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28.09.2000 14:29

Endlich Durchbruch bei der Chemo-Therapie aggressiver Lymphome

Tamara Weise Pressestelle der Universität des Saarlandes
Universität des Saarlandes

    Anlässlich des Kongresses "Lymphoma 2000: First International Symposium on Biology and Treatment of Aggressive Lymphomas" berichtete Prof. Pfreundschuh erstmals über Ergebnisse einer Therapiestudie, die die von der Deutschen Krebshilfe geförderte Deutsche Studiengruppe Hochmaligne Non-Hodgkin-Lymphom (DSHNHL) bei 1700 Patienten mit aggressiven Lymphomen von September 1994 bis Juni 2000 durchgeführt hat.

    Die Zwischenauswertung von knapp 1000 dieser 1700 Patienten, die jetzt den weltweit führenden Lymphomexperten in Saarbrücken vorgestellt wurde, ergab, dass die von der DSHNHL entwickelten neuen Therapiekonzepte die Heilungsrate von Patienten mit aggressiven Lymphomen gegenüber der bisherigen Standard-Chemotherapie signifikant verbessern. Insbesondere bei Patienten über 60 Jahre konnte die Rate kompletter Remissionen (Verschwinden der Lymphome) um fast 20% verbessert werden, bei Patienten mit ungünstigen Krankheitsfaktoren sogar um fast 30%, d.h. von den bisher üblichen 40% auf fast 70%.
    Diese Ergebnisse wurden von den internationalen Experten als eine Sensation gewertet, da auf dem Gebiet der aggressiven Lymphome in den letzten 25 Jahren kein therapeutischer Fortschritt mehr erzielt werden konnte. Möglich geworden sind die verbesserten Therapieergebnisse der DSHNHL durch den Einsatz von G-CSF (Granulozyten-Kolonien-stimulierender Faktor), eines gentechnologisch hergestellten Stimulators der Blutbildung, der der DSHNHL unter Prof. Pfreundschuh eine Verkürzung der Therapieintervalle der Chemotherapie von den bisher 3 auf 2 Wochen erlaubt. "Was uns am meisten überrascht hat, war die Beobachtung, dass durch den Einsatz des Wachstumsfaktors die Nebenwirkungen der 2-wöchigen Chemotherapie im Vergleich zur bisherigen 3-wöchigen Therapie deutlich geringer waren", erklärte Prof. Pfreundschuh.
    Prof. Richard Fisher (Chicago), Leiter der großen amerikanischen Intergroup-Studie gratulierte der DSHNHL zu dem Durchbruch, "an dem wir seit vielen Jahren vergeblich gearbeitet haben und den wir fast schon für nicht mehr möglich gehalten haben". Prof. David Linch (London) Leiter der BNLI (British National Lymphom Investigation) kommentierte: "20 Jahre lang mussten wir von Lymphkongressen die Message mit nach Hause nehmen, es war interessant, aber es gibt nichts entscheidend Neues. Jetzt kehre ich aus Saarbrücken zurück mit einem lange erhofften Durchbruch. Es ist fast schon unglaublich: Eine signifikante Verbesserung der Therapieergebnisse mit einer neuartigen Therapie, die sogar noch weniger Nebenwirkungen als die bisherige Standardtherapie macht."

    Haben Sie noch Fragen?
    Dann wenden Sie sich bitte an Prof. Dr. Michael Pfreundschuh, Unikliniken Homburg, Tel. 06841-16-3002 oder per E-Mail an: unmpfr@med-rz.uni-sb.de.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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