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20.02.2008 12:09

Starkes Team: ZRM und Naturin entwickeln innovative Biomembranen

Dr. Ellen Katz Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsklinikum Tübingen

Das Zentrum für Regenerationsbiologie und Regenerative Medizin (ZRM) der Universität und des Tübinger Uniklinikums hat eine Kooperation mit der Weinheimer Naturin GmbH geschlossen. Das Ziel sind neuartige Trägermaterialien auf Kollagenbasis, die bessere Zellkulturen und medizinische Implantate ermöglichen.

Um geschädigte Gewebe oder Organe zu reparieren müssen Zellen oft auf Trägern kultiviert werden. Kollagen, ein natürlicher Bestandteil der Haut, ist dazu besonders geeignet. Mit Zellen besiedelte Kollagenträger eigenen sich sowohl für die Forschung als auch für Anwendungen am Menschen, z.B. als Wundabdeckung oder als Basis für stabile Bindegewebsimplantate. Der Zusatznutzen: Kollagen kann als Depot für Wirkstoffe wie Wachstumsfaktoren dienen. Die Anforderungen sind jedoch hoch: Das Ausgangsmaterial muss nicht nur biokompatibel und langzeitstabil sein, sondern auch hochreißfest, elastisch und - ganz wichtig - hauchdünn. 100 Mikrometer sind für manche Anwendungen im Implantatbereich schon das Maximum.

Dafür müssen herkömmliche Kollagen-Materialien modifiziert werden. Das ZRM stellt die Experten mit dem nötigen medizinischen und zellbiologischen Know-how. Sie wissen, worauf es beim Einsatz in der Zellkultur und dem Tissue Engineering, der Gewebezüchtung, ankommt. Die Erfahrung im Umgang mit Kollagen und das produktionstechnische Wissen steuert Naturin bei. Das Unternehmen mit Sitz in Weinheim an der Bergstraße produziert hochwertige Kollagenmaterialien, die vor allem in der Lebensmittelindustrie verwendet werden. Wursthersteller zum Beispiel sind anspruchsvolle Kunden, die gleichbleibend gute, mechanisch belastbare Kollagenhüllen brauchen. In 70 Jahren Forschungs- und Entwicklungsarbeit hat Naturin seine Kollagenmaterialien zu einer Reife gebracht, die sie nicht nur für die Verwendung bei Lebensmitteln sondern auch für hochsensible medizinische Anwendungen qualifizieren.

Als Team haben die Partner bereits die ersten Schritte getan und es wurde ein gemeinsames Patent für ein innovatives Kollagenprodukt angemeldet. Es wird den Ansprüchen mehr als gerecht und ist bei hoher mechanischer Belastbarkeit nur 20 Mikrometer dick. Damit könnte es auch bei komplexen medizinischen Aufgaben wie der Rekonstruktion von Binde-, Stütz- und Muskelgewebe eingesetzt werden

Während das ZRM den Forschungspart übernimmt mitsamt den anspruchsvollen zellbiologischen Analysen, liefert Naturin das Ausgangsmaterial, ist für die Herstellung und Vermarktung der neuen Kollagenprodukte zuständig. Mit seiner Erfahrung in der großindustriellen Herstellung zertifizierter Produkte kann das Unternehmen die Transferleistungen schnell und effizient durchführen. Kommerziell gewinnen beide Partner, denn das ZRM ist an dem Gewinn beteiligt, den die Naturin GmbH mit den Kollagen-Produkten für die Life Sciences erwirtschaftet.

Ansprechpartner für nähere Informationen

Universitätsklinikum Tübingen
ZRM - Zentrum für Regenerationsbiologie und Regenerative Medizin
Prof. Dr. Konrad Kohler (Koordinator)
Paul-Ehrlich-Straße 15, 72076 Tübingen
Telefon 07071/29-8 50 30, Fax 07071/29-45 53
E-Mail: konrad.kohler@regmed.uni-tuebingen.de
www.regmed.uni-tuebingen.de

Bildlegenden:

Abbildung Trägermaterial
Sterile, biokompatible Collagen-Zellträger für in vitro- und in vivo-Anwendungen.
Das Trägermaterial und seine Oberflächencharakteristik eignen sich ideal für die Herstellung komplexer Zell- und Gewebe-Strukturen in Kultur. Die exzellente mechanische Festigkeit des Trägers ermöglicht den einfachen Transport der mit Zellen bewachsenen collagenen Matrix zur Verwendung als Implantat oder Wundabdeckung oder für weiterführende Analysen in der Zellbiologie.

Abbildung Muskelzelle
Fötale murine Kardiomyozyten, die für 7 Tage auf der collagenen Matrix kultiviert wurden. Die Immunfluoreszenzfärbung für alpha-Actinin (rot) zeigt die typischen Z-Streifen der Muskelzelle. Der Kern der Zelle ist blau gefärbt (DAPI). Während der gesamten Kulturperiode blieb die autonome Kontraktionsaktivität der Muskelzellen erhalten. Größenbalken: 20 µm.


Bilder

Collagen-Zellträger
Collagen-Zellträger
Uniklinikum Tübingen
None

Kardiomyozyten auf collagener Matrix
Kardiomyozyten auf collagener Matrix
Uniklinikum Tübingen
None


Ergänzung vom 21.02.2008

Ergänzung zur Bildlegende "Abbildung Trägermaterial"
Linke Kulturkammer ohne und rechte Kulturkammer mit eingelegter Kollagenmatrix.


Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Wirtschaft
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch


 

Collagen-Zellträger


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Kardiomyozyten auf collagener Matrix


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