idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
15.09.2000 10:30

Prof. DrAlbrecht Beutelspacher erhält den Communicator-Preis 2000

Charlotte Brückner-Ihl Presse, Kommunikation und Marketing
Justus-Liebig-Universität Gießen

    Seine Ausstellung "Mathematik zum Anfassen" hat bereits Zehntausende allein in Gießen in ihren Bann gezogen und wird derzeit zum Mathematikmuseum - dem ersten "Mathemati schen Mitmach-Museum der Welt" - ausgebaut. Mehrere seiner 15 Mathematikbücher sind heimliche Bestseller. In Hörfunk- und Fernsehsendungen ist er häufig zu Gast. Prof. Dr. Alb recht Beutelspacher vom Institut für Mathematik der Justus-Liebig-Universität begeistert seit Jahren ein riesiges Publikum für die "abstrakteste aller Wissenschaften", die Mathematik. Seine "hervorragenden Leistungen in der Vermittlung von Wissenschaft in die Öffentlichkeit" erfahren nun eine ganz besondere Würdigung: Der Gießener Wissenschaftler erhält den mit 100.000 DM dotierten Communicator-Preis, den die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) aus Mitteln des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft vergibt.

    Prof. Beutelspacher ist der erste Träger dieses im vergangenen Jahr erstmals ausgeschriebenen hochdotierten Preises.

    Die Verleihung des Communicator-Preises erfolgt am 15. September 2000 in Bonn im Rahmen einer Wissenschaftsshow des WDR zum "Bonner Wissenschaftssommer 2000", die am 4. Oktober 2000 (21.45 bis 22.45 Uhr) in der ARD ausgestrahlt wird. Den Namen des Preisträgers wird die DFG am Vormittag des 15. September bei einer Pressekonferenz zum "Bonner Wissenschaftssommer" im Zelt auf dem Bonner Münsterplatz offiziell bekannt geben. Abends wird der Communicator-Preises dann von Dr. Arend Oetker, dem Präsidenten des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft, überreicht.

    Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft stellte das Preisgeld von 100.000 DM für den neu geschaffenen Wissenschaftspreis zur Verfügung. Die DFG schrieb ihn im September 1999 als Communicator-Preis erstmals aus. Die Ausschreibung richtete sich an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller Fachrichtungen, die sich darum bemühen, ihre Forschungsarbeiten und deren Ergebnisse für die Öffentlichkeit verständlich und nachvollziehbar zu machen. Insgesamt gingen rund 200 Bewerbungen aus allen Fachgebieten ein, die nach den Kriterien Relevanz, Zielgruppe, Originalität und Nachhaltigkeit beurteilt wurden. Die Wahl der Jury, bestehend aus Journalisten, Kommunikations- und PR-Fachleuten unter Vor sitz der Kölner Germanistik-Professorin und DFG-Vizepräsidentin Ursula Peters, fiel nach mehreren Runden am Ende einstimmig auf Prof. Dr. Beutelspacher vom Mathematischen Institut der JLU.

    Prof. Albrecht Beutelspacher ist Professor für Mathematik mit dem Schwerpunkt Geometrie und Diskrete Mathematik sowie Gründungsdekan des Fachbereichs 07 (Mathematik, Physik und Geographie) an der JLU. Seine besonderen Forschungsinteressen liegen auf dem Gebiet der Kryptographie, der Kombinatorik und Projektiven Geometrie. Beutelspacher (Jahrgang 1950) arbeitete nach dem Studium der Mathematik mit den Nebenfächern Physik und Philosophie an der Universität Tübingen zunächst an der Universität Mainz, wo er auch promovierte und habilitierte.
    Von 1986 bis 1988 war er im Bereich Forschung der Siemens AG in München tätig. Seit 1988 lehrt der Mathematiker an der Justus-Liebig-Universität. Zahlreiche Forschungsaufenthalte führten Prof. Beutelspacher in die USA, nach Kanada und Belgien und immer wieder nach Italien. Seine Liebe zu diesem Land und zu seiner Disziplin spiegelt gleichermaßen sein jüngstes, bislang erfolgreichstes Buch mit dem Titel "Pasta allŽinfinito - Meine italienische Reise in die Mathematik" wider. Auch die Titel seiner anderen Publikationen bieten genug Anreize zum Lesen: "In Mathe war ich immer schlecht...", "Das ist o.B.d.A. trivial! - Eine Gebrauchsanleitung zur Formulierung mathematischer Gedanken mit vielen praktischen Tips für Studierende der Mathematik und Informatik" etc.

    In vielfältigen Projekten stellte Prof. Beutelspacher in Gießen seine außergewöhnliche Fähigkeit zur Vermittlung auch schwieriger mathematischer Sachverhalte immer wieder unter Beweis, beispielsweise durch Kinder- und Jugendvorlesungen an der Universität, durch Fortbildungsveranstaltungen für Lehrer oder für Ingenieure und Manager aus der Industrie, vor allem aber durch die Ausstellung "Mathematik zum Anfassen". Diese Ausstellung, die 1994 aus einem Seminar für angehende Lehrer heraus entstand, entwickelt er mit seinem Team laufend weiter. Sie brachte allein in Mittelhessen Zehntausende von Schülerinnen und Schülern mit mathematischen Konzepten in Berührung. An anderen Orten im In- und Ausland war die Ausstellung nicht minder erfolgreich. All diese Aktivitäten wurden von Seiten der Hochschulleitung sehr früh gewürdigt und unterstützt. So war es auch der Präsident der JLU, Prof. Dr. Stefan Hormuth, der Prof. Beutelspacher im vergangenen Jahr für den Communicator-Preis vorschlug.

    "Dinge zu erklären hat mir schon immer Spaß gemacht", sagt Prof. Beutelspacher. Dabei setzt er auf anschauliche Modelle und kniffeligen Denksport. Im Mittelpunkt steht immer der Alltagsbezug der Mathematik, über den er der Öffentlichkeit einen neuen Zugang zur Welt der Zahlen, Formeln und Formen eröffnet.

    Seine Konzeption eines Mathematikmuseums, die aus der Ausstellung "Mathematik zum Anfassen" weiterentwickelt wurde, ist weltweit einzigartig und steht, auch dank der Unterstützung des Landes Hessen und der Stadt Gießen, kurz vor der Realisierung. 2001 soll das erste "Mathematische Mitmach-Museum der Welt" in den Räumen des ehemaligen Gießener Hauptzollamtes in der Liebigstraße in Gießen seine Pforten öffnen und damit zugleich eine neue Tür zur Mathematik aufstoßen.

    Diesem hochgesteckten Ziel ist der Initiator und Organisator Beutelspacher durch den Communicator-Preis ein erhebliches Stück näher gerückt. Das Preisgeld wird vollständig in das ehrgeizige Projekt Mathematikmuseum fließen und für die notwendigen Umbauten und für neue Exponate verwendet werden.

    Kontaktadresse:
    Prof. Dr. Albrecht Beutelspacher
    Mathematisches Institut der JLU
    Arndtstraße 2
    35392 Gießen
    Tel.: 0641/99-32080, mobil: 0172 6777239
    Fax: 0641/99-32029
    E-mail: Albrecht.Beutelspacher@math.uni-giessen.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Mathematik, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Physik / Astronomie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Personalia
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).