Die Paläontologische Gesellschaft (Vereinigung der deutschsprachigen Paläontologen) hat in diesem Jahr erstmals die Auszeichnung "Fossil des Jahres" verliehen. Der Preisträger ist ein wahrer Gigant: Mit 1,80 m Durchmesser und 3,5 t Gewicht ist der 1895 im münsterländischen Seppenrade gefundene Riesenammonit Parapuzosia seppenradensis der weltweit größte vollständige Ammonit. Das Original wird im LWL-Museum für Naturkunde in Münster ausgestellt. Fossilienfreunde aus Bochum und Umgebung müssen aber nicht so weit reisen, um sich einen Eindruck von der beeindruckenden Größe und Gestalt des Urzeitfunds zu machen. Die Technischen Fachhochschule Georg Agricola besitzt einen Abguss von Parapuzosia seppenradensis in Originalgröße, der im Treppenhaus des TFH-Hauptgebäudes an der Herner Straße ausgestellt ist.
Die vor 65 Millionen Jahren ausgestorbenen Ammoniten zählten zur Gattung der Kopffüßler und waren mit den heutigen Kraken und Kalamaren verwandt. Anhand der versteinerten Gehäuse haben Paläontologen einige interessante Erkenntnisse über die Lebensform der urzeitlichen Meeresriesen gewonnen. Die enorme Größe des Ammoniten Parapuzosia seppenradensis diente vor allem dem Schutz vor Räubern sowie einem effizienten Stoffwechsel. Darüber hinaus wirkte die beeindruckende Gestalt des Gehäuses anziehend auf das andere Geschlecht.
Neben dem Riesenammoniten können im ersten Stock der TFH Georg Agricola weitere paläontologische Exponate bestaunt werden: Das Originalfossil eines Fischsauriers Stenopterygius quadriscissus, der Abguss des Meeressauriers Plesiosaurus guilelmiimperatoris sowie das Skelett des urzeitlichen Höhlenbärs Ursus spelaeus aus der Gesshard-Höhle bei Lüdenscheid (Sauerland) versprechen ebenfalls faszinierende Einblicke in die frühe Naturgeschichte. Weitere, allerdings nicht öffentlich zugängliche Exponate dienen der Ausbildung von Studierenden der beiden Studiengänge Geotechnik sowie Steine und Erden.
Diese Exponate gehörten zur Sammlung des Geologischen Museums des Ruhrbergbaus, das von 1919 bis 1974 im ersten Stock unserer Hochschule beheimatet war und zu den bedeutendsten geologischen Museen im Ruhrgebiet gehörte. Nach der Auflösung des Museums wurden die meisten Museumsbestände an das benachbarte Deutsche Bergbau-Museum übergeben. Ein Teil der Ausstellungsstücke blieb in der damaligen Fachhochschule für Bergbau und gehört bis heute zur geologischen Sammlung des Wissenschaftsbereichs Geoingenieurwesen und Bergbau der TFH Georg Agricola. Die Ausstellungsstücke befinden sich im Bereich des Treppenhauses im ersten Stock des TFH-Hauptgebäudes an der Herner Straße 45 und können dort jederzeit besichtigt werden.
http://gb.tfh-bochum.de/index.php?id=fb1_lab_geo#c3551 - weitere Informationen zur geologischen Sammlung der TFH Georg Agricola
Der Abguss des Ammoniten Parapuzosia seppenradensis im Treppenhaus der TFH Georg Agricola.
Foto: TFH-Pressestelle
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Deutsch
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