Tierökologe der Universität Gießen auf Forschungsexpedition mit Studierenden in Uganda - Ein Ziel ist Erstellung eines Artenschutzkonzeptes
Sie wurde erst 1914 entdeckt und nach dem böhmischen Industriellen Philipp v. Oberländer benannt. Doch mittlerweile gilt die Oberländerdrossel weltweit als stark gefährdete Vogelart. Nur in wenigen Regenwäldern im Nordosten der Demokrati-schen Republik Kongo und in ein bis zwei Wäldern in Uganda findet man mögli-cherweise noch einige Exemplare der am Boden lebenden Vogelart. "Sie ist sehr scheu und deshalb noch weitgehend unerforscht", sagt Dr. Thomas Gottschalk vom Institut für Tierökologie der Universität Gießen. Mit einer Studierendengruppe befindet sich der Wissenschaftler seit Montag, 4. Februar 2008, auf einer sechswöchigen Forschungsexpedition in Uganda.
Ziel des Projektes ist es, eine systematische Bestandserfassung der Oberländer-drossel im Bwindi Impenetrabe Forest und im Semliki Forest durchzuführen. Dabei will Gottschalk mit den Studierenden die Populationsgröße abschätzen, die Ansprüche an den Lebensraum analysieren und ein Artenschutzkonzept erstellen.
Bedeutende Entdeckungen hat Gottschalk mit Studierenden bereits im vergange-nen März 2007 gemacht. Im Rahmen einer Exkursion entdeckte die Gruppe das erste jemals gefundene Nest der Oberländerdrossel im Bwindi Nationalpark im Südosten Ugandas. Es befand sich in fünf Meter Höhe in einem Carapa grandiflora-Baum. Unklar ist, ob noch weitere Individuen zu finden sind oder ob es sich bei diesem Fund um das letzte Brutpaar dieser Art in Uganda handelte.
Das Projekt findet in enger Zusammenarbeit mit der Makerere University, Kampala und Ornithologen in Uganda statt. Finanziell wird es unterstützt von der Deutschen Ornithologen-Gesellschaft (DOG), dem Naturschutzbund Deutschland (NABU), der Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz und vom Conservation Found des African Bird Clubs.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Informationstechnik
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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