idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
19.12.2007 14:54

Verbraucher stehen der Entwicklung der Nanotechnologie überwiegend positiv gegenüber

Dr. Irene Lukassowitz Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)

    BfR - Presseinformation
    Bundesinstitut für Risikobewertung
    Thielallee 88 - 92, D - 14195 Berlin, Telefon: 01888/412-4300, Telefax: 01888/412-4970 Presserechtlich verantwortlich: Dr. Irene Lukassowitz

    23/2007, 19. Dezember 2007

    Verbraucher stehen der Entwicklung der Nanotechnologie überwiegend positiv gegenüber

    BfR-Studie zeigt jedoch auch, dass Nanopartikel in Lebensmitteln mehrheitlich abgelehnt werden

    Verbraucher sehen die Entwicklung der Nanotechnologie überwiegend positiv, allerdings lehnen viele den Einsatz von Nanopartikeln in Lebensmitteln ab. Das hat eine repräsentative Befragung von 1000 Verbrauchern im Auftrag des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) ergeben, die jetzt in Berlin vorgestellt wurde. 66 Prozent der Befragten versprechen sich von Nanotechnologie eher Nutzen als Risiken, sie akzeptieren Nanotechnologie aber nicht in allen Anwendungsbereichen gleichermaßen. "Wir haben festgestellt, dass Verbraucher die Nanotechnologie weniger nach Fakten beurteilen, sondern viel mehr nach emotionalen Kriterien. Die so genannten gefühlten Risiken spielen bei der Wahrnehmung neuer Technologien eine bedeutende Rolle", sagt BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. Ein weiteres Ergebnis der Studie war, dass Nanotechnologie in den vergangenen drei Jahren bei Verbrauchern deutlich bekannter geworden ist. Bei der Informationssuche bringen sie aber nicht allen Informationsgebern dasselbe Vertrauen entgegen. Am besten fühlen sich die Befragten durch Verbraucherverbände informiert, am wenigsten vertrauen sie Äußerungen von Politikern.

    Der Begriff Nanotechnologie ist unter Verbrauchern bekannter geworden. 2004 konnten im Rahmen einer Studie noch 15 Prozent angeben, wo ihnen der Begriff schon einmal begegnet ist, in der aktuellen Befragung im Auftrag des BfR waren es schon 52 Prozent. Die Befragten schätzen Nanotechnologie als technische Entwicklung, die in vielen Lebensbereichen Verbesserungen bringen wird. Zwei Drittel versprechen sich von Nanotechnologie mehr Nutzen als Risiken und befürworten eine Weiterentwicklung. Allerdings fordern sie auch, dass mögliche Risiken erforscht werden.

    Das positive Urteil der Nanotechnologie bezieht sich nicht auf alle Anwendungsbereiche. Am meisten versprechen sich die Befragten von Nanotechnologie im medizinischen Bereich. Der Zuspruch in verbrauchernahen Anwendungsbereichen nimmt ab, je näher der eigene Kontakt der Verbraucher mit dem Produkt wird: So befürworten 86 Prozent den Einsatz von Nanopartikeln in Farben und Lacken, die deren Kratz- und Abriebfestigkeit erhöhen. Ähnlich hoch ist der Zuspruch für Textilien, die durch Nanotechnologie Schmutz abweisen sollen. Akzeptiert werden Nanopartikel auch in Verpackungsmaterialien und Sonnenschutzmitteln, eine verbesserte Wirkung anderer kosmetischer Mittel durch Nanopartikel befürworten allerdings nur 53 Prozent. Mehrheitlich abgelehnt wird Nanotechnologie in Lebensmitteln: einen "Nano"-Zusatz in Gewürzen, der das Verklumpen verhindern würde, lehnen 69 Prozent der Befragten ab, 84 Prozent möchten keine Lebensmittel, die beispielsweise durch den Einsatz von Nanopartikeln länger ansehnlich gehalten werden.

    Ihre Informationen zu Nanotechnologie beziehen Verbraucher nach den Ergebnissen der Studie aus allen großen Medien - Fernsehen, Tageszeitungen, Zeitschriften und Internet, weniger aus dem Radio. Wie sehr Verbraucher den Informationen zum Thema Nanotechnologie trauen, hängt davon ab, wer diese Informationen gibt: Das höchste Vertrauen genießen Verbraucherorganisationen, wie die Verbraucherzentralen und Stiftung Warentest, und die Wissenschaft (jeweils 92 Prozent). Am unteren Ende der Vertrauensskala rangieren Wirtschaft und Politik, die von 32 bzw. 23 Prozent der Befragten als vertrauenswürdige Informationsquelle angesehen werden.

    Die vom BfR in Auftrag gegebene Studie war in zwei Teile untergliedert. Im ersten Teil - einer psychologischen Grundlagenstudie mit qualitativen Interviews mit 30 Personen - wurde ermittelt, welche Einstellungen Verbraucher zum Thema Nanotechnologie haben und welches Image Nanotechnologie bei Verbrauchern besitzt. Der zweite Teil bestand in der quantitativen Befragung von 1000 Personen. Der Abschlussbericht der Studie erscheint im Frühjahr 2008 und wird auf der Internetseite des BfR veröffentlicht.

    ende bfr-p


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).