Zum siebten Mal wird der "Christina Barz-Forschungspreis" vergeben. Diese mit 60.000 DM dotierte Auszeichnung für herausragende Arbeiten auf dem Gebiet der Essstörungen geht in diesem Jahr an Privatdozent Dr. Werner Köpp aus Berlin.
Zum siebten Mal wird der Christina Barz-Forschungspreis vergeben. Diese mit 60.000 DM dotierte Auszeichnung für herausragende Arbeiten auf dem Gebiet der Essstörungen geht in diesem Jahr an Privat-Dozent Dr. Werner Köpp aus Berlin. Werner Köpp beschäftigt sich seit 1985 an der Abteilung für Psychosomatik und Psychotherapie am Universitätsklinikum Benjamin Franklin der FU Berlin mit der Erforschung der Ursachen von Essstörungen und ihren Therapiemöglichkeiten. Ein Forschungsschwerpunkt ist die Frage des Verhältnisses zwischen nahrungsmittelunabhängigem Suchtverhalten und Essstörung. Köpp konnte zeigen, dass Suchtverhalten vorrangig als Funktion einer begleitenden Persönlichkeitsstörung zu sehen ist und nicht eine unmittelbare Folge der Essstörung darstellt. Weiterhin wies Köpp nach, dass Leptin, ein Schlüsselhormon für die Gewichtsregulation, auch im Hinblick auf die verringerte Fertilität magersüchtiger Frauen eine wesentliche Rolle spielt. In seiner Habilitationsschrift konnte Dr. Köpp klinisch relevante Variablen bestätigen, die das Eintreten des Therapieerfolgs bei der Behandlung essgestörter Frauen begünstigen.
Der zum vierten Mal verliehene, mit 30.000 DM dotierte Christina Barz-Förderpreis geht an Tanja Hechler, Universität Trier, zur Durchführung eines Forschungsvorhabens am Department of Psychological Medicine der Universität in Sydney. Frau Hechler wird dort die Studie "Course of anorexia nervosa: An analysis of the interaction between illness severity, metabolic processes and cognition" bearbeiten. Hier wird sie der Frage nachgehen, welche Faktoren die sehr unterschiedlichen Krankheitsverläufe bei Anorexie-Patientinnen beeinflussen. Aus diesen Erkenntnissen sollen Prädiktoren, die den Verlauf der Essstörung vorherzusagen vermögen, extrahiert werden.
Die Preise werden am 21. September 2000 im Rahmen des Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde in Aachen verliehen.
Hintergrund:
0,5 bis 1 % aller Frauen erkranken im Laufe ihres Lebens an einer Anorexia nervosa, wobei der Erkrankungsgipfel zwischen dem 14. und 17. Lebensjahr liegt. Trotz einer Vielzahl therapeutischer Konzepte ist Magersucht eine der psychischen Erkrankungen mit der höchsten Chronizitäts- und Mortalitätsrate. Die Christina Barz-Stiftung, 1990 von Rechtsanwalt Michael Barz aus Frankfurt unter dem Dach des Stifterverbandes errichtet, will mit der Vergabe ihrer Preise Forschungsleistungen auszeichnen, die sich um neue Erkenntnisse bei Früherkennung, Diagnose und Verlauf bulimisch-anorektischer Erkrankungen bemühen. Außerdem will sie Nachwuchswissenschaftler ermutigen, durch Auslandsaufenthalte ihre Kenntnisse auf diesem Gebiet zu erweitern.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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