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12.09.2000 09:15

Ärger mit dem Ohr

Kornelia Suske Pressestelle
Klinikum der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

    Zum 3. Medizinischen Sonntag laden das Universitätsklinikum Magdeburg, die Urania und die "Volksstimme" am 17. September ein. "Ärger mit dem Ohr" heißt es ab 11 Uhr im Uni-Hörsaal 3, Große Steinernetischstraße, in Magdeburg mit den Experten Dr. Christiane Küster, HNO-Ärztin, und Professor Bernd Freigang, Direktor der Universitätsklinik für Hals, Nasen- und Ohrenheilkunde Magdeburg.

    Gutes Hören ist ein Stück Lebensqualität. Ohren erfüllen zwei Aufgaben, nämlich die Hörfunktion und die Aufrechterhaltung des Gleichgewichtes. Veränderungen im Ohr werden häufig erst bemerkt, wenn das Hörvermögen nachlässt oder Ohrenschmerzen, Absonderungen aus dem Ohr oder Ohrgeräusche auftreten bis hin zum Schwindelgefühl.

    Schwerhörigkeit bis hin zur Taubheit muss heute nicht mehr schicksalhaft ertragen werden. Schwerhörige Menschen fühlen sich zunehmend isoliert, weil sie nichts mehr mitbekommen. Wer möchte schon ständig nachfragen? Insbesondere bei älteren Menschen besteht die Gefahr der Vereinsamung. Von großer Wichtigkeit ist daher die individuelle Auswahl von Hilfsmitteln, um ein normales Hören zu ermöglichen. Die Bandbreite reicht dabei von klassischen Hörgeräten hinter dem Ohr, dann Apperate, die im Knochen verankert werden und Hörgeräte, die in das Mittelohr eingesetzt werden bis hin zum Ersatz der Innenohrfunktion durch Cochlea- Implante, den so genannten Innenohrprothesen.

    Auch chronische Mittelohrenzündungen sind heutzutage gut behandelbar. Aus Angst vor einer Operation quälen sich viele Patienten über viele Jahre mit diesen Beschwerden und ertragen, dass sie vieles aus ihrer Umgebung nicht mehr richtig mitbekommen. Bei manchen Formen der chronischen Mittelohrentzündung besteht sogar die Gefahr schwerer entzündlicher Komplikationen. Die heutige Mittelohrchirurgie ist sicher und in hohem Maße erfolgreich. Unter mikroskopischer Kontrolle kann der krankhafte Prozess sehr präzise saniert und das Mittelohr wieder funktionstüchtig aufgebaut werden. Die rekonstruktiven Maßnahmen im Bereich des Mittelohres, um das Hörvermögen zu verbessern, werden als "Tymoplastik" bezeichnet. Bei der einfachen Form wird das Trommelfell durch körpereigenes Gewebe vollständig ersetzt. Die geringe Beeinträchtigung des Patienten durch die Operation, die niedrige Komplikationsrate und eine hohe Erfolgsrate helfen den Patienten sehr, sich für einen solchen Eingriff zu entscheiden.

    Ein weit verbreitetes Leiden sind ständige Ohrgeräusche. Inzwischen hat sich die andauernde Geräuschkulisse zu einem regelrechten Volksleiden entwickelt. Zwischen acht und zwölf Millionen Deutsche haben den "kleinen Mann" im Ohr. Zwar empfinden viele Menschen den Tinnitus nicht als störend, aber bei schweren Verlaufsformen durchlaufen die Betroffenen erhebliche Qualen, die durch Folgen wie Schlafstörungen, Depressionen, Kopfschmerz und Schwindel noch verstärkt werden. Nach den bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnissen sind die Ursachen des Tinnitus sehr vielfältig. Sie reichen von verschiedenen Ohr-Erkrankungen über verstärkte Blutdruck-Geräusche, Störungen im Stoffwechsel und Energiehaushalt bis zu Giftstoffen in Nahrungsmitteln und Medikamenten-Nebenwirkungen. Oft wird der Tinnitus auch durch einen Hörsturz ausgelöst: In diesem Falle bleiben die Ohrgeräusche nach der Wiedererlangung der Hörfähigkeit als bleibende Erinnerung zurück.
    In vielen Fällen ist die Medizin jedoch noch immer hilflos; die Ursache des Tinnitus kann nicht herausgefunden werden. Und damit wird die Therapie immens erschwert. Die Pille gegen den Tinnitus ist auf lange Zeit nicht in Sicht. Doch es gibt erfolgreiche ganzheitliche Therapiekonzepte und Behandlungsmethoden, die das Leben mit Ohrgeräuschen erleichtern und Symptome lindern können.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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