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06.10.2000 09:43

Ringelnatz! Ein Dichter malt seine Welt

Marietta Fuhrmann-Koch Öffentlichkeitsarbeit
Georg-August-Universität Göttingen

    Am 15. Oktober wird die Ausstellung "Ringelnatz! Ein Dichter malt seine Welt" eröffnet, die bis zum 26. November in der Kunstsammlung der Göttinger Georg-August-Universität (Auditorium, Weender Landstr. 2) gezeigt wird, bevor sie dann nach Cuxhaven und in Ringelnatz' Geburtsort Wurzen (bei Leipzig) wandern wird.

    Gezeigt wird das Werk eines ernsthaften Künstlers, der heute zu Unrecht lediglich als ein "Hanswurst" der Literaturgeschichte bekannt ist.

    Wer kennt ihn nicht? Den kauzig-komischen Dichter und sein literarisches alter ego, den weinseligen Seemann "Kuttel Daddeldu"? Wer kennt seine Verse nicht, die vom nicht wiederkehrenden Bumerang, von im Kattegatt herumtreibenden Suhaleischnurrbarthaaren, von Bettnässerpillen oder von Ameisen handeln, die "weise auf den zweiten Teil der Reise" verzichten?

    Aber wer schon kennt den anderen Joachim Ringelnatz, der seine Zeit in sehr ernsthaften Texten kommentierte und der - vor allem - auch ein Maler von Rang war, dessen Ölgemälde und Aquarelle in den zwanziger und frühen dreißiger Jahren gemeinsam mit etwa denjenigen von Ernst Barlach, Otto Dix, George Grosz und Oskar Kokoschka in bedeutenden Galerien und Akademien ausgestellt worden sind?
    Nachdem die Nazis den unbotsamen, antinationalistischen Joachim Ringelnatz im Jahre 1933 mit einem Auftrittsverbot belegt und mit dem Bannfluch der "Entartung" geschlagen hatten, ist ein wichtiger Teil seines Schaffens in Vergessenheit geraten. Die meisten seiner Bilder galten seither als verschollen oder verloren.
    Einem Wissenschaftlerteam der Göttinger Universität ist es gelungen, einen großen Teil dieser Werke wieder aufzuspüren: Ab dem 15. Oktober werden viele von ihnen zum erstenmal öffentlich gezeigt - und diese Ausstellung wird dafür sorgen, daß ihre Besucher das gewohnte, klischeehafte Bild von Joachim Ringelnatz werden revidieren müssen. "Ringelnatz! Ein Dichter malt seine Welt" präsentiert einen Künstler, dessen Werk es lohnt, sich auch ernsthaft auf es einzulassen. Handschriften, Photos, zeitgenössische Tondokumente, die ein manchmal abenteuