Chemie-Nobelpreisträger Jean-Marie Lehn spricht am 24. Januar im Ernst-Abbe-Kolloquium
Jena (20.01.08) Wie begann das Leben auf der Erde? Eine Frage, auf die es viele Antworten gibt; der Nachweis des ersten Prozesses steht jedoch noch aus. Eines steht allerdings fest: Die ersten Prozesse auf dem Weg zur Belebtheit waren chemischer Natur. Darüber wird Prof. Dr. Jean-Marie Lehn am 24. Januar in Jena reden. An diesem Donnerstag spricht der Chemie-Nobelpreisträger von 1987 im Rahmen des Ernst-Abbe-Kolloquiums, das die Friedrich-Schiller-Universität Jena gemeinsam mit der Ernst-Abbe-Stiftung veranstaltet, über "Von der Materie zum Leben: Chemie? Chemie!". Der allgemeinverständliche Vortrag mit anschließender Diskussion beginnt um 17.00 Uhr im Zeiss-Planetarium (Am Planetarium 5), der Eintritt ist frei.
Sowohl unbelebte als auch belebte Materie, sowohl lebende Organismen als auch künstliche Materialien bestehen aus Molekülen und deren übergeordneten Strukturen, die durch die Wechselwirkung der Moleküle ermöglicht werden. "Die Chemie schlägt hierbei die Brücke zwischen den Molekülen der unbelebten Materie und den hoch komplexen molekularen Anordnungen und Systemen, die lebende Organismen ausmachen", sagt Prof. Lehn, der an der Universität von Straßburg und am Collège de France in Paris tätig ist.
In der molekularen Chemie ist es inzwischen möglich, immer komplexere Moleküle zu erzeugen. In der Supramolekularen Chemie, deren Nestor der vielfach ausgezeichnete Prof. Lehn ist, wird hingegen versucht, größere molekulare Anordnungen zu schaffen und zu kontrollieren. Dabei müssen Informationen auf molekularer Ebene durch eine Art molekulare Programmierung handhabbar gemacht werden, wodurch die Chemie auch mit den Informationswissenschaften verknüpft wird. Erst durch diesen Prozess kann sich das Leben (weiter-)entwickeln. Chemie, so wie sie der Nobelpreisträger versteht und darlegen wird, repräsentiert also die Gesamtheit aller möglichen molekularen und supramolekularen Spezies, von denen die in der Natur bereits erschaffenen Strukturen nur einen kleinen Teilbereich darstellen. "Die anderen warten weiterhin darauf, ebenfalls erschaffen zu werden", weist Prof. Lehn in seinem Jenaer Vortrag auch in die Zukunft.
Chemie-Nobelpreisträger Jean-Marie Lehn spricht am 24. Januar in Jena.
Foto: privat
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie
regional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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