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26.09.2000 14:13

Geschichte der Kinder- und Jugendpsychiatrie - Ausstellung in Göttingen

Rita Wilp Stabsstelle Unternehmenskommunikation
Bereich Humanmedizin der Universität Göttingen

    "Geschichte der Kinder- und Jugendpsychiatrie"
    Ausstellung in der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek

    (ukg) Die Abteilungen Kinder- und Jugendpsychiatrie und die Ethik und Geschichte der Medizin der Universität Göttingen - Bereich Humanmedizin zeigen gemeinsam mit der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen vom 7. Oktober bis zum 15. November 2000 die Ausstellung "Geschichte der Kinder- und Jugendpsychiatrie" im Foyer des Neubaus der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen, eine Ausstellung, die gleichermaßen von sozial- wie von medizinhistorischem Interesse ist. Anlass ist das 50-jährige Jubiläum der Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie Göttingen in diesem Jahr. Ausstellungseröffnung ist am Freitag, den 6. Oktober 2000, um 16.00 Uhr.

    Die Ausstellung veranschaulicht den langen Weg der Kinder- und Jugendpsychiatrie von ihren Anfängen in der Geiststraße im Jahre 1950 bis zu der jetzigen Abteilung an der Universität Göttingen, auf dem zahlreiche Barrieren und Widerstände zu überwinden waren. Gezeigt wird der Entwicklungsprozess einer Abteilung, der einerseits eine Erfolgsgeschichte darstellt, andererseits aber deutlich macht, wie schwierig sich in unserer Gesellschaft Hilfsangebote für Kinder und Jugendliche durchsetzen lassen. Konkrete Beispiele sind die Bemühungen um Erhaltung der Kontakt- und Beratungsstelle für Jugendliche und junge Erwachsene in den 70er Jahren sowie die Finanzierung der geplanten Krisenstation für akut hilfsbedürftige Kinder und Jugendliche. Aktuelle Arbeitsschwerpunkte sind die Behandlung von Zwangs-, Hyperaktivitäts- und Ticstörungen.

    Die Ausstellung geht jedoch über die Göttinger Entwicklung hinaus und dokumentiert auch den Umgang mit verhaltensauffälligen und behinderten Kindern seit der Antike. Recht fremd wirken auf den heutigen Betrachter beispielsweise die mittelalterlichen Erklärungsmodelle von Geisteskrankheiten. Die erste Systematik kinderpsychiatrischer Krankheitsbilder aus dem Jahre 1887 erscheint hingegen erstaunlich modern. Das 20. Jahrhundert präsentiert auf engem zeitlichen Raum Höhen und Tiefen der sich allmählich etablierenden Kinder- und Jugendpsychiatrie. Bis 1933 waren sowohl von heilpädagogischer als auch von medizinischer Seite bedeutende Fortschritte zu verzeichnen, die unter anderem auf eine Reihe jüdischstämmiger Berufskollegen zurückgingen. Während der NS-Zeit setzten sich jedoch die Befürworter von Eugenik und "Euthanasie" durch. In diese Zeit fiel auch die Gründung einer Deutschen Gesellschaft für Kinderpsychiatrie und Heilpädagogik. Erst nach dem Krieg entwickelte sich die Kinder- und Jugendpsychiatrie zu einem medizinischen Fach mit vielseitigen Forschungsausrichtungen und einer breiten interdisziplinären Zusammenarbeit. Heute haben sich Kinder- und Jugendpsychiater in einem besonders hohen Maße den Auswirkungen gesellschaftlicher Veränderungen zu stellen, zu denen beispielsweise Suchterkrankungen, zunehmende Aggressivität oder Aufmerksamkeitsdefizite gehören.

    Öffnungszeiten: Mo-Fr 9.00 - 22.00 Uhr
    Sa 10.00 - 17.00 Uhr

    Weitere Informationen:

    Universität Göttingen - Bereich Humanmedizin
    Dr. med. Matthias Dahl
    Abteilung Ethik und Geschichte der Medizin
    Tel.: 0551/39 - 4184, Fax: 0551/39 - 9554, E-Mail: mdahl@gwdg.de

    Dr. Elke Purpus
    Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen
    Tel.: 0551/39-2456; (Sekr.: 0551/39-5212), E-Mail: purpus@sub.uni-goettingen.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Geschichte / Archäologie, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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