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20.09.2000 14:36

Herz- und Kreislaufzentrum in Würzburg gegründet

Robert Emmerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Um die Erkennung, Behandlung und Erforschung von Herz- und Kreislaufkrankheiten noch weiter zu verbessern, haben sich an der Universität Würzburg vor wenigen Tagen 14 Kliniken, Institute und Lehrstühle zum "Herz- und Kreislaufzentrum Würzburg" zusammengeschlossen.

    Der Vorstand des Herzkreislaufzentrums der Universität Würzburg, Professor Dr. Georg Ertl, Direktor der Medizinischen Klinik, Professor Dr. Olaf Elert, Direktor der Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie, und Professor Dr. Martin Lohse, Direktor des Instituts für Pharmakologie und Toxikologie, stellten die neue Einrichtung am vergangenen Mittwoch bei einer Pressekonferenz vor.

    Herzerkrankungen entstehen aufgrund von Risikofaktoren, d.h. die Patienten sind zuckerkrank, leiden an Fettstoffwechselstörungen, Bluthochdruck oder chronischen Nierenerkrankungen. Darüber hinaus treten Herz-Kreislauferkrankungen häufig im mittleren und höheren Lebensalter auf, so dass ein Zusammentreffen mit anderen Erkrankungen häufig ist. Letztlich können Herz- und Kreislauferkrankungen zu Funktionsstörungen aller Organe des Körpers führen. Ein organfixiertes Denken ist daher nicht ausreichend, vielmehr stellen Herz- und Gefäßerkrankungen eine Herausforderung im Sinne einer fachübergreifenden Verantwortung dar. Die Medizin muss daher Strukturen schaffen, die in der Patientenversorgung, der Forschung und Lehre, ein fachübergreifendes Arbeiten fördern und einen Informationstransfer ermöglichen. Die Bildung von Zentren, die aus verschiedenen Kliniken Fachleute zusammenführt, scheint hierfür eine geeignete Struktur darzustellen. Beispiele für bereits existierende Zentren an der Universität sind das Zentrum für Infektionsforschung, das Tumorzentrum und das Transplantationszentrum.

    Von besonderer Bedeutung ist die Einbindung von umliegenden Krankenhäusern, insbesondere auch den Lehrkrankenhäusern und den niedergelassenen Kollegen in diese neuen Strukturen. Dies ist nicht nur für die Patientenversorgung in zunehmendem Maße wichtig, sondern auch für die Lehre und Weiterbildung, da viele Krankheitsbilder in ausreichender Häufigkeit heute nur noch in der Ambulanz oder im nicht universitären Krankenhaus (z.B. Rehabilitation) gesehen werden.

    Ganz wesentlich ist solch ein Netzwerk aber auch für die klinische Forschung, die nur bei einer ausreichenden Anzahl und langfristigen Betreuung chronisch kranker Patienten möglich ist. Forschung über Herz- und Kreislauferkrankungen hat bereits jetzt sowohl im Interdisziplinären Zentrum für Klinische Forschung (IZKF) als auch durch den Sonderforschungsbereich 355 "Pathophysiologie der Herzinsuffizienz" an der Universität Würzburg einen besonders hohen Stellenwert.

    Bei dem neu gegründeten "Herz- und Kreislaufzentrum der Universität Würzburg" handelt es sich um eine Einrichtung der Universität, deren Mitglieder die Vorstände der beteiligten Institute bzw. Kliniken sind. Der Vorstand des Vereins besteht aus mindestens drei Personen, die von den Mitgliedern gewählt werden. Ein wissenschaftlicher Beirat aus auswärtigen, unabhängigen Mitgliedern soll das Zentrum regelmäßig bewerten.

    Die Ziele des Herz-Kreislaufzentrums liegen in der fachübergreifenden Versorgung von Herz- und Gefäßerkrankungen bezüglich Diagnostik, Vorbeugung, Therapie und Rehabilitation. Hierbei ist eine fachübergreifende Zusammenarbeit innerhalb der Universität als auch mit Ärzten der Region und überregionalen Institutionen sinnvoll. Fachübergreifende Forschung, Aus- und Weiterbildung helfen in diesem Zusammenhang, den medizinischen Qualitätsstandard zu sichern bzw. weiter auszubauen.

    Die rasante Entwicklung der Medizin und ihrer verschiedenen Fachrichtungen hat zu einer ausgeprägten Spezialisierung geführt, durch die bestimmte diagnostische und therapeutische Verfahren erst möglich wurden. Universitäre, ja umfassende Patientenversorgung sowie zukunftsorientierte Forschung, Lehre und Weiterbildung benötigen diese Spezialisierung. Allerdings kommt sie der Patientenversorgung nur dann zugute, wenn eine enge Kooperation zwischen den unterschiedlichen Fachrichtungen gewährleistet ist. Das Herz-Kreislaufzentrum Würzburg wird hierzu seinen Beitrag leisten.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Organisatorisches
    Deutsch


     

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