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02.10.2000 10:11

Forschungspreis Tierversuch

Sonja von Brethorst Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover

    Das Bundesministerium für Gesundheit hat seinen Forschungspreis zur Förderung von methodischen Arbeiten mit dem Ziel der Einschränkung und des Ersatzes von Tierversuchen dieses Jahr an ein Wissenschaftlerteam der Tierärztlichen Hochschule Hannover (TiHo) und des Forschungszentrums Karlsruhe vergeben.

    Prof. Dr. Dr. h.c. Heinz Nau und Dr. Dr. Alfonso Lampen (TiHo, Zentrumsabteilung für Lebensmitteltoxikologie) sowie PD Dr. Martin Göttlicher aus Karlsruhe (Institut für Toxikologie und Genetik) nahmen den Preis am 28. September in Berlin entgegen.
    Die drei Forscher haben neue in vitro-Methoden entwickelt, mit denen man in einer frühen Phase der Arzneimittelentwicklung Substanzen erkennen kann, die während der Schwangerschaft den Embryo schädigen können. Da die Forscher dafür Zellkulturen einsetzen, vermindert sich die Anzahl später notwendiger Tierversuche.
    Zur Zeit werden Arzneimittel und Umweltsubstanzen zum größten Teil im Tierversuch auf ihre Embryo-schädigende (teratogene) Wirkung hin geprüft. Die betreffenden Substanzen werden trächtigen Versuchstieren während einer bestimmten Entwicklungsperiode verabreicht und die Effekte auf den sich entwickelnden Keim (Embryo, Fetus) untersucht. Fehlbildungen des Skeletts und der Organe stehen dabei im Mittelpunkt.
    Die drei Forscher beschäftigten sich mit dem Medikament Valproinsäure (Antiepileptikum) und Substanzen, die davon abgeleitet sind. Valproinsäure kann bei einer Therapie während der Schwangerschaft beim Menschen zu schweren Fehlbildungen des Embryos führen (v.a. zum "offenen Rücken", Spina bifida). Ziel der Forscher war es also, unter den Valproinsäure-ähnlichen Substanzen diejenigen zu erkennen, die teratogen sind, um Alternativen zum bisherigen Medikament zu finden.
    Die entwickelten Zellkultursysteme liefern außerdem zusätzliche Informationen: Sie geben Hinweise auf molekulare Mechanismen der Substanzwirkungen auf den Organismus. Dies sollte zur Entwicklung neuer, sicherer Arzneimittel beitragen, die die gewünschten pharmakologischen Wirkungen haben, jedoch ein wesentlich geringeres fruchtschädigendes Potential besitzen.
    Ausblick: Derzeit wird geprüft, ob bestimmte Klassen von Kontaminanten (Verunreinigungen), die als Rückstände in Lebensmitteln auftreten, mit den neuen in vitro-Methoden untersucht werden können.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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