Die individuelle Feinprogrammierung von Herzschrittmachersystemen beschäftigt am 16. September 2000 die Teilnehmer des Symposiums "Hämodynamik in der Schrittmachertherapie" in Bochum.
Bochum, 08.09.2000
Nr. 243
Neues aus der Herzschrittmacher-Forschung
Symposium 2000: Hämodynamik in der Schrittmachertherapie
Näher an der natürlichen Herzaktivität
Die Feinprogrammierung von Herzschrittmachersystemen beschäftigt am 16. September 2000 die Teilnehmer des Symposiums "Hämodynamik in der Schrittmachertherapie" (Stadtparkrestaurant, Bochum), das die Abteilung für Kardiologie und Angiologie der Universitätsklinik Bergmannsheil (Prof. Dr. Jürgen Barmeyer) organisiert. Neben neuen Studienergebnissen und Fragen zur individuelle optimierten Einstellung von Schrittmachern geht es auch im neue technische Entwicklungen: Die Implantation weiterer Elektroden verspricht z. B. eine Verbesserung der Pumpkraft des Herzens bei Patienten mit Herzschwäche.
Individuelle Programmierung steigert die Lebensqualität
Die Implantation eines Herzschrittmachers ist ein Routineeingriff: Jährlich nehmen Ärzte bei etwa 440 von einer Million Deutschen eine Neuimplantation vor. Trotzdem entwickelt sich die Technik stetig weiter: Bei dem Symposium stehen vor allem Fragen der Programmierung von Schrittmachern im Mittelpunkt. Bei einem sogenannten Zweikammerschrittmacher befindet sich eine Elektrode im Vorhof und eine weitere in der rechten Herzkammer. Die beiden Elektroden geben mit einer zeitlichen Verzögerung je einen Impuls ab - dieses Intervall ist individuell einstellbar. Experten aus dem ganzen Bundesgebiet werden ihre neuen Forschungsergebnisse zu den Auswirkungen einer solchen Programmierung auf die Herztätigkeit und somit die Lebensqualität und Leistungsfähigkeit des Patienten vorstellen. Hierbei werden auch die technischen Möglichkeiten, die helfen sollen ,die feinen Unterschiede der Programmierung und ihrer Auswirkungen zu beurteilen, ein Thema sein.
Schrittmacher gegen Herzschwäche
Im zweiten Teil der Veranstaltung stehen Fragen zu technischen Neuentwicklungen zur Diskussion: Inzwischen wurden mit vielversprechenden Ergebnissen einige hundert neuer Schrittmachersysteme zur Behandlung von Patienten mit Herzschwäche implantiert, 60 davon in Bochumer Kliniken. Für eine solche Therapie kommen in Europa etwa 500.000 bis eine Million Menschen in Betracht, d.h. fünf bis zehn Prozent aller Menschen mit einer schweren Herzschwäche. Die Tagung soll den Erfahrungsaustausch und neue wissenschaftliche Aktivitäten in diesem Bereich anregen.
Weitere Informationen
Dr. Stefan von Dryander, Abteilung für Kardiologie und Angiologie der Berufsgenossenschaftlichen Kliniken Bergmannsheil, Universitätsklinik der Ruhr-Universität, Bürkle-de-la-Camp-Platz 1, 44789 Bochum, Tel. 0234/302-0, Fax: 0234/302-6084, Email: stefan.dryander@ruhr-uni-bochum.de
Programm
09.00 Uhr: Begrüßung Prof. Dr. J. Barmeyer
Hämodynamik der konventionellen Schrittmachertherapie - Vorsitz: Prof. Dr. G. Fröhlig, Dr. S. v. Dryander
09.10 Uhr: B. Lemke: Kompromisse der Schrittmachertherapie und ihre hämodynamischen Konsequenzen
Verschiedene Messverfahren zur Beurteilung der Hämodynamik bei Zweikammerschrittmachertherapie
09.30 Uhr: M. Kindermann: Impedanzkardiographie
09.50 Uhr: B. Nowak: Spiroergometrie
10.10 Uhr: W. Koglek: Orientierung am Oberflächen SM EKG
10.30 Uhr: B. Ismer: EKG mit Ösophagus EKG
10.50 Uhr: S. v. Dryander: Dopplerechokardiographie
Bedeutung der SM Optimierung bei verschiedenen Funktionszuständen - Vorsitz: Prof. v. G.H. Knorre, Prof. H.J. Trappe
11.45 Uhr: B. Lemke: Katecholamine und ANP unter Belastung in Abhängigkeit vom Stimulationsmodus, sind Ergebnisse von Ruhemessungen auf die Belastungssituation übertragbar ?
12.05 Uhr: W.M. Hartung: Intra- und interatriale Leitung Konsequenzen für die AAI und DDD Stimulation?
12.25 Uhr: S. v. Dryander: Das optimale AV-Intervall: Automatische AV-Intervall
Optimierung in Schrittmachersystemen
12.45 Uhr: M. Meine: Optimale Programmierung und optimales Frequenzverhalten bei chronotroper Inkompetenz
13.05 Uhr: C. Strunkmüller: Schrittmachertherapie bei HOCM ?
Ausblick: Perspektiven für eine weitere Optimierung der SM Systeme - Vorsitz: Prof. Dr. A. Mügge, Prof. Dr. A. Laczkovics
14.30 Uhr: G. Fröhlig: Unterschiedliche Stimulationsorte im RV
14.50 Uhr: G. H.v. Knorre: Optimale Plazierung der Vorhofelektrode
15.10 Uhr: B. Israel: Biatriale Stimulation, Optimierung der SM Hämodynamik oder Prävention von Vorhofflimmern ?
15.30 Uhr: T. Lawo: LV Stimulation im Coronarsinus, technische Aspekte
15.50 Uhr: C. Butter: Unterschiedliche Stimulationsorte im LV oder kombiniert ?
16.10 Uhr: T. Deneke: AV Zeit Optimierung bei biventrikulärer Stimulation
Klinische Aspekte der Schrittmachertherapie bei Herzinsuffizienz - Vorsitz: PD Dr. B. Lemke, Dr. J. B. Böckenförde
16.50 Uhr: N. Treese: SM Therapie der Herzinsuffizienz - eine wirkliche Zukunftsperspektive?
17.10 Uhr: J. Vogt: Welcher Patient ist geeignet für die biventrikuläre Stimulation - präoperative Testung -
17.30 Uhr: M. Achtelik: Rolle der medikamentösen Therapie bei biventrikulärer Stimulation
17.50 Uhr: B. Lamp: Notwendigkeit der gleichzeitigen Defiimplantation
18.10 Uhr: Resümee/Rundtischgespräch der Experten Diskussion möglicher zukünftiger gemeinsamer Projekte (z.B. AV Zeit Optimierung, Elektrodenposition, biventrikuläre Stimulation)
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Elektrotechnik, Energie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).