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12.09.2000 10:41

Eine Akademie auf Medaillen

Myriam Hönig Pressestelle
Bayerische Akademie der Wissenschaften

    Die Bayerische Akademie der Wissenschaften und ihre Mitglieder im Spiegel von Medaillen und Plaketten: das können Interessierte vom 14. September bis zum 16. Oktober 2000 in Speyer sehen. Diese Ausstellung, die bereits 1997/98 in München gezeigt wurde, erlaubt einen tiefen Blick in die 241-jährige Geschichte der Akademie und spiegelt zugleich 250 Jahre deutscher Medaillengeschichte wider. Sie ist Ausdruck einer Gedenkkultur, die ihre Wurzeln in der Renaissance hat und bis heute lebendig geblieben ist.

    Darüber hinaus bringt die Ausstellung "Eine Akademie auf Medaillen" die gemeinsame Vergangenheit der Staatlichen Münzsammlung München und der Bayerischen Akademie der Wissenschaften wieder ins Bewusstsein. So befinden sich sämtliche, die Vergangenheit der immerhin bereits 1759 gegründeten Akademie der Wissenschaften und ihrer Mitglieder dokumentierenden Medaillen und Plaketten im Besitz der Staatlichen Münzsammlung München, weil das frühere Königliche Münzkabinett von 1807 an als eine der wissenschaftlichen Sammlungen des bayerischen Staates unter die Obhut der Akademie gestellt war. Diese alte Verbindung wurde erst von einem "völkischen" Postenjäger während der Zeit des Nationalsozialismus zerrissen und nach 1945 nicht wieder hergestellt.

    Von der "Schau-Müntze" zur noch heute ausgegebenen Medaille Bene merenti

    Seit ihrer Gründung als eine von kirchlicher und weltlicher Zensur freie Gelehrtensozietät hat sich Bayerns Wissenschaftsakademie stets auch in Medaillen dargestellt, beginnend mit der großen anlässlich der Stiftung geprägten "Schau-Müntze" bis hin zu Prämienmedaillen für wissenschaftliche Preisfragen, die die Einrichtung auslobte, und Gedenkmedaillen auf herausragende Ereignisse und bayerische wie auswärtige Mitglieder (z.B. Justus von Liebig, Max von Pettenkofer, Conrad Röntgen, Leo von Klenze, der Ägina-Ausgräber Adolf Furtwängler, Carl Friedrich Gauß, Alexander von Humboldt, Hermann von Helmholtz, Otto Hahn und Rudolf Virchow).
    Doch damit nicht genug: Die nun in Speyer gezeigte Ausstellung birgt ebenfalls eine Vielfalt von Geburtstagsmedaillen, Stücken, die zum Totengedenken hergestellt und Anwesenheits-Jetons, die früher an die Mitglieder als eine Art Vergütung für die Teilnahme an den Sitzungen ausgegeben wurden. Zu bewundern sind ferner Prägungen, die man in Gold für Schenkungen an die Akademie-Sammlungen vergab, und die bis heute verwendete Bene merenti-Medaille, die alljährlich im Dezember während der feierlichen Jahressitzung der Einrichtung vom Akademiepräsidenten für besondere Verdienste in Gold, Silber oder Bronze verliehen wird.

    250 Jahre deutscher Medaillengeschichte

    Die in Speyer gezeigte Ausstellung macht deutlich, wie vielfältig die Anlässe für die Akademie-Medaillen waren. Sie spiegelt eine Gedenkkultur wider, die ihre Wurzeln in der Renaissance hat, als die moderne Medaille als Mittel der Rühmung "erfunden" wurde. Viele der gezeigten Stücke sind jedoch auch goldklingender Ausdruck des Dankes für Wohltaten, die dem Wirken von Naturwissenschaftlern entsprangen: So wurde z.B. Virchow mit einer Medaille von 177 mm Durchmesser und 2,3 kg purem Gold geehrt, deren Bronzeversion das mit Abstand größte Exponat ist.
    Die Ausstellung verdeutlicht aber auch 250 Jahre deutsche Medaillengeschichte - waren doch die Porträtisten durchweg Medailleure und Bildhauer von Rang, angefangen mit Franz Schega über Carl Voigt, Hermann Hahn und Georg Kolbe bis hin zu Joseph Bernhart, dem Gestalter der heute noch gültigen deutschen Kursmünzen.

    Die Ausstellung "Eine Akademie auf Medaillen" wird in der Kreis- und Stadtsparkasse Speyer, Wormser Str. 39 (Willy-Brandt-Platz) vom 14. September bis zum 16. Oktober 2000 in Zusammenarbeit mit der Numismatischen Gesellschaft Speyer gezeigt.

    Der Katalog der Ausstellung, der auch ein Stück Akademie- und Wissenschaftsgeschichte darstellt, ist im Buchhandel erhältlich:
    Markus Wesche, Michaela Kostial: Die Bayerische Akademie der Wissenschaften und ihre Mitglieder im Spiegel von Medaillen und Plaketten; München 1997, Verlag der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in Kommission bei der C.H. Beck'schen Verlagsbuchhandlung München, DM 25,-, ISBN 3-7696-0901-8 (über die ISBN-Nummer zu bestellen).

    Weitere Informationen erteilen Ihnen gerne Dr. Markus Wesche, Telefon 089/286 38 2618, und Myriam Hönig, Telefon 089/230 31 141.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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