Robert-Bosch-Stiftung fördert Kooperation von MHH-Forscherinnen und IGS Peine mit über 40.000 Euro
Seit 2004 experimentieren Christina Allmeling und Dr. Kerstin Reimers mit Spinnenseide - ihr Ziel ist es, eines Tages mit diesem "Biostahl" geschädigte Nerven ersetzen zu können. Seit Frühjahr 2006 kooperieren die Wissenschaftlerinnen der MHH-Klinik für Plastische, Hand-, und Wiederherstellungschirurgie mit Schülern und Lehrern der Integrierten Gesamtschule in Peine. Für ihr Projekt "Schule und "Forschung - Spinnenseide in der Medizin" erhalten die Beteiligten jetzt von der Robert-Bosch-Stiftung 43.720 Euro für die nächsten drei Jahre. Die Stiftung fördert im Rahmen des Projektes "Denkwerk" Kooperationen zwischen Schulen und Forschungseinrichtungen, eine überregionale Vernetzung ist dabei erwünscht. Die IGS Peine ist bereits mit der IGS Franzsches Feld in Braunschweig und der Junioruniversität Campus Salzgitter vernetzt. Im Laufe des Projektes können sich weitere Schulen, auch aus Hannover, an dieser Kooperation beteiligen. "Ziel des Projektes ist es, Schüler aus der Region für biomedizinische Forschung zu begeistern und ihnen durch Mitarbeit an aktuellen Forschungsthemen möglichst früh zu vermitteln, wie Wissenschaftler arbeiten", sagt Christina Allmeling, Leiterin des Spinnenseide-Projektes.
Die Arbeit mit den Spinnen soll alle Schülerjahrgänge ansprechen. Die unteren Jahrgänge werden durch eigenes Erleben und Handeln, beim genauen Beobachten und Beschreiben, beim eigenständigen Untersuchen, Experimentieren und Auswerten naturwissenschaftliche Denk- und Arbeitsweisen üben. "Die Schüler werden im Rahmen ihrer Biologie-AG selbstständig verschiedene Zucht- und Haltungsmethoden ausprobieren. Wenn die Tiere groß genug sind, kaufen wir sie ihnen ab, so haben beide Seiten etwas davon", erklärt Christina Allmeling. Die Haltung kleinerer Versuchsspinnengruppen unterschiedlicher Spezies haben die Schüler der IGS Peine schon erfolgreich umgesetzt. Sie haben den sorgsamen Umgang mit den empfindlichen Tieren gelernt und ihre Scheu vor den Krabbeltieren verloren. "Die Kinder sind sehr stolz auf ihre Arbeit und pflegen die Tiere auch in ihrer Freizeit, an den Wochenenden und in den Ferien", sagt Allmeling.
Die höheren Jahrgänge werden durch Berufspraktika und "Schnüffelkurse" auf wissenschaftliche Berufe aufmerksam gemacht, vom Medizinisch-Technischen Angestellten über den Biologen bis zum Arzt. Die Wissenschaftler halten erste Vorlesungen in der Schule, um den Schülern den notwendigen theoretischen Hintergrund zu vermitteln. Die Abschlusslehrgänge können schließlich im Profilkursus Biologie Wochenpraktika im Forschungslabor der PHW-Klinik absolvieren. Sie können dort selbstständig kleine Teilbereiche der zur Zeit laufenden Forschungen nacharbeiten. "Wir freuen uns über den Ideenreichtum der Schüler, der auch uns häufig ganz neue Erkenntnisse und Gedankengänge eröffnet", betont Christina Allmeling.
Die Forschungsarbeit der MHH-Wissenschaftlerinnen ist bereits mehrfach preisgekrönt worden - unter anderem erhielten Christina Allmeling und Dr. Kerstin Reimers-Fadhlaoui den Innovationspreis der Deutschen Hochschulmedizin, Christina Allmeling gewann den "Innovationspreis Hannover Impuls" und den "Innovationspreis der Bioregionen". Aber auch für die Schüler gibt es Anerkennung: Zwei Schülerinnen der Geschwister-Scholl-Schule in Garbsen wurden im März 2008 mit ihrem Spinnen-Projekt Landessiegerinnen im Wettbewerb "Jugend forscht" im Fach Biologie.
Weitere Informationen gibt Ihnen gern Christina Allmeling, MHH-Klinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie unter Telefon (0511) 532-8863.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
regional
Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
Deutsch
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