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18.12.2007 15:20

Bislang 220 Brustkrebsfälle entdeckt

Constanze Steinke Steinke + Hauptmann, PR- und Medienagentur GmbH
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

    Wenig Aufwand für viel Sicherheit - Früherkennungsprogramm rettet Leben

    Seit Anfang Mai können Frauen im besonders gefährdeten Alter von 50 bis 69 Jahren in Mecklenburg-Vorpommern flächendeckend an einer freiwilligen und kostenfreien Vorsorgeuntersuchung teilnehmen, dem so genannten Mamma-Sreening. In den drei Sreening-Bezirken Greifswald, Neubrandenburg und Schwerin konnten seitdem 220 Tumore (Stand 30. September 2007), die meisten im Frühstadium diagnostisiert werden. Davon entfallen auf die Region Greifswald (Start 9. Juni 2006) 110 Brustkrebsfälle, auf Schwerin (Start 20. November 2006) 92 Befunde und Neubrandenburg (Start 2. Januar 2007) bislang 18 Befunde. Für Rostock liegen noch keine Zahlen vor, da dort mit den Untersuchungen erst im Oktober 2007 begonnen werden konnte.

    "Die 220 Frauen, denen wir so schneller helfen und unter Umständen viel Leid ersparen können, sind das überzeugendste Argument für das am Anfang umstrittene Vorsorgeprogramm der Bundesregierung", betonte der Direktor des Institutes für Diagnostische Radiologie und Neuroradiologie, Prof. Norbert Hosten. "Es ist davon auszugehen, dass wir bei einer noch höheren Beteiligung die Sterberate deutlich senken können. Das zeigen ähnliche Reihenuntersuchungen in anderen Ländern." Bis zu 1.000 Patientinnen sterben jährlich in Mecklenburg-Vorpommern an der häufigsten Krebsart bei Frauen.

    Im Zeitraum von Juni 2006 bis September 2007 wurden in der Sreening-Einheit Greifswald 28.715 Frauen angeschrieben und zur Vorsorgeuntersuchung in einer der sieben radiologischen Praxen in ihrem Wohnumfeld eingeladen. Den Termin haben 16.132 Frauen wahrgenommen. Das entspricht einer Beteiligungsquote von 56 Prozent. Teilnahmeberechtigt sind in der nordöstlichsten Region insgesamt 61.890 Frauen. Es wurden 16.132 digitale Mammographien gemacht und durch jeweils zwei Fachärzte begutachtet. Die Bilder und die damit verbundenen hohen Datenmengen werden automatisiert und telemedizinisch zur Befundung und Auswertung verschickt. Aufbauend auf den Erfahrungen des Telemedizinnetzes wurde der zentrale Knoten des Screening-Netzes für Mecklenburg-Vorpommern im Universitätsklinikum Greifswald installiert.

    Von den 110 gefundenen Tumoren waren 75 Prozent unter 2 cm Größe, 64 Prozent noch ohne Lymphknotenbefall. Damit wurde zugleich die Kritik widerlegt, das Programm eigne sich nur begrenzt zur Erfassung kleinerer Krebsherde im Frühstadium. "Wenn auch für die meisten Frauen die Befunde überraschend kamen, sind in dem frühen Stadium jedoch sehr gute Heilungschancen bei vollständigem Erhalt der Brust gegeben", so die programmverantwortliche Oberärztin Dr. Anette Schimming (Foto) vom Universitätsklinikum Greifswald.

    In Schwerin kamen 12.000 Frauen zum Vorsorgetermin, in Neubrandenburg bis Ende September 3.182 Frauen. "Wir müssen unermüdlich für diese wichtige Präventionsmaßnahme werben, damit möglichst viele Frauen ihr Recht auf die nur 15minütige Untersuchung wahrnehmen. Das ist sehr wenig Aufwand für möglicherweise viel Sicherheit und Leben", appellierte Schimming an die teilnahmeberechtigten Frauen.


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    Oberärztin Dr. Anette Schimming
    Oberärztin Dr. Anette Schimming

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

    Oberärztin Dr. Anette Schimming


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