Prominente Befürworter und Gegner eines Bachelorabschlusses für Juristen treffen am 13.2. in Bonn aufeinander - Hochrangige Stifterverbandskommission erarbeitet Reformempfehlungen für "traditionelles Verlegenheitsstudium der Unentschlossenen"
Essen/Bonn, 6.2.2008. Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft debattiert am 13.2.2008 im Wissenschaftszentrum Bonn neue Wege der Juristenausbildung. Eine hochrangig besetzte Expertenkommission des Stifterverbandes prüft die unterschiedlichen Reformmodelle in einer öffentlichen Anhörung auf Herz und Nieren.
NRW-Justizministerin Roswitha Müller-Piepenkötter verteidigt ihren Vorstoß zu Gunsten der Einführung von Bachelor- und Masterabschlüssen im klassischen Jurastudium. Die baden-württembergische Spitzenjuristin Christine Jacobi vertritt den gemeinsamen Reformvorschlag der Justizminister Ulrich Goll (Baden-Württemberg) und Geert Mackenroth (Sachsen), das Staatsexamen durch den Masterabschluss zu ersetzen. Drei weitere Reformmodelle stehen zur Diskussion. "Die Stimmen für eine Ausweitung des Bologna-Prozesses auf die Juristenausbildung mehren sich, ein Konsens ist derzeit nicht in Sicht, aber wir wollen die Debatte versachlichen", sagt Stifterverbandsgeneralsekretär Andreas Schlüter. Eine hochrangige Kommission des Stifterverbandes erarbeitet bis zum Herbst Reformempfehlungen für die Juristenausbildung, ein - laut der Kommissionsvorsitzenden Barbara Dauner-Lieb -"traditionelles Verlegenheitsstudium der Unentschlossenen".
Medienvertreter sind zur Tagung herzlich eingeladen:
Mittwoch, 13. Februar 2008, 10.00 bis 16.00 Uhr
Wissenschaftszentrum, Ahrstr. 45, 53175 Bonn
Die Tagung bietet die seltene Gelegenheit, den maßgeblichen Akteuren im Streit um die Ausbildungsreform für Juristen auf den Zahn zu fühlen. Nach der Mittagspause stellen sich die Verteidiger der Reformmodelle zum Kreuzverhör.
Programm
ab 10.00 Uhr Anmeldung, Begrüßungskaffee
10.30 Uhr Begrüßung
Dr. Andreas Schlüter, Generalsekretär des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft, Essen
Einführung
Prof. Dr. Barbara Dauner-Lieb, Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Handels- und Gesellschaftsrecht, Arbeitsrecht und Europäische Privatrechtsentwicklung, Universität zu Köln
11.00 Uhr Kurzpräsentationen der Bachelor-/Master-Modelle für die Juristenausbildung
o Roswitha Müller-Piepenkötter, Justizministerin des Landes Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf
o Das "Stuttgarter Modell" - Christine Jacobi, Leiterin des Landesjustizprüfungsamtes Baden-Württemberg, Stuttgart
o Bologna für Juristen - Prof. em. Dr. Horst Konzen, Hattenheim-Eltville
o Die Juristenausbildung nach dem 4-Stufen-Modell - Dr. Jens Jeep, Notar, Hamburg
o Mannheimer Modell eines Bachelor-/Master-Studiengangs mit Staatsprüfungsoption - Prof. Dr. Carsten Schäfer, Sprecher der Abteilung Rechtswissenschaft, Fakultät für Rechtswissenschaft und Volkswirtschaftslehre, Universität Mannheim
12.30 Uhr Mittagsimbiss
13.30 Uhr Bachelor-/Mastermodelle im Kreuzverhör
"Cross Examiners":
o Rüdiger Frohn, Vorsitzender des Beirats der Stiftung Mercator, Essen
o Prof. Dr. Peter Huber, Vorsitzender des Deutschen Juristen-Fakultätentages, Ludwig-Maximilians-Universität München
o Brigitte Kamphausen, stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Richterbundes, Duisburg
o Dr. Sibylle Steiner, Vorsitzende der British German Jurists' Association, London
o Flavio Trilló, Student der Rechtswissenschaft, Freie Universität Berlin
15.45 Uhr Zusammenfassung
Prof. Dr. Jutta Limbach, Präsidentin des Goethe-Instituts, München
Ausblick
Dr. Andreas Schlüter
Moderation:
Prof. Dr. Jutta Limbach
16.00 Uhr Ende der Veranstaltung
Rückfragen, Anmeldungen und Interviewwünsche:
Frank Stäudner
Telefon: 0201 / 8401 158
E-Mail: frank.staeudner@stifterverband.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
fachunabhängig
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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