idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
08.09.2000 13:56

Plastische und Ästhetische Chirurgie 2000

Kornelia Suske Pressestelle
Klinikum der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

    Einladung zur Pressekonferenz am 13. September

    Mehr als 450 Plastische und Ästhetische Chirurgen aus über 15 Ländern werden vom 13. bis 16. September in Magdeburg erwartet, um sich über Fortschritte auf ihrem Fachgebiet zu informieren und zu diskutieren. Hauptthemen sind u.a. die Gesichtschirurgie und die operative Behandlung von Brustfehlbildungen. Ein weiterer Schwerpunkt widmet sich dem so genannten Bioengineering, z.B. neuesten Erkenntnissen zum Einsatz künstlicher Nerven.

    Auch die Frage nach der Qualitätssicherung wird einen breiten Raum während der Tagung einnehmen. Tagungspräsident Professor Wolfgang Schneider: "Noch nie war die Entwicklung der Plastischen Chirurgie so innovativ und erfolgreich wie in den vergangenen Jahrzehnten. Mit Beginn des 21. Jahrhunderts stellt sich die grundsätzliche Frage der Weiterentwicklung dieses Fachs aus medizinischer, aber auch aus Sicht des Patienten."

    Vom 13. bis zum 16. September 2000 finden in Magdeburg die 31. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Plastischen Chirurgen (VDPC), die 5. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft Ästhetisch-Plastischer Chirurgen (DGÄPC) und das European Joint Meeting of Plastic, Reconstructiv and Asthetic Surgeons with International Attendence statt. Tagungsort ist die Johanniskirche Magdeburg.

    Hinweis für Redaktionen:
    Im Namen des Tagungspräsidenten Professor Wolfgang Schneider, Direktor der Klinik für Plastische, Wiederherstellungs- und Handchirurgie der Universität Magdeburg, laden wir Sie zu einer Pressekonferenz ein am
    Mittwoch, dem 13. September 2000, von 13.00 bis 14.00 Uhr,
    in der Johanniskirche Magdeburg (Jacobstraße Ecke Johannisberg).
    Als Gesprächspartner stehen Ihnen neben Prof. Wolfgang Schneider noch DGÄPC- Präsident Prof. Dr. Wolfgang Mühlbauer und VDPC-Präsident Prof. Dr. Peter Eckert zur Verfügung.

    Schwerpunkte der Pressekonferenz sind u.a.
    - die aktuelle Forschung im Bereich des Bioengineerings (Prof. Schneider: "Biologische Herstellung von Haut ist bereits ebenso möglich wie die biologische Konstruktion von Nerven, Knorpel oder Knochen."),
    - Rekonstruktionen an der Körperoberfläche, wie die Gesichtsrekonstruktion, die Sehnenchirurgie bei komplexen Hautverletzungen sowie Brustfehlbildungen oder Entwicklungsstörungen an der Thoraxwand (Prof. Eckert),
    - die Problematik der Qualitätssicherung auf dem Gebiet der Ästhetischen Chirurgie in Deutschland. (Prof. Mühlbauer: "Die DGÄPC ist angetreten, um das schillernde Gebiet der `Schönheitschirurgie` auf eine fachärztliche, seriöse, qualitätsgerechte Basis zu stellen.")

    Kongressbüro:
    Johanniskirche Magdeburg, Jacobstraße/ Ecke Johannisberg, 39104 Magdeburg, Tel. 0391/540 2126 , Fax 0391/540 6690.

    PRESSETEXTE

    Von Tagungspräsident Prof. Dr. Wolfgang Schneider:

    Die Chancen für das kommende neue Jahrhundert zu erkennen, heißt die Erfahrungen der Vergangenheit nutzen, sie einzubinden in ein neues zukunftsweisendes Konzept für Krankenversorgung, Lehre, Forschung, Qualitätssicherung sowie die Forschung müssen gleichberechtigte Partner der Krankenversorgung sein.
    Um den jetzigen Stand der Patientenversorgung sicherer und damit für den Patienten berechenbarer zu machen, widmet sich der Kongress in einer ausführlichen Sitzung, bei denen Mediziner sowie Juristen beteiligt sind, dem Thema der Qualitätssicherung und dem Qualitätsmanagement. Hierfür sind namhafte Redner aus dem In- und Ausland angemeldet.

    Ein weiterer Schwerpunkt wird durch ein Wissenschaftsforum belegt, in dem es im Wesentlichen um Forschung im Bereich des Bioengineerings geht. Die Plastische Chirurgie, ein Fach der Innovationen, Technik und Techniken hat auch dort wieder einmal die Nase ganz weit vorn, ohne übermütig oder überheblich zu werden. Die innovativen Kräfte werden intensiv von Plastischen Chirurgen im In- und Ausland eingesetzt, um sie mit Hilfe des Bioengineerings für die Patienten nutzbar zu machen. Biologische Herstellung von Haut ist bereits ebenso möglich wie die biologische Konstruktion von Nerven, Knorpel oder Knochen.

