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27.09.2000 12:02

Europa in Bewegung: Migration vom späten 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart

Marietta Fuhrmann-Koch Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Universität Osnabrück

    Der Historiker und Migrationsforscher Prof. Dr. Klaus J. Bade (Universität Osnabrück) hat erstmals eine europäische Gesamtdarstellung zum Thema Migration vorgelegt: Europa in Bewegung. Migration vom späten 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart.

    Pressemitteilung
    Osnabrück, 27. September 2000 / Nr. 115/2000

    Europa in Bewegung: Migration vom späten 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart
    Neue Publikation: Migrationsforscher Prof. Dr. Klaus J. Bade legt erstmals Gesamtdarstellung vor

    Das Thema "Migration" hat negative Hochkonjunktur: Nicht zuletzt die sich häufenden Übergriffe rechtsextremistischer Jugendlicher auf ausländische Mitbürger und Asylsuchende zeigen, wie groß Abwehr und Verunsicherung gegenüber einer vermeintlich wachsenden Schar von Zuwanderern in Deutschland sind. "Dabei ist die aktuelle Diskussion häufig geprägt von irrationalen Ängsten und einer Unkenntnis der historischen und der europäischen Dimensionen des Wanderungsgeschehens", beklagt der Migrationsexperte Prof. Dr. Klaus J. Bade. Der Wissenschaftler, der an der Universität Osnabrück lehrt und forscht, hat mit seinem Band "Europa in Bewegung. Migration vom späten 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart" nun erstmals eine Gesamtdarstellung vorgelegt. Veröffentlicht wurde das Buch im Verlag C.H. Beck in der renommierten internationalen Reihe "Europa bauen", die auch in französischer, englischer, spanischer und italienischer Sprache erscheint.

    Auf rund 500 Seiten schlägt der Historiker und Migrationsforscher Bade den Bogen von Arbeitswanderungen und Wanderhandel im Übergang von der Agrar- und Industriegesellschaft am Ende der Frühen Neuzeit über den europäischen Massenexodus in die Neue Welt im 19. und zu den Beginn des 20. Jahrhunderts bis zu den jüngsten Flüchtlingsströmen aus Ost- und Südosteuropa und dem organisierten Menschenschmuggel in die "Festung Europa". Dabei geht es um die nationalen und internationalen Versuche, die "als Gewinn erstrebten, als Verlust beklagten oder als Bedrohung dämonisierten Wanderungen" zu beinflussen, aber auch um den Alltag des Migrationsgeschehens, um die Begegnung von Einheimischen und Fremden. Bewußt wendet sich der Osnabrücker Wissenschaftler dabei nicht allein an ein Fachpublikum, sondern auch an eine breitere, historisch interessierte Öffentlichkeit. Prof. Bade: "Es geht mir darum, in Politik und öffentlicher Diskussion zu einer Normalisierung beizutragen." Schließlich sei das Thema Migration so alt wie die Geschichte selbst, denn der "Homo sapiens hat sich nun einmal als Homo migrans über die Welt ausgebreitet".

    Klaus J. Bade (Jahrgang 1944) ist seit 1982 Professor für Neueste Geschichte an der Universität Osnabrück und Vorstandsmitglied des von ihm ins Leben gerufenen Instituts für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS), das er von 1991 bis 1997 geleitet hat. Auf Bundesebene gehört der Wissenschaftler zu den Mitbegründern der Gesellschaft für Historische Migrationsforschung, des Rates für Migration und der Akademie für Migration und Integration. In den vergangenen Jahren hat Prof. Bade eine Reihe von Publikationen zum Thema Migration vorgelegt, darunter "Deutsche im Ausland - Fremde in Deutschland" (1992) und "Ausländer - Aussiedler - Asyl. Eine Bestandsaufnahme" (1994) sowie als Herausgeber "Die multikulturelle Herausforderung" (1996) und das "Manifest der 60" (1994) mit einer gemeinsamen Erklärung von 60 Professorinnen und Professoren zum Thema Einwanderung in Deutschland. Im Wintersemester 2000/2001 folgt der Historiker und Migrationsexperte einer Einladung an das Institute for Advanced Studies/Wissenschaftskolleg zu Berlin, nachdem er zuvor schon Fellowships am Center for European Studies der Harvard University, am St. Antony's College in Oxford und am Institute for Advanced Study der Niederländischen Akademie der Wissenschaften (NIAS) wahrgenommen hat.

    Klaus J. Bade: Europa in Bewegung. Migration vom späten 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart (= Europa bauen), Verlag C.H. Beck, München 2000, 480 Seiten, 58,90 DM, ISBN 3-406-46720-2

    Kontaktadresse:
    Prof. Dr. Klaus J. Bade
    Universität Osnabrück
    Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS)
    Neuer Graben 19/21, 49069 Osnabrück
    Tel. (0541) 969-4912, Fax (0541) 969-4380


    Weitere Informationen:

    http://www.imis.uni-osnabrueck.de/mitglied/bade.htm


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Politik, Recht
    überregional
    Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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