2. Internationaler Kongress zur Magnetresonanz-Mammographie vom 21.-23. September an der Uni Jena
Einladung zur Pressekonferenz am 20. September, 13 Uhr im Senatssaal
Jena (06.09.00) Brustkrebs ist der mit Abstand häufigste Tumor bei Frauen. Jede neunte Frau in Deutschland ist betroffen; rund 46.000 Neuerkrankungen werden hier pro Jahr festgestellt - Tendenz steigend. Ihre Anfänge nimmt die noch immer zweithäufigste Krebstodesursache der Frau bereits Jahre vor der ersten Diagnose; festgestellt wird das sog. Mammakarzinom jedoch erst viel später. Denn nachgewiesen werden kann der Tumor erst ab einer Größe von drei Millimetern - und dies gelingt auch nur der hochsensiblen Methode der Magnetresonanz-(MR)-Mammographie.
Obwohl die MR-Mammographie bereits seit 16 Jahren klinisch erprobt und angewendet wird, gehört sie noch nicht zur Routinebehandlung. Die MR-Mammographie ist sehr genau, aber auch teuer und kompliziert, fasst Prof. Dr. Werner Alois Kaiser zusammen. Der Direktor des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am Jenaer Uni-Klinikum veranstaltet daher vom 21.-23. September den 2. Internationalen Kongress zur MR-Mammographie, um über ihre Probleme und Chancen zu diskutieren. "Es kommen praktisch alle Experten aus der ganzen Welt, die auf diesem Gebiet arbeiten", fasst Kaiser zusammen. Die rund 200 Teilnehmer werden neueste Forschungsergebnisse präsentieren und vor allem "über Standardisierungen diskutieren", erläutert der Jenaer Radiologe. Bisher existieren bei der MR-Mammographie unterschiedliche technische Standards und zahlreiche Diagnoseansätze. Diese Vielzahl erhöht in diesem Fall nicht den Wettbewerb, sondern erschwert den Vergleich der Resultate und ihre Verwendung in anderen Kliniken. Prof. Kaiser erwartet daher vom Jenaer Kongress, dass hier ein wichtiger Schritt in Richtung Vereinheitlichung getan wird. "Unsere Methode ist wissenschaftlich akzeptiert", weiß Kaiser, der zu den Pionieren der ersten Stunde gehört. Im Gegensatz zu anderen Verfahren - wie der Röntgenmammographie oder der Sonographie des Tumors - ist die MR-Mammographie strahlungsfrei, sicherer, präziser und ermöglicht die Diagnose früher. Bereits ab einer Größe von drei Millimetern kann der Tumor nachgewiesen - und für die Frauen noch wichtiger - oder mit einer 99-prozentigen Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden, wie die Jenaer Mediziner festgestellt haben. Das kann zahlreiche unnötige Brustoperationen und -amputationen verhindern.
Die Sicherheit der Analyse beruht auf dem besonderen Prinzip der Tumorangiogenese, das die MR-Mammographie nutzt. Ein Tumor ist hungriger als normales Gewebe und bildet daher mehr Nährstoffwege aus. Bei der MR-Mammographie werden diese Gefäße erkannt und können bereits im Frühstadium als Tumor erkannt werden - noch gelingt eine sichere Diagnose allerdings nur speziell geschulten Experten. Sie können auch die Zahl der Karzinome exakt feststellen, denn häufig treten drei bis fünf maligne Geschwulste gleichzeitig in der Brust auf - die nachfolgende Operation kann dadurch exakter geplant werden.
Obwohl in Jena aktuellstes Forschungsmaterial präsentiert und über einen globalen Standard diskutiert wird, gehen Kaisers Visionen deutlich weiter. Er erhofft sich für seine Patientinnen, dass die Zeit zwischen Diagnose und Therapie so weit verringert wird, dass die Operation sofort nach der Entdeckung des Tumors stattfinden kann. Das ist preiswerter und schont vor allem die Patientinnen - physisch und psychisch. Um diese Behandlungseinheit zu erreichen, forschen die Jenaer Radiologen u. a. an minimal-invasiven Therapien, bei denen der Tumor mit Hitze, Kälte oder Magnetstrahlen vernichtet wird. Erste Ergebnisse sollen bereits während des Mammographie-Kongresses vorgestellt werden.
Informationen im Internet unter: http://www.med.uni-jena.de/idir/mrm2000/.
Hinweis für die Redaktionen:
Anlässlich des "2. International Congress on MR-Mammography" findet am Mittwoch, dem 20. September um 13 Uhr im Senatssaal des Uni-Hauptgebäudes (Fürstengraben 1) eine Pressekonferenz statt, zu der Sie herzlich eingeladen sind.
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Werner Alois Kaiser
Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie der Uni Jena
Bachstr. 18
07743 Jena
Tel.: 03641/934005
Fax: 03641/934038
E-Mail: Werner.Kaiser@med.uni-jena.de
Friedrich-Schiller-Universität
Referat Öffentlichkeitsarbeit
Axel Burchardt M. A.
Fürstengraben 1
07743 Jena
Tel.: 03641/931041
Fax: 03641/931042
E-Mail: hab@sokrates.verwaltung.uni-jena.de
http://www.med.uni-jena.de/idir/mrm2000/
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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