idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
30.01.2008 11:28

EU-Projekt "Predator": Reagiert die Elektronik in Autos und Flugzeugen immer schnell genug?

Saar - Uni - Presseteam Presse- und Informationszentrum
Universität des Saarlandes

    Die Rechnersteuerungen von Airbags, intelligenten Fahrwerken oder Bremssystemen müssen in wenigen Millisekunden reagieren. Sonst kann das zu Katastrophen führen. Bei den modernen, leistungsstarken Prozessoren lässt sich aber nur schwer festzustellen, wie lange ein Programm braucht, bis es seine Reaktion berechnet hat. Im Rahmen des neuen europäischen Forschungsprojektes "Predator" unter Leitung von Informatik-Professor Reinhard Wilhelm von der Universität des Saarlandes sollen nun komplexe Systeme von vornherein so entworfen werden, dass ihr Zeitverhalten präzise vorhergesagt werden kann. An dem Projekt, das über drei Jahre mit 2,8 Mio. Euro gefördert wird, sind verschiedene europäische Forschungsinstitute sowie die Flugzeug- und Automobilindustrie beteiligt, vertreten durch EADS Airbus und Bosch. Partner ist außerdem die mittelständische AbsInt Angewandte Informatik GmbH in Saarbrücken, die ein Werkzeug zur Zeitanalyse entwickelt, das derzeit weltweit als das beste seiner Art gilt.

    Die Leistung von Prozessoren ist in den letzten zehn Jahren enorm gesteigert worden. Sie zielte vor allem auf die Benutzer von Personalcomputern, Workstations und Rechnern für wissenschaftliches Rechnen. Die dafür entwickelten Rechnerarchitekturen haben es jedoch enorm erschwert, die Laufzeiten von Programmen zu bestimmen und die Pünktlichkeit komplexer eingebetteter Systeme nachzuweisen, wie sie für sicherheitskritische Aufgaben in Flugzeugen und Automobilen zum Einsatz kommen. Denn dort geht der Trend dahin, die zahlreichen kleinen Prozessoren, die sich nur einer Aufgabe widmeten, durch leistungsstarke Hardware-Plattformen abzulösen. Diese sind jedoch so komplex, dass ihr Zeitverhalten durch bloßes Testen nicht mehr bestimmt werden kann. Im Rahmen des "Predator"-Projekts sollen daher neue Architekturen geschaffen werden, die es einfacher machen, ein System zu analysieren und die im schlechtesten Fall eintretende Ausführungszeit (worst case execution time) vorherzusagen.

    Die Industrie hatte bis vor wenigen Jahren keine zuverlässigen Methoden, um für moderne, leistungsstarke Prozessoren festzustellen, wie lange die auf ihnen laufenden sicherheitskritischen Programme brauchen, bis sie ihre Reaktion berechnet haben. Das Team von Prof. Reinhard Wilhelm und das Spin-Off-Unternehmen AbsInt Angewandte Informatik GmbH haben eine Technologie und ein darauf basierendes Werkzeug entwickelt, das dieses Problem automatisiert behandelt. Bisher ist es das einzige Werkzeug, das im vergangenen Jahr die strengen Zertifizierungsverfahren der europäischen Luftfahrtbehörden erfolgreich bestanden hat. Für die Zeitanalyse etwa der Flugsteuerung neuer europäischer Modelle (Beispiel Airbus A 380) darf also nur diese Software eingesetzt werden.

    Am neuen europäischen Forschungsprojekt "Predator" sind die Universität des Saarlandes, die ETH Zürich, die Technische Universität Dortmund, die Alma Mater Studiorum Università di Bologna, die Scuola Superiore Sant'Anna in Pisa sowie als Industriepartner EADS Airbus, Bosch und AbsInt Angewandte Informatik beteiligt. Es startet am 1. Februar mit einer Tagung in Bologna.

    Fragen beantworten Ihnen:

    Prof. Dr. Reinhard Wilhelm
    Tel.: 0681/302-3434
    Email: wilhelm@cs.uni-sb.de

    oder

    Friederike Meyer zu Tittingdorf
    Tel. 0681/302-58099
    Email: presse@cs.uni-sb.de

    -------------------------------------------------------------------------------------------
    Irina Urig
    Presse- und Informationszentrum der Universität des Saarlandes
    Referat 7, Gebäude A2 3,
    Postfach 151150, 66041 Saarbrücken
    Fon: 0681/302-4022
    Fax: 0681/302-2609
    E-Mail: presse.urig@univw.uni-saarland.de
    http://www.uni-saarland.de/de/medien

    Aktuelle Informationen rund um die Universität
    finden Sie auch in unserem Uni-Magazin campus
    http://www.uni-saarland.de/de/profil/veroeffentlichungen/campus


    Weitere Informationen:

    http://rw4.cs.uni-sb.de/people/wilhelm.shtml


    Bilder

    Dr. Christian Ferdinand und Dr. Daniel Kästner (AbsInt Angewandte Informatik) machen Zeitanalysen für die Flugzeugindustrie.
    Dr. Christian Ferdinand und Dr. Daniel Kästner (AbsInt Angewandte Informatik) machen Zeitanalysen fü ...

    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Informationstechnik
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Dr. Christian Ferdinand und Dr. Daniel Kästner (AbsInt Angewandte Informatik) machen Zeitanalysen für die Flugzeugindustrie.


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).