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15.02.2008 12:03

POLARIS strahlt im "Land der Ideen"

Dr. Ute Schönfelder Referat Öffentlichkeitsarbeit
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Einzigartiger Hochleistungslaser der Universität Jena als Sieger im Bundeswettbewerb "365 Orte im Land der Ideen" ausgezeichnet / Öffentliche Einweihung am 8. März im Institut für Optik und Quantenelektronik

    Jena (15.02.08) Das Institut für Optik und Quantenelektronik (IOQ) der Friedrich-Schiller-Universität Jena ist mit seinem weltweit einzigartigen Laser-System POLARIS in einem bundesweiten Wettbewerb als einer von "365 Orten im Land der Ideen" ausgezeichnet worden. Am Freitag (15. Februar) haben die Forscher des IOQ die Ehrentafel "Ausgewählter Ort 2008" und eine von Bundespräsident Horst Köhler unterzeichnete Urkunde in Empfang genommen.

    Mit der Auszeichnung ehren die Initiative "Deutschland - Land der Ideen" und ihr Projektpartner Deutsche Bank die Physiker der Jenaer Universität für ihr Engagement auf dem Gebiet der Laserphysik. Insbesondere die Entwicklung von Zukunftstechnologien mit hohem technischen und medizinischen Anwendungspotenzial wird dabei gewürdigt. Der Wettbewerb "365 Orte im Land der Ideen" steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten und zeichnet Einrichtungen und Projekte aus, die mit zukunftsorientierten und dem Gemeinwohl verpflichteten Ideen die Kreativität und Innovationskraft Deutschlands demonstrieren. Am 8. März 2008 wird sich das IOQ (Max-Wien-Platz 1) ab 13 Uhr der Öffentlichkeit präsentieren und seinen POLARIS-Laser feierlich einweihen.

    Der Hochintensitätslaser POLARIS besitzt etwa die Größe eines Einfamilienhauses und zählt mit einer anvisierten Leistung von einem Petawatt zu den leistungsstärksten Lasern der Welt. Seit 1999 entwickeln die Forscher des IOQ das Laser-System in enger Zusammenarbeit mit ortsansässigen Unternehmen wie der Jenoptik Laserdiode GmbH, der Hellma Optik GmbH, der Töpfer&Hein GbR, der Layertec GmbH und der Korth Kristalle GmbH. "Im Gegensatz zu den Petawatt-Lasern der früheren Generation, die zur Verstärkung der Laserpulse Blitzlampen einsetzen, basiert POLARIS auf einem neuartigen Technologie-Konzept", erläutert Prof. Dr. Malte Kaluza von der Jenaer Universität. "Die Kombination von Hochleistungslaserdioden mit einem speziellen, am Institut für Glaschemie der Uni Jena hergestellten Laserglas, ermöglicht einen deutlich effizienteren Verstärkungsprozess der Laserpulse", so der Juniorprofessor für Experimentalphysik. Diese technologische Neuerung erlaubt eine um mehrere Größenordnungen höhere Folgefrequenz der Pulse als bei den bisherigen Blitzlampen-gepumpten Lasern.

    Zum Einsatz kommt POLARIS vor allem im Jenaer Netzwerk "ultra optics". "Dieses Projekt stellt sich die Aufgabe, neue, exakt fokussier- und steuerbare Strahlenarten zu entwickeln", so Prof. Kaluza. Ziel sei es, mit POLARIS hochenergetische Pulse aus geladenen Teilchen bei der Wechselwirkung mit Materie zu erzeugen und in die Anwendung zu überführen.

    Dazu gehören zum einen relativistische Elektronenpulse, mit deren Hilfe über sekundäre Prozesse Röntgenstrahlung erzeugt werden kann, die sich durch extrem kurze Pulsdauern von weniger als 1 Pikosekunde und sehr kurze Wellenlängen auszeichnet. Zum anderen liegt das Augenmerk der Wissenschaftler auf der Erzeugung von Protonen- und Ionenpulsen, die vor allem auf dem Gebiet der medizinischen Strahlenforschung in der Onkologie eine wichtige Anwendung finden sollen. Ein Ziel der grundlegenden Forschungsarbeiten mit POLARIS ist es daher, Protonen- und Ionenstrahlen zu erzeugen, die eine schonendere und effektivere Krebstherapie erlauben. In genau dosierter Menge sollen diese Teilchenstrahlen in Zukunft direkt in die Krebsgeschwulst des menschlichen Körpers gelenkt werden.

    Dieses interdisziplinäre Forschungsvorhaben bearbeiten die Physiker der Uni Jena gemeinsam mit Kooperationspartnern des Jenaer Fraunhofer-Instituts für Optik und Feinmechanik (IOF), der Technischen Universität Dresden, dem Dresdner Forschungsverbund "OncoRay" sowie dem Forschungszentrum Dresden-Rossendorf. "Der POLARIS-Laser nimmt innerhalb dieses ambitionierten Vorhabens eine Schlüsselstellung ein", macht Prof. Kaluza deutlich. Gefördert wird das europaweit einmalige Verbundprojekt "onCOOPtics" vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Malte C. Kaluza
    Institut für Optik und Quantenelektronik der Friedrich-Schiller-Universität Jena
    Max-Wien-Platz 1, 07743 Jena
    Tel.: 03641 / 947280
    E-Mail: kaluza[at]ioq.uni-jena.de


    Weitere Informationen:

    http://www.physik.uni-jena.de/~polaris/Land_der_Ideen.html


    Bilder

    Angela Kampf (M.) von der Deutschen Bank übergibt die Urkunde "Ausgewählter Ort 2008" an Prof. Dr. Malte Kaluza (r.) und Prof. Dr. Eckhart Förster von der Universität Jena.
    Angela Kampf (M.) von der Deutschen Bank übergibt die Urkunde "Ausgewählter Ort 2008" an Prof. Dr. M ...
    Foto: Peter Scheere/FSU
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    Prof. Kaluza am Verstärker des POLARIS-Lasers, der am 8. März feierlich eingeweiht wird.
    Prof. Kaluza am Verstärker des POLARIS-Lasers, der am 8. März feierlich eingeweiht wird.
    Foto: Peter Scheere/FSU
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Mathematik, Medizin, Physik / Astronomie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Angela Kampf (M.) von der Deutschen Bank übergibt die Urkunde "Ausgewählter Ort 2008" an Prof. Dr. Malte Kaluza (r.) und Prof. Dr. Eckhart Förster von der Universität Jena.


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    Prof. Kaluza am Verstärker des POLARIS-Lasers, der am 8. März feierlich eingeweiht wird.


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