    Der wissenschaftliche Austausch von Kenntnissen jeder Art, die dafür benötigt werden, findet in diesem Wissenschaftsforum statt und führt in der Regel zur Klärung vieler Zweifel und zeigt damit oftmals neue Wege auf. Hierfür hat der Tagungspräsident einen Otto-von-Guericke-Wissenschaftspreis ausgelobt, der durch eine unabhängige Jury von Ordinarien der Medizin und Naturwissenschaften zugesprochen werden solll. Erst in der wissenschaftlichen Diskussion wird sich herauskristallisieren, welche Forschungsgruppe sich diesen Preis erarbeitet hat, wobei die Forschergruppe der Plastischen Chirurgie als Kongressorganisator nicht wählbar ist, um jeden Zweifel der Manipulation aus dem Weg zu räumen.

    Ein weiteres Highlight ist die größte Ehrung durch die Vergabe der Vereinigung der Deutschen Plastischen Chirurgen, der Dieffenbachmedaille, an Prof. Dr. med. Martyn Webster aus Glasgow, welcher seit über 30 Jahren ein unermüdlicher Arzt, Wissenschaftler und Lehrer in der Plastischen Chirurgie ist.

    Wir denken, dass das Gesamtprogramm dieser Tagung dadurch eine Ausgewogenheit erhält, die den Blick und die Planung für die Zukunft ermöglicht.

    PRESSETEXT zum Thema:

    Rekonstruktion an der Körperoberfläche

    Von Prof. Dr. Peter Eckert, VDPC-Präsident,

    Die 31. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Plastischen Chirurgen vom 13. bis 16. September 2000 in Magdeburg berücksichtigt in ihrem Programm die 4 tragenden Säulen der Plastischen Chirurgie: die Handchirurgie, die Verbrennungsmedizin, die rekonstruktive Eingriffe und die ästhetischen Indikationen. Die Themenblöcke zur Rekonstruktion an der Körperoberfläche befassen sich mit Gesicht, den Sehnen der Hand, Brust und Brustkorb sowie der Ohrmuschel.

    Die Gesichtsrekonstruktion war noch vor 20 Jahren zahlenmäßig geprägt durch die Wiederherstellung nach Glasschnittverletzungen, nämlich insbesondere nach Autounfällen. Durch die Gurtpflicht sind Windschutzscheibenverletzungen auf unter 10 Prozent gesenkt worden. Jedoch nimmt weltweit und auch in Deutschland die Häufigkeit von Hauttumoren dramatisch zu. Bei großflächigen Tumorzerstörungen der Wangen und Stirnhaut und bei Nachbarschaft zu den für die Funktion des Gesichtes wichtigen Strukturen: den Lidern, den Nasenflügel und den Lippen sind zur Erhaltung oder Wiederherstellung einer normalen Funktion ausgeklügelte Gewebeersatzverfahren nötig. Hier verwirklicht sich der Plastische Chirurg in Perfektion, wenn er sein ganzes methodisches Rüstzeug einsetzt um die schwierig zu vereinbarenden Zielsetzungen der Tumorradikalität, der Durchblutung des Gewebes, des funktionellen Ersatzes und des Entnahmedefektes mit den ästhetischen Erfordernissen der Gesichtsregion in einen bestverträglichen Einklang bringen kann. Besonders hier muß aus einer konstruktiven Vielfalt geschöpft werden um individuellen Besonderheiten optimiert Rechnung zu tragen.
    Diese trifft auch für die Operationen an der Ohrmuschel bei Tumoren zu. Bei angeborenen Fehlen der Ohrmuschel hilft nach heutiger Erkenntnis nur der vollständige Neuaufbau, rudimentäre Anlagen finden bei vollständiger Konstruktion der Ohrmuschel keine sinnvolle Verwendung. Dagegen sind Störungen von Form und Größe, insbesondere der abstehenden Ohren mit standardisierten Verfahren der Otoplastik sicher und für den Patienten gut verträglich in eine Normalität umzugestalten.

    Die Sehnenchirurgie bei komplexen Handverletzungen ist trotz großer methodischer Verbesserungen in den letzten 20 Jahren ein auch logistisch schwieriges Problem geblieben. Meistens können erst durch sekundäre Maßnahmen zur Lösung von allfälligenSehnenverwachsungen, Ersatz von allzu stark vernarbten Sehnenabschnitten oder sogar erst durch Umlagerung von anderen Sehnen zum Ersatz befriedigende funktionelle Wiederherstellungen vorgebahnt werden.

