Bundesweit führendes Zentrum / Acht Monate alter Säugling nach Lebendspende wohlauf
Bundesweit einmaliger Rekord in der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH): Die 500. Kinderlebertransplantation wurde jetzt an der MHH durchgeführt. Damit ist Hannover das führende Zentrum für Lebertransplantationen bei Kindern in Deutschland und gehört auch europaweit zu den größten Zentren. Die Operation führte ein Team um den Oberarzt PD Dr. Thomas Becker aus der MHH-Klinik für Viszeral- und Transplantationschirurgie durch. Die kinderärztliche Betreuung hat ein Team um Dr. Eva-Doreen Pfister aus der MHH-Klinik für Pädiatrische Nieren-, Leber- und Stoffwechselerkrankungen übernommen. "Der acht Monate alte Junge ist wohlauf", betont Dr. Pfister. Er litt an einer Gallengangsatresie: Bei dieser Erkrankung sind die Gallengänge verschlossen, ohne Therapie kommt es zu einem raschen Leberversagen. Der Säugling erhielt in einer vierstündigen Operation einen Teil der Leber seines Vaters. "Etwa 30 Prozent aller Lebertransplantationen im Kindesalter sind Lebendspenden, in der Regel stammen die Organe von den Eltern", erklärt Dr. Becker.
Die Gallengangsatresie wurde bei dem kleinen Kristof in der siebten Lebenswoche entdeckt. Dem 34-jährigen Vater des Kindes wurde der so genannte linkslaterale Leberlappen entnommen. " Ich bin glücklich, dass die Operation für uns beide gut verlaufen ist", sagt der Vater. Er konnte die Klinik bereits Ende Februar wieder verlassen. Sein Sohn wird voraussichtlich noch einige Wochen in der Obhut der MHH-Ärzte bleiben. "Die Prognose für den kleinen Patienten sieht sehr gut aus", betont Dr. Pfister, "generell ist die Überlebensrate in den ersten fünf Jahren nach einer Lebertransplantation mit 90 Prozent sehr hoch."
Vor fast genau 30 Jahren wurde in der MHH bundesweit zum ersten Mal eine Lebertransplantation bei einem damals zweijährigen Kind durchgeführt. Die erste Transplantation bei einem Kind unter einem Jahr folgte 1981. Inzwischen ist die Hälfte der betroffenen Kinder zum Transplantationszeitpunkt jünger als zwei Jahre. Der häufigste Transplantationsgrund ist die Gallengangsatresie. Die MHH-begann ihr Lebendspendeprogramm im Juni 1997. In der MHH werden im Durchschnitt pro Jahr 130 bis 140 Lebern transplantiert, davon sind 30 Patienten Kinder.
Weitere Informationen gibt Ihnen gern Dr. Eva-Doreen Pfister, Klinik für Kinderheilkunde, Pädiatrische Nieren-, Leber- und Stoffwechselerkrankungen, unter Telefon (0511) 532-3227.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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