idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
11.02.2008 13:49

Wertvolle Bücher zurück aus der "Reha"

Constanze Steinke Steinke + Hauptmann, PR- und Medienagentur GmbH
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

    Großzügige Spende ermöglichte Restauration von Teilen der Judica Sammlung

    Nach fast zweieinhalb Jahren ist nun ein Großteil früherer hebräischer Drucke wieder aus der "Reha" an die Universität Greifswald zurückgekehrt Sie gehören zum Kern der Judaica-Sammlung des an der Theologischen Fakultät der Universität Greifswald angesiedelten Gustaf-Dalman-Instituts, worunter zum Teil weltweit einmalige Stücke zu verzeichnen sind. Die Restaurierung der am stärksten beschädigten Bücher wurde Dank der finanziellen Unterstützung in Höhe von 40.000 Euro durch Professor Dr. h. c. mult. Berthold Beitz, Vorsitzender des Kuratoriums der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung und Ehrendoktor der Universität Greifswald, ermöglicht.

    In einer vorpommerschen und einer niedersächsischen Spezialwerkstatt für Buchrestaurierung sind die Werke wieder aufbereitet worden. Dabei wurden unter anderem Spuren der Verschmutzung, Verklebung, der Wasserränder, des Tinten- und Wurmfraßes beseitigt, die Bände gereinigt und neue Halblederbände mit passenden Schuber konstruiert, um die Bücher bei künftigem Gebrauch zu schonen. In einem Fall tauchten bei diesen Arbeiten sogar Fragmente einer alten Notenhandschrift auf, die aus den Deckeln herausgelöst werden konnten.

    Die ältesten und kostbarsten Bestandteile der Dalmanschen Judaica-Sammlungen gehören dem Zeitalter von Humanismus und Reformation an. So wurde die erste Ausgabe der kommentierten Rabbinerbibel, Venedig 1516-17, restauriert. Zu den in neuem Glanz erstrahlenden Erst- und Frühdrucken gehören auch der Midrasch (Auslegung religiöser Texte im rabbinischen Judentum) Bereschit Rabba, die Auslegung zum Buch Genesis, Konstantinopel 1512, der Midrasch zu den Psalmen, Venedig 1546, die gedruckte Erstausgabe des Hauptwerks der jüdischen Mystik, des Sohar, die 1536 in Konstantinopel herausgegeben wurde, und der seltene Machzor Bologna von 1540, eines des ersten kommentierten Gebetbücher zum jüdischen Jahreskreis nach italienischem Ritus.

    Mit den Büchern und der landeskundlichen Gustaf-Dalman-Sammlung sollte eine wahrheitsgemäße Kenntnis des Judentums vermittelt werden. Der einzigartige Bibliotheksbestand vermittelt im Bereich der Judentumskunde Einsichten über die Geistesgeschichte, jüdische Bibelauslegung und die Beziehung zwischen Juden- und Christentum über Jahrhunderte hindurch bis in die heutige Zeit. Auf der Judaica-Sammlung des Gustaf-Dalman-Instituts baut das am Krupp-Kolleg angesiedelte Forschungsprojekt "Rezeption des Judentums durch die christliche Theologie" auf.

    Ansprechpartner an der Universität Greifswald
    Universitätsbibliothek
    Leiter: Dr. theol. Peter Wolff
    T +49 3834 86-15 02
    E ub@uni-greifswald.de.
    http://www.uni-greifswald.de/studieren/bibliothek.html

    Theologische Fakultät
    Gustaf-Dalman-Institut
    Prof. Dr. Thomas Willi
    E twitheol@uni-greifswald.de
    http://www-alt.uni-greifswald.de/~theol/~dalman/


    Bilder

    In rehabilitationswürdigem Zustand: Der Band J XIII 5 des Greifswalder Gustaf-Dalman-Instituts.
    In rehabilitationswürdigem Zustand: Der Band J XIII 5 des Greifswalder Gustaf-Dalman-Instituts.
    Foto: Judith Schug, Uni Greifswald
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Kunst / Design, Musik / Theater, Philosophie / Ethik, Politik, Recht, Religion, Sprache / Literatur
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    In rehabilitationswürdigem Zustand: Der Band J XIII 5 des Greifswalder Gustaf-Dalman-Instituts.


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).