Die metallischen Mineralressourcen auf der Welt sind ein Erbe fuer die Menschheit: Ihr optimaler Abbau stellt eine grosse Herausforderung dar und ist sehr stark abhaengig vom Wissen ueber die Herkunft der Erze, ihren geologischen Rahmen, ihre Mineralogie und anderes mehr.
Mit der mineralogischen Entwicklung von Bunt- und Edelmetall-Erzen aus Europa und UEbersee beschaeftigt sich Dr. Nigel J. Cook am Institut fuer Mineralogie und Kristallstrukturlehre der Universitaet Wuerzburg. Durch die Anwendung einer Reihe verschiedener analytischer Methoden auf repraesentative Erzproben sind einige bisher ungeloeste Fragen zu beantworten. Dies ist aber nur moeglich, weil Dr. Cook die Erzkoerper auch im Tage- oder Untertagebau sorgfaeltig beobachtete.
Ein solcher Gelaendeaufenthalt wurde durch das Stipendium aus der Jubilaeumsstiftung der Universitaet Wuerzburg ermoeglicht. Ziel der Reise Dr. Cooks war die Grube Bleikvassli in Norwegen, 70 Kilometer suedlich des Polarkreises - einer der wenigen uebriggebliebenen Blei-Zink-Bergbauorte Europas. Dort wurden die sulfidischen Erze waehrend der Bildung der Kaledoniden-Gebirgskette vor etwa 400 Millionen Jahren bei Temperaturen von 600 Grad Celsius und einem Druck von acht Kilobar stark ueberpraegt. Dies hat zu einer Neuverteilung gefuehrt, verbunden mit einer Konzentration von wertvollen Gold- und Silbermineralen, die normalerweise nur sehr feinverteilt im Erz auftreten.
Durch eine Wechselwirkung mit zirkulierenden Fluiden wurden Teile des Erzkoerpers weggefuehrt und in den Nebengesteinen neu konzentriert. Diese mobilisierten Mineralassoziationen sind von seltenen Blei-Arsen- und Blei-Antimon-Sulfidmineralen gekennzeichnet und bilden ausgepraegte Mineralverwachsungen, die eine komplexe Kristallisations- und Reaktionsabfolge widerspiegeln. Durch Analysen der Schwefelisotopen-Verhaeltnisse in einigen dieser Minerale will Dr. Cook jetzt mehr ueber die transportierenden Fluide, aus welchen die Minerale kristallisierten, erfahren.
Eine Mobilisierung der Edelmetalle und anderer Erzkomponenten sei bei solchen ueberpraegten Sulfiderz-Lagerstaetten haeufig zu erkennen und oft von nicht geringfuegiger wirtschaftlicher Bedeutung, sagt der Wuerzburger Mineraloge. Das Wissen ueber diese lagerstaettenbildenden und mobilisierenden Prozesse sowie ihr Ausmass sei aber noch sehr verbesserungsbeduerftig. Die Grube Bleikvassli stelle diesbezueglich sozusagen ein natuerliches Labor dar: Sie bietet die Moeglichkeit, die Vererzung umfassend zu untersuchen - mit Blick auf die absehbare Schliessung des Untertagebereichs der Grube ist dies bis dahin fuer Dr. Cook von grossem Wert.
Kontakt: Dr. Nigel Cook, Telefon (0931) 888-5418, Fax (0931) 888-4620, E-Mail: nj.cook@mail.uni-wuerzburg.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geowissenschaften
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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