AUS DER MEDIZIN FÜR DIE MEDIEN 35 - 2000
Privatdozent Dr. med. Jürgen Brockmöller vom "Institut für Klinische Pharmakologie" der Charité wird am Donnerstag, den 5. Oktober, mit dem "Friedrich Hartmut Dost Gedächtnispreis" ausgezeichnet, den die "Deutsche Gesellschaft für Klinische Pharmakologie" auf ihrer diesjährigen Jahrestagung , die an der Charité ausgerichtet wird, zum vierten Mal vergibt. Der Preis ist mit 10.000 DM dotiert.
Brockmöller erhält die Anerkennung in Würdigung seiner wissenschaftlichen Beiträge zu dem innovativen Gebiet der Pharmakogenetik, die sich mit dem Einfluß der Gene auf Wirkung und Wirksamkeit von Arzneimitteln befaßt. Er hat maßgeblich am Konzept der individualisierten, das heißt auf die Gene des Menschen abgestimmten, "maßgeschneiderten Arzneimitteltherapie" mitgewirkt, das an der Charité entwickelt wird. Er wird in Kürze den Lehrstuhl für Klinische Pharmakologie an der Universität Göttingen übernehmen.
Der Preis soll das Gedächtnis an den Kinderarzt Friedrich Hartmut Dost wachhalten, der 1912 geboren, von 1951 bis 1959 Direktor der Kinderklinik der Charité gewesen ist. Er gilt als Vater der Pharmakokinetik, seit er 1953 in einem berühmten Buch "Der Blutspiegel" Gesetzmäßigkeiten und zeitlichen Ablauf der Aufnahme, der Verteilung und der Aussscheidung von Medikamenten im Organismus aufzeigte. Nach seinem Weggang von der Charité war er bis zu seiner Emeritierung Lehrstuhlinhaber für Pädiatrie der Universität Gießen, wo er auch gestorben ist. Seine Erkenntnisse zur Kinetik von Wirkstoffen hat er 1968 als "Grundlagen der Pharmakokinetik" in einem weiteren Lehrbuch niedergelegt. Sie haben die Entwicklung der Arzneimittelherstellung seither nachhaltig befruchtet.
Silvia Schattenfroh
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Charité
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Organisatorisches, Personalia
Deutsch
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