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18.09.2000 14:18

Jugendliche Schönheit aus der Hand des Ästhetischen Chirurgen

Kornelia Suske Pressestelle
Klinikum der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

    Am Sonnabend endete der gemeinsame Jahreskongress der Vereinigung der Deutschen Plastischen Chirurgen (VDPC) und der Deutschen Gesellschaft Ästhetisch-Plastischer Chirurgen (DGÄPC) in Magdeburg. Die rund 450 aus Deutschland, Europa und Übersee angereisten Mediziner äußerten sich ebenso wie Tagungspräsident Prof. Dr. Wolfgang Schneider mit der Veranstaltung überaus zufrieden.

    Auf dem Vortrags-Programm der beiden letzten Tage standen Themen der ästhetischen Chirurgie wie die Gesichtsstraffung, die Brustvergrößerung und die Konturplastik. Zu den am häufigsten durchgeführten Schönheitskorrekturen zählen die Straffungsoperationen an der Stirn, an Augenbrauen, Hals, Ober-und Unterlid. Es wird geschätzt, dass sich jährlich in Deutschland zwischen 200.000 bis 350.000 Menschen einer Schönheitsoperation unterziehen. Die Mitglieder der Deutschen Gesellschaft Ästhetisch-Plastischer Chirurgen stellen sich auf Weiterbildungskursen den hohen Qualitätsansprüchen, die von ihnen erwartet werden. Leider nehmen es insbesondere in den USA nicht alle Mediziner, die auf dem Gebiet der Schönheitschirurgie arbeiten, mit der Qualität so genau. Die größten Fehler sind sichtbare Narben an den Ohren, ein erhöhter Haaransatz und nicht beachtete Spannungslinien im Gesicht, berichtete der plastisch-ästhetische Chirurg Dr. Marc Gorney aus Kalifornien. Ein verantwortungsvoller ästhetischer Chirurg nimmt die Weiterbildung im Rahmen von Kursen der VDPC und DGÄPC sehr ernst, und er bespricht vor jeder Behandlung die geplanten Eingriffe und deren Folgen mit seinen Patientinnen und Patienten sehr ausführlich.

    Mit dem Facelifting nicht zu korrigieren sind die meist an den Wangen, unterhalb der Augenbrauen und in der Mundregion auftretenden Volumenverluste, die mit den Jahren Alterungsspuren im Gesicht hinterlassen. Der Trend in der Schönheitschirurgie geht deshalb weg vom reinen Straffen hin zu einer volumetrischen Gestaltung, resümierte der Präsident der DGÄPC Professor Wolfgang Mühlbauer. Die autologe Fett-Transplantation wurde zwar schon vor 20 Jahren durchgeführt, wegen schlechter Langzeitergebnisse gelang ihr zunächst aber nicht der erhofften Durchbruch.

    Eine mögliche Alternative zu den nur kurze Zeit haltbaren Collagen-Einspritzungen ist das Transplantieren von körpereigenem Fett, das meist am Bauch oder der Innenseite des Oberschenkels entnommen und in Zentrifugen konzentriert wird. Dr. Luiz Toledo, kosmetischer Chirurg in Sao Paulo (Brasilien) und Leiter von Weiterbildungskursen in der International Society of Plastic and Asthetic Surgeons (ISPAS) präsentierte auf dem Kongress in Magdeburg seine Erfahrungen mit der Fett-Skulpturierung. Die Deponierung des Fettes mit dünnen Hohlnadeln wird zwei- bis dreimal im Abstand von 50 bis 60 Tagen durchgeführt. Auf diese Weise lässt sich erreichen, dass das in Mengen von wenigen Millilitern eingebrachte Fett gut durchblutet wird und das Risiko von Entzündungen und Nekrosen minimal ist. Nach anfänglichen Volumenverlusten bleibt die transplantierte Menge dann stabil. Die Fett-Skulpturierung eignet sich besonders zur Korrektur kleinerer altersbedingter Volumenverluste im Gesicht, allerdings nicht für die Mammarekonstruktion.

    Dr. Frank Trepsant, der eine Privatpraxis bei Lyon leitet und Dr. Marianne Wolters vom Bethanien-Krankenhaus in Frankfurt am Main wiesen auf die Schwierigkeiten hin, die optimale Menge des übertragegen Fettgewebes zu finden. Unmittelbar nach dem so genannten Lipofilling treten meist Schwellungen auf, die meist einige Tage anhalten. Um die Bildung von Ödeme zu verhindern erwiesen sich nach den Erfahrungen von Frau Dr. Wolters Kühlungen der Haut als vorteilhaft.

    Nicht eindeutig geklärt werden konnte bislang, wie groß die Überlebensrate der transplantierten Fettzellen wirklich ist. Nach Studien, die von Dr. Bernd Rieck vom Städtischen Krankenhaus in Hildesheim in Zusammenarbeit mit Professor Alfred Berger von der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) durchgeführt wurden, überleben im Tierversuch nur maximal 30 Prozent der unter die Haut eingebrachten Zellen länger als sechs Monate. In welchem Umfang diese Ergebnisse auf den Menschen übertragbar ist noch nicht geklärt. Mit weiteren wissenschaftlichen Studien wollen die Mitglieder der beiden Fachgesellschaften deshalb die Fortschritte begleiten, um so ihren Beitrag zur Qualitätssicherung und zur Zufriedenheit der Patienten zu leisten.

    Vom 13. bis zum 16. September 2000 fanden in Magdeburg die 31. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Plastischen Chirurgen, die 5. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft Ästhetisch-Plastischer Chirurgen und das European Joint Meeting of Plastic, Reconstructiv and Asthetic Surgeons with International Attendence in der Johanniskirche statt. Tagungspräsident war Prof. Dr. Wolfgang Schneider, Direktor der Klinik für Plastische, Wiederherstellungs- und Handchirurgie der Universität Magdeburg (Tel. 0391/67 15519).


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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