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04.05.1998 00:00

Telematik ist die Medizin gegen den Verkehrskollaps

Dipl.-Ing. Mario Steinebach Pressestelle und Crossmedia-Redaktion
Technische Universität Chemnitz

    Telematik ist die beste Medizin gegen den Verkehrskollaps

    Mobiles Erfassungssystem ortet Staus und Störungen außerhalb der Autobahn

    CHEMNITZ/LEIPZIG. Der Traum vom freien Fahren ist ausgeträumt: Der Verkehr auf unseren Straßen wird immer dichter. Allein für Deutschland erwarten Experten bis zum Jahr 2005 einen Anstieg des Pkw-Bestandes um weitere 7,3 Millionen auf über 43 Millionen Autos. Um den drohenden Verkehrskollaps zu vermeiden, rückt die sogenannte Telematik immer mehr in das Interesse von Verkehrsplanern und Wissenschaftlern. "Telematik" ist aus Telekommunikation und Informatik zusammengesetzt -und in der Verkehrspraxis sieht das so aus: Elektronische Systeme senden ihre Meßdaten über große Entfernungen zu einem Leitrechner, mit dessen Prognosen Autofahrer Zeit und Sprit sparen sollen. Oft befinden sich die Meßsensoren an Autobahnbrücken, die Staus und Störungen orten sollen - deutschlandweit sind an 2500 Autobahnbrücken mehr als 5000 Zählstellen fest eingebaut.

    Auf Bundesstraßen lohnen sich derartige Installationen oft nicht. Mobile Erfassungssysteme für Verkehrsdaten sollen hier deshalb verstärkt zum Einsatz kommen. Wissenschaftler vom Lehrstuhl für Systemtheorie der TU Chemnitz präsentieren ihr neues mobiles Erfassungssystem erstmals vom 6. bis. 9. Mai 1998 auf der Internationalen Fachmesse für Personenverkehr und Gütertransport "Verkehr + Logistik Ž98" in Leipzig (Halle 2, Stand B21).

    "Mehrere Monate wurde die leicht auf- und abbaubare Erfassungsstation bereits an einer Bundesstraße in Zwickau betrieben", berichtet Projektleiter Prof. Dr. Steffen Bocklisch. "Einige Autofahrer hielten unsere Meßstelle für eine neuartige Blitzanlage, doch sie kann weder Auto noch Fahrer identifizieren". Die mit Akku, Netzspannung oder Solarzellen betriebenen "Daten-Detektive" aus Chemnitz erfassen lediglich das Fahrzeug als "bewegten Körper". Die Daten werden über das Datenfunknetz MODACOM der DeTeMobil an eine Vermittlungseinrichtung oder direkt zur Zentrale gesendet. Dort werden sie in Datenbanken gespeichert, grafisch dargestellt und für umfangreiche Verkehrsanalysen und -prognosen auf der Basis der Fuzzy Technologie zur Verfügung gestellt.

    Das mobile Erfassungssystem von Verkehrsdaten - made in Chemnitz - ist vielseitig anwendbar, beispielsweise zur Verkehrszählung, zur Unterstützung der Planung von Verkehrsräumen und zur optimalen Einstellung von Ampeln. Die von dem Meßsystem ausgehenden Daten sind aber auch für den öffentlichen Personennahverkehr, für Transportunternehmen und für kommerzielle Verkehrszentralen von Interesse.

    Vermarktet wird das System über die Gesellschaft für Wissens- und Technologietransfer der TU Dresden mbH (GWT-TUD), Chemnitzer Straße 48b, 01187 Dresden, Telefon 0351/463-1720, Telefax 0351/463-1722.

    Weitere Informationen über das mobile Erfassungssystem für Verkehrsdaten erteilt Prof. Dr. Steffen Bocklisch, TU Chemnitz, Lehrstuhl für Systemtheorie, 09107 Chemnitz, Telefon (03 71) 5 31-34 32, Telefax (03 71) 5 31-34 26, E-Mail: bocklisch@infotech.tu-chemnitz.de , http://www.infotech.tu-chemnitz.de/~systemth


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Elektrotechnik, Energie, Informationstechnik
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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