Ionenaustauscher findet man in jeder Spülmaschine. An kleine Harzkügelchen gebunden, entfernen sie dort Calcium aus dem Wasser, das sonst für hässliche Schlieren auf dem Geschirr sorgen würde. Die Arbeitsgruppe "Thermische Verfahrenstechnik" an der Universität Kaiserslautern möchte Ionenaustauscher in flüssiger Form zur effizienten und kostengünstigen Reinigung von Abwässern einsetzen.
Die Harzkügelchen im Geschirrspüler haben einen wesentlichen Nachteil: Nach einer gewissen Anzahl von Spülgängen sind die Ionenaustauscher vollständig mit Calcium-Ionen beladen - die Kügelchen müssen ausgetauscht oder durch eine Spülung mit Kochsalz regeneriert werden. Und schon vorher lässt ihre Reinigungswirkung deutlich nach. Flüssige Ionenaustauscher dagegen werden dem Abwasser kontinuierlich zugeführt - und zwar im Gegenstrom: Das am stärksten verschmutzte Wasser wird mit derjenigen Ionenaustauscherlösung "konfrontiert", die schon teilweise mit Fremdstoffen beladen ist. Das vorgereinigte Wasser kommt dagegen mit frischem Austauscher in Kontakt und entledigt sich dort der letzten Verunreinigungen. Weiterer Vorteil: Die "Flüssigreiniger" sind kostengünstiger und in großer Vielfalt erhältlich; außerdem lassen sie sich miteinander kombinieren, um eine bessere Reinigungswirkung zu erzielen.
Flüssige Ionenaustauscher werden schon lange eingesetzt, um Metallsalze aus Wasser zu entfernen - VW beteiligt sich beispielsweise an einem Projekt zur Gewinnung von Magnesium für High-Tech-Karosserien aus dem toten Meer. Die Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Hans-Jörg Bart untersucht dagegen, welche Ionenaustauscher sich besonders für Abwässer aus der Pharma- oder Lebensmittelindustrie eignen. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei dem Skalierbarkeits-Problem. Denn was im Labor bei nur wenigen Litern Abwasser und Austauscher gut klappt, muss im industriellen Maßstab noch lange nicht funktionieren.
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Hans-Jörg Bart
Arbeitsgruppe Thermische Verfahrenstechnik
Tel.: 0631/205-2117
Fax: 0631/204-2119
email: bart@mv.uni-kl.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Maschinenbau, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
überregional
Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).