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05.02.2008 14:17

Sexuelle Traumatisierung - Der Gynäkologe ist nicht nur als Arzt, sondern auch als Therapeut wichtig

Wolfgang Müller M.A. AWMF Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften

Berlin. Vom 20. bis 23. Februar findet die Jahrestagung der DGPFG in Berlin statt. Dazu werden Gynäkologen, Sexualmediziner, Psychologen, Psychotherapeuten und Hebammen im Langenbeck-Virchow-Haus zum Erfahrungsaustausch erwartet. Mit dem gewählten Kongressthema "Zwischen Tradition und Moderne - Psychosomatische Frauenheilkunde im 21. Jahrhundert" möchte die Gesellschaft eine grundlegende Einordnung ihres Fachgebietes in die moderne, technisierte Medizin erreichen und den wichtigen Stellenwert des persönlichen Gespräches zwischen Arzt/Ärztin und Patientin, gerade in der Frauenheilkunde, verdeutlichen. "Die Psychosomatische Frauenheilkunde möchte über den sogenannten Tellerrand hinausblicken und die Gynäkologie auch in ihren psychologischen Schwierigkeiten und Herausforderungen beleuchten", beschreibt Dr. Friederike Siedentopf, Oberärztin des Brustzentrums der DRK-Frauenklinik Berlin Westend und Mitglied des Kongresspräsidiums das Anliegen der Gesellschaft.

Die Schwerpunktthemen der DGPFG-Tagung in Berlin sind so gewählt, dass sie nicht nur fachliche Ergebnisse hervorbringen, sondern überdies direkten gesellschaftlichen Kontext haben. Etwa beim bedrückenden Thema der sexuellen Traumatisierung, mit dem Frauenärztinnen und -ärzte immer wieder konfrontiert werden: Hier soll unter anderem die Art der Hilfestellung, die dabei durch Frauenärztinnen und -ärzte geleistet werden kann und muss, diskutiert werden. "Ärztinnen und Ärzte sehen in der Praxis häufig Frauen mit Gewalterfahrungen, ohne dass sie sich dessen bewusst sind. In einer eigenen Befragung in gynäkologischen und allgemeinmedizinischen Praxen gaben 13,5% der Patientinnen an, dass sie im Laufe ihres Lebens eine Vergewaltigung erlebt hatten", schildert Dr. Heike Mark von der psychosomatischen Schwerpunktklinik der Charité.

Die gesundheitlichen Folgen können vielfältig sein und kommen häufig erst langfristig zum Tragen. Nach Jahren leiden die Betroffenen oft noch unter Ängsten und Gefühlen der Erniedrigung. Gynäkologische Beschwerden wie chronische Unterbauchschmerzen, genitale Infektionen oder Sexualstörungen können auf einen sexuellen Missbrauch hinweisen, aber auch auf körperliche oder seelische Gewalterfahrungen. Die wenigsten Betroffenen sprechen von sich aus über das Erlebte, viele öffnen sich jedoch, wenn sie in einer vertrauensvollen Atmosphäre danach gefragt werden. Insbesondere für Gynäkologinnen und Gynäkologen bietet sich hier die Chance, Patientinnen auf Gewalterfahrungen anzusprechen. Ein wichtiges Ziel ist es, Retraumatisierungen während der Untersuchung und Behandlung zu vermeiden. Des Weiteren kann durch eine frühzeitige psychosomatische Anamnese, die Fragen nach Gewalterfahrungen einschließt, parallel zur körperlichen Diagnostik und Therapie, einer Chronifizierung der Symptome vorgebeugt und adäquate (psycho-)therapeutische Hilfe vermittelt werden.

Das gesamte Kongressprogramm und weitere Informationen finden Sie unter http://www.conventus.de/dgpfg2008.

Kontakt für Rückfragen:
Conventus Congressmanagement & Marketing GmbH, Romy Held, Tel. 03641/3533229, presse@conventus.de


Weitere Informationen:

http://www.conventus.de/dgpfg2008 - Website des Kongresses


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Ergänzung vom 06.02.2008

Nachtrag zur Pressemeldung "Sexulle Traumatisierung ...": DGPFG = Deutsche Gesellschaft für Psychosomatische Frauenheilkunde und Geburtshilfe


Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch


 

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