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11.03.2008 10:43

Hydraulischer Modellversuch Hochwasserrückhaltebecken Niederpöbel

Kim-Astrid Magister Pressestelle
Technische Universität Dresden

    Für die Menschen im Osterzgebirge sind katastrophale Hochwasser keine Seltenheit. So führte die Weißeritz während des Augusthochwassers 2002 zur Überschwemmung des Hauptbahnhofs und von weiten Teilen der Innenstadt Dresdens. Eine Möglichkeit, der starken Niederschläge Herr zu werden, sind Hochwasserrückhaltebecken. Im Rahmen der von der Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen (LTV) landesweit erstellten Hochwasserschutzkonzepte soll eins bei Niederpöbel am Pöbelbach - einem Nebenfluss der Roten Weißeritz - entstehen. Das Rückhaltebecken, dessen Einzugsgebiet etwa zwölf Quadratkilometer groß ist, dient im Wesentlichen dem Hochwasserschutz der Gemeinden entlang der Roten Weißeritz stromab bis zur Talsperre Malter.

    Das Hochwasserrückhaltebecken Niederpöbel wird im Auftrag der LTV durch eine Planungsgemeinschaft als ökologisch durchgängiges Trockenbecken geplant. Die statistische Wahrscheinlichkeit, dass man das Rückhaltebecken bei Hochwasser einsetzen muss, liegt bei einmal in zehn Jahren - Fachleute sprechen von einem HQ10. Es wird als gesteuertes Becken ausgeführt, d.h. Abflüsse bis 22 Kubikmeter pro Sekunde sind regelbar. Im Zusammenwirken mit einem weiteren, ebenfalls in Planung befindlichen Becken kann ein Schutz gegen ein so genanntes "hundertjährliches Hochwasser" (HQ100) gewährleistet werden.

    Mit dem Bau des Hochwasserrückhaltebeckens werden im Tal sowohl der Pöbelbach als auch die weitgehend parallel zum Pöbelbach verlaufende Staatsstraße S 183 mit einem ca. 31 m hohen Steinschüttdamm mit Asphaltbetonkerndichtung überbaut. Während eines Hochwassers wird die durch den Damm führende Staatsstraße gesperrt: die Straßendurchfahrt wird durch Schütze verschlossen. Die S 183 wäre in diesem Fall auf einer Länge von ca. 1,2 km mit dem zurück gehaltenen Hochwasser geflutet.

    Neben der Straßendurchfahrt ist ein ökologischer Durchlass vorgesehen, der die Wanderbewegungen von Lebewesen ermöglichen soll; auch er wird im Hochwasserfall verschlossen. Die Beckensteuerung erfolgt dann mit zwei Rohrleitungen mit einem Durchmesser von 1,20 Metern, an deren Ende jeweils ein Kegelauslassventil eingebaut wird.

    Aufgrund der hohen Sicherheitsansprüche an große Wasserbauwerke werden neben den Berechnungen am Computer vor dem Baubeginn oft Modellversuche durchgeführt. Seit Dezember 2007 laufen im Hubert-Engels-Labor des Instituts für Wasserbau und Technische Hydromechanik der TU Dresden umfangreiche Untersuchungen einzelner Anlagenbestandteile an zwei physikalischen Modellen im Maßstab 1:12 und 1:15.

    Zuerst wurde der Planungsstand im Modell nachgebaut und von Institutsmitarbeitern und Studenten unter Leitung von Prof. Hans-B. Horlacher hydraulisch getestet. Anhand der dabei gewonnenen Erkenntnisse werden in den nächsten Wochen Optimierungen an den Modellen erfolgen, die zur Verbesserung der hydraulischen Wirksamkeit und damit der Betriebssicherheit der künftigen Hochwasserschutzanlage führen.

    Projektleiter: Prof. Hans-B. Horlacher, Projektbearbeiter: Dipl.-Ing. Holger Haufe, Dipl.-Ing. Markus Schuckert, cand.-Ing. Sophia Stoebenau, cand.-Ing. David Biebach

    Weitere Informationen: Ulrich van Stipriaan, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Fakultät Bauingenieurwesen an der TU Dresden, Tel. 0351 463-39169, Fax 0351 463-37104, ulrich.van.stipriaan@tu-dresden.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Bauwesen / Architektur
    regional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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