idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
01.02.2008 10:14

Hans-Georg Mertens Preis an RUB-Neurologen: Wie Blutwäsche bei MS helfen kann

Dr. Josef König Pressestelle
Ruhr-Universität Bochum

    Nr. 33

    Blutwäsche: Wenn bei MS sonst nichts mehr hilft
    Verfahren kann vor bleibenden Schäden schützen

    Wenn Patienten mit Multipler Sklerose bei einem starken Schub auch hoch dosiertes Cortison nicht mehr hilft, kann ein Blutwäscheverfahren schlimme Folgen häufig verhindern. Für ihre Arbeiten zu dieser Plasmapherese bei MS werden Prof. Dr. Ralf Gold, Direktor der RUB-Neurologie im St. Josef Hospital, und sein Göttinger Kollege Prof. Dr. Wolfgang Brück mit dem mit 5.000 Euro dotierten Hans-Georg Mertens Preis ausgezeichnet. Der Preis wird von der Deutschen Gesellschaft für Neurologie und der Deutschen Gesellschaft für Neurologische Intensivmedizin bei deren Jahrestagung in Wiesbaden am 1. Februar verliehen.

    90 Prozent der Patienten erleiden Schübe

    Die Multiple Sklerose ist auch heute noch nicht heilbar, aber durch moderne Immuntherapie deutlich besser beeinflussbar als früher. Trotzdem treten immer noch akute Verschlechterungen, sog. Schübe, auf. 90 Prozent der an Multipler Sklerose erkrankten und meist jungen Patienten leiden unter der schubförmigen Verlaufsform. Traditionell wird ein Schub nach Ausschluss anderer Ursachen und bei schwerwiegender Beschwerdesymptomatik mit hoch dosierten Cortison-Präparaten behandelt, bei Bedarf auch wiederholt. Was kann man aber tun, wenn die Wirkung von Cortison ausbleibt?

    Blutwäsche entfernt Eiweißablagerungen

    In den letzten sieben Jahren haben sich Prof. Gold, damals noch an der Neurologischen Universitätsklinik Würzburg und später Leiter des MS Instituts in Göttingen und Prof. Brück, Direktor des Instituts für Neuropathologie an der Universität Göttingen, mit dieser Frage intensiv beschäftigt. An sog. diagnostischen Biopsien von schwer verlaufenden Schüben hat Prof. Brück zeigen können, dass sich Ablagerungen von Antikörpern (Eiweißprodukten) finden. Erfahrungsgemäß reagiert so eine Ablagerung nicht auf Cortison, aber auf Blutwäscheverfahren (Plasmapherese), die Eiweißstoffe und Entzündungsprodukte entfernt. "In verschiedenen, teils gemeinsamen Arbeiten konnten wir zeigen, dass bei rascher Durchführung der Plasmapherese, das heißt innerhalb von spätestens sechs Wochen nach Beginn des schweren Schubes, bis zu 70 Prozent der Patienten unter der Blutwäschebehandlung entweder völlig beschwerdefrei werden oder zumindest einen weitgehenden Rückgang ihrer Symptome erfahren", so Prof. Gold.

    Drei Patienten im Monat in der RUB-Klinik St. Josef Hospital

    Seit August 2006 ist Prof. Gold an der Neurologischen Klinik des St. Josef Hospitals tätig, wo durchschnittlich drei Patienten mit schweren MS-Schüben monatlich durch Plasmapherese behandelt werden. Die Behandlung erfordert im Allgemeinen einen Katheter in einer größeren Vene des Körpers und wird nur stationär durchgeführt. Bei ausschließlich schleichendem Krankheitsverlauf kommt die Behandlung nicht in Frage.

    Weitere Informationen

    Prof. Dr. Ralf Gold, Neurologische Klinik der Ruhr-Universität Bochum im St. Josef-Hospital, Gudrunstraße 56, 44791 Bochum, Tel.: 0234/509-2410, Fax: 0234/509-2414, ralf.gold@rub.de


    Bilder

    Prof. Dr. Ralf Gold
    Prof. Dr. Ralf Gold

    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Personalia
    Deutsch


     

    Prof. Dr. Ralf Gold


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).