idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
03.01.2008 09:56

Firmenübernahmen verringern Wettbewerb auf Technologiemärkten

Katrin Voss Informationsdienste und Öffentlichkeitsarbeit
Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH (ZEW)

    Fusionen und Übernahmen erhöhen nicht nur die Konzentration auf Produktmärkten und verringern damit den Wettbewerb zulasten der Nachfrager. Sie führen vielmehr auch zu einer Bündelung wichtiger Technologien beim Käuferunternehmen, was die Entwicklung konkurrierender Technologien in anderen Unternehmen blockieren kann. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim, die 1.204 europäische M&A-Transaktionen in den Jahren von 1999 bis 2003 untersucht.

    Danach identifizieren Käuferunternehmen gezielt solche Technologien bei potenziellen Zielunternehmen, die aufgrund eines bestehenden Patents die technologische Entwicklung bei Wettbewerbern blockieren können. Dies kann zu einer monopolartigen Stellung des durch die Fusion entstandenen Unternehmens führen. So verringert sich nicht nur der Wettbewerb auf Produktmärkten, sondern auch auf den vorgelagerten Technologiemärkten. Fusionen tragen damit dazu bei, innovative technologische Designs von Wettbewerbern zum Schaden der Konsumenten zu verhindern. Während die Kartellbehörden im Fall eines Zusammenschlusses nahezu ausschließlich die potenziellen Auswirkungen auf Produktmärkte untersuchen, findet hingegen die Konzentration auf Technologiemärkten bislang kaum systematisch Berücksichtigung.

    Die Studie differenziert darüber hinaus zwischen Übernahmen, die von strategischen Investoren durchgeführt werden, und Übernahmen, die von Finanzinvestoren durchgeführt werden. Danach zeigen sich die Konzentrationseffekte von Technologien ausschließlich bei den strategischen Investoren, die gezielt den Wettbewerb beeinflussen wollen. Finanzinvestoren zeigen zwar ein deutliches Interesse an den Technologien des Zielunternehmens insgesamt, nicht jedoch an solchen Technologien, die Wettbewerbstechnologien blockieren können. Grund hierfür ist, dass Finanzinvestoren in aller Regel nicht über ein eigenes Technologieportfolio verfügen und das Zielunternehmen nach der Übernahme weitgehend unabhängig bleibt. Finanzinvestoren - und hier vor allem Private-Equity-Investoren - machen einen Anteil von etwa 30 bis 50 Prozent der weltweiten M&A-Aktivitäten aus.

    Ansprechpartner:
    Dr. Christoph Grimpe, Telefon 0621/1235-381, Fax -170, E-Mail grimpe@zew.de


    Weitere Informationen:

    ftp://ftp.zew.de/pub/zew-docs/dp/dp07066.pdf - Die Studie ist als ZEW Discussion Paper No. 07-066 in englischer Sprache erschienen.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).