Seit 1. August 2000 ist Dr. René Matzdorf C3-Professor für Experimentelle Physik an der Universität Würzburg. Er folgt dabei Dr. Gerhard Schaack nach.
René Matzdorf wurde 1964 in Kassel geboren und studierte in seiner Heimatstadt von 1983 bis 1988 Physik. Nach seinem Diplom in theoretischer Physik wechselte er in die Experimentalphysik und beschäftigte sich mit den Eigenschaften der Elektronen in Metalloberflächen. Als experimentelle Methode setzte er hierbei die winkelaufgelöste Photoelektronenspektroskopie ein. In seiner Promotionsarbeit (1992) untersuchte er den Einfluss der Probentemperatur auf die Spektren von Kupferoberflächen.
1994 wurde René Matzdorf wissenschaftlicher Assistent an der Universität Kassel. Er studierte nun die Wechselwirkungen der Elektronen untereinander und die Kopplungen der Elektronen an die Schwingungen des Kristallgitters in Edelmetalloberflächen. Anhand dieser Modellsysteme untersuchte er, wie lange sich Elektronen ungestört im Metall bewegen, ehe sie gestreut werden: Hierbei können die Elektronen durch Wechselwirkung mit anderen Elektronen sowie durch Gitterschwingungen oder Defekte in der Kristallstruktur abgelenkt werden. Durch Messungen mit sehr hoher Auflösung gewann Matzdorf experimentelle Daten, die Aufschluss darüber gaben, welche dieser Wechselwirkungen unter bestimmten Bedingungen dominiert. Hieraus hat er wertvolle Informationen für die theoretische Beschreibung des Vielelektronensystems erhalten.
1997 habilitierte sich René Matzdorf für das Fachgebiet Experimentalphysik und wurde an der Universität Kassel zum Privatdozenten ernannt. Von 1998 bis Anfang 2000 arbeitete er dann als Humboldt-Stipendiat an der University of Tennessee und am Oak Ridge National Laboratory in den USA.
Dort untersuchte er mittels Rastertunnelmikroskopie und Elektronenbeugung Schichtkristalle der Übergangsmetalloxide.
Diese Materialien zeigen laut Prof. Matzdorf sehr interessante, anwendungsrelevante Effekte, zum Beispiel eine unkonventionelle Supraleitung oder starke Änderungen des elektrischen Widerstandes beim Anlegen eines Magnetfeldes. Diese Effekte beruhen auf den komplexen Wechselwirkungen des Elektronensystems mit dem Kristallgitter. Ein zentrales Anliegen des neuen Professors ist es, die Kopplungsmechanismen in diesen Materialien besser zu verstehen und damit die Grundlage zu schaffen, um gezielt Materialien mit bestimmten Eigenschaften für die Anwendung herstellen zu können.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Mathematik, Physik / Astronomie
überregional
Personalia
Deutsch
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