionen.

    Der Rüdiger-Arndt-Promotionspreis für Tumorbiologie wird an Dr. rer. nat. Eva Maria Murga Penas (35), II. Medizinische Klinik, verliehen. Sie entdeckte bei bestimmten Tumorerkrankungen (malignen Lymphomen) genetische Veränderungen, die mit einem ungünstigen Krankheitsverlauf verbunden sind. Damit wurden neue Grundlagen für die Diagnostik, die Einschätzung der Prognose und die Behandlung gelegt.

    Den einmalig vergebenen Jürgen-Lüthje-Promotionspreis erhält Dr. med. Gabriela B. Iwanski (28), Heinrich-Pette-Institut für Experimentelle Virologie und Immunologie an der Universität Hamburg. Ob weiße Blutkörperchen normal wachsen oder sich zu Vorläuferzellen für eine Leukämie verändern, hängt unter anderem von der Regulation verschiedener Gene ab. Es konnte gezeigt werden, dass es mit größerer Häufigkeit zu einer Leukämie kommt, wenn der Transkriptionsfaktor C/EBP alpha unterdrückt wird.

    Auf Wunsch mailen wir Ihnen ab 15.30 Uhr ein Foto der Preisträger.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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