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20.09.2000 08:41

Stellungnahme des Rektors und des ÖH-Vorsitzenden der Uni Linz zur Einführung von Studiengebühren

Mag. Andrea Fellinger Stabsabteilung für Public Relations und Marketing
Johannes Kepler Universität Linz

    Gemeinsame Stellungnahme des designierten Rektors und des ÖH-Vorsitzenden der Johannes Kepler Universität Linz zum Beschluss des Ministerrates zur Einführung von Studiengebühren ab dem WS 2001/2002

    Ein budgetpolitischer Schnellschuss - aber keine universitätspolitische Reformmaßnahme!

    Mit dem Beschluss des Ministerrates vom heutigen Tag, ab dem Wintersemester 2001/2002 Studiengebühren in der Höhe von 5000.- ATS pro Semester einzuführen, vollzieht die Bundesregierung ohne vorausgehende ausführliche Diskussion über die Sinnhaftigkeit eines solchen Schrittes zur völligen Überraschung der österreichischen Universitäten, der leitenden Organe der Universitäten, der UniversitätslehrerInnen ebenso wie der Studierenden, die Abkehr vom offenen Bildungssystem in Österreich.

    Dieser Schritt erfolgt entgegen allen bisherigen Ankündigungen und Bekenntnissen zu einem kostenlosen Zugang zu den wichtigsten postsekundären Bildungsinstitutionen Österreichs.

    ·Damit wird die bereits durch das Sparpaket für das Jahr 2000 ausgelöste finanzielle Malaise des österreichischen Universitätssystems zu Lasten und auf Kosten der Studierenden auszugleichen versucht.
    ·Damit werden weder strukturelle Verbesserungen des österreichischen Universitätssystems in den Bereichen der Lehre und der Forschung erzielt
    ·noch bessere Studienbedingungen für die Studierenden gewährleistet.

    Vor allem ist darauf hinzuweisen, dass Einhebung der Studiengebühren sowie die sogenannten "Begleitmaßnahmen" für Studierende einen beträchtlichen Verwaltungsaufwand nach sich ziehen, der den Ertrag der Studiengebühren wiederum zugunsten rein administrativer Aufwendungen schmälern wird.

    Vor allem ist auch darauf hinzuweisen, dass der Studienzugang und Studienfortgang für Studierende aus sozial schwächeren Familien sowie für jenen jetzt schon hohen Anteil an gezwungenermaßen berufstätigen Studierenden wesentlich beeinträchtigt wird. Eine Verkürzung der Studienzeiten wird damit sicher nicht garantiert!

    Zusätzlich bleibt aber die Art der Verwendung der fälschlich so genannten "Universitätsmilliarde" für die Zwecke der Universitäten völlig offen: ein Beitrag zur Erhöhung der Forschungsquote kann darin ebenso wenig gesehen werden wie ein Beitrag zur Verbesserung der vielfach mangelhaften Ausstattung der Hörsäle und Forschungseinrichtungen unserer Universitäten, nachdem im Jahr 2000 schon nur mehr die nötigsten Ersatzanschaffungen für ausgefallene Geräte vorgenommen werden konnten.

    Daher ist klar zu sagen, dass es sich hier um einen budgetpolitisch motivierten "Schnellschuss", nicht aber um eine echte bildungs- und universitätspolitische Reformmaßnahme handelt!

    o. Univ.Prof. Dr. Rudolf Ardelt
    designierter Rektor der Johannes Kepler Universität Linz

    Peter McDonald
    Vorsitzender der ÖH


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-linc.ac.at/presse


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Studium und Lehre
    Deutsch


     

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