    Die Brustfehlbildungen sind besonders bei Frauen von erheblicher Bedeutung für Funktion und Lebensgefühl. Während der Pubertät sind durch die Abweichung von der Norm psychosoziale Konflikte vorprogrammiert, so daß auch für diese empfindliche Lebensphase Konzepte vorgehalten werden müssen, die einer noch andauernden Körperentwicklung wenigstens überbrückungsweise Rechnung tragen. Brustwarzen sind in diesem Themenblock nur scheinbar ein kleineres Problem; die Vielzahl der Methoden zur Behandlung der invertierten Brustwarze beleuchten mittelbar die Problematik, daß ein unter allen Umständen befriedigendes Operationsverfahren noch nicht gefunden ist. Größenunterschiede der weiblichen Brust sind in geringerem Maß normal. Hieraus wird schon die Schwierigkeit klar, den Beginn der Fehlbildung zu definieren, was dann auch Auswirkungen auf die versicherungsrechtliche Betrachtung hat. Eine klare Analyse jeder Brust für sich schafft Gewissheit, welche Abweichungen von der Normalität bestehen: zu groß, zu klein, hängende Erscheinungsform, Volumenverteilungsstörung. Besonders die tuberöse Brust verdeutlicht, daß auch im Hinblick auf die Rekonstruktion die vorbestehenden Defekte erst eindeutig identifiziert werden müssen, um den so festgestellten Defekten eine geeignete Methodenkombination zur Wiederherstellung anpassen zu können und zu einem auch langfristig befriedigenden und stabilen Gesamtergebnis zu gelangen.

    Entwicklungsstörungen an der Thoraxwand haben häufig auch Auswirkungen auf die Brusterscheinung. Besonders das angeborene Fehlen des großen Brustmuskels hat schwerwiegende Störungen im vorderen Achselbereich und Übergang zur Brust zur Folge. Durch endoskopische Verfahren lassen sich Muskelersatzplastiken narbenarm durchführen. Verformungen des Brustkorbes erfordern eine interdisziplinäre Abstimmung des methodischen Vorgehens; funktionelle Einschränkungen erfordern Einbeziehung von thoraxchirurgischen und internistischen Einschätzungen. Bei tumorbedingten Defekten oder Strahlenschäden der Thoraxwand sind große Lappenplastiken zur sicheren Wiederherstellung Standard. Die dahinter stehenden Krankheitsbefunde nehmen auch heute noch teilweise spektakuläre Ausmaße an bevor sie den Plastischen Chirurgen erreichen.

    PRESSETEXT zum Thema

    Deutsche Gesellschaft Ästhetisch-Plastischer Chirurgen

    Von Prof. Dr. Wolfgang Mühlbauer, DGÄPC-Präsident

    Was ist die DGÄPC? Sie ist ein Zusammenschluß von Fachärzten für Plastische Chirurgie mit Schwerpunkt in der Ästhetische/Kosmetischen Chirurgie. Sie ist die offizielle Vertretung der Deutschen Asthetischen Chirurgen in der International Society of Aesthetic Plastic Surgeons (ISAPS) und entspricht damit als einzige derartige Gesellschaft in Deutschland den strengen Kriterien der International Confederation of Plastic and Aesthetic Surgeons.

    Mitgliedschaft: Mitglied kann nur werden, wer den deutschen Facharzt für Plastische Chirurgie erworben hat und mindestens 3 Jahre selbständig auf den Gebiet tätig war mit einer festgelegten Zahl von ästhetisch chirurgischen Eingriffen pro Jahr. Es ist zusätzlich eine persönliche Bürgschaft durch 3 Mitglieder hinsichtlich der charakterlichen und standesethischen Eignung erforderlich. Das Mitglied muß sich einem Ehrenkodex unterwerfen.

    Aufgaben: Förderung und Weiterentwicklung der seriösen Ästhetischen Chirurgie in Deutschland durch praktische Kurse, Seminare, Symposien, Forschungsprojekte und wissenschaftliche Kongresse unter Einbeziehung von internationalen Kapazitäten. Qualitätssicherung in Privatpraxen und Kliniken durch eine externe Prüfungskommission. Zusammenarbeit mit anerkannten ausländischen Gesellschaften.

    Kongressthemen 2000:
    - Neueste Entwicklungen in der Fettgewebsplastik wie Körperkonturplastik und der Mikroeigenfett Transplantation zur Verjüngung des Gesichts.
    - Fetterhaltende Augenlidkorrekturen, Ohrkorrekturen und verschiedene Neuerungen.
    - Objektivierung der Behandlungsergebnisse von sogenannten Schönheitsoperationen.
    - Qualitätssicherungsmaßnahmen in der Ästhetischen Chirurgie.
    - Zum Vergleich mit dem internationalen Standard wurden Fachreferenten aus dem Ausland eingeladen, wie die Doktores Marc Gorney, USA, Luiz Toledo, Brasilien, Frank Trepsat, Frankreich, Christoph Wolfensberger, Schweiz.

    Der Jahreskongress soll neueste Entwicklungen der Ästhetischen Plastischen Chirurgie auf internationalem Niveau darstellen, die Behandlungsergebnisse objektivieren sowie Qualität und Sicherheit der Behandlung von Patienten steigern.

    Die DGÄPC ist angetreten um das schillernde Gebiet der "Schönheitschirurgie" auf eine fachärztliche, seriöse, qualitätsorientierte Basis zu stellen.
    Zur sachgerechten Information der Öffentlichkeit bitten wir um Mithilfe der Medien.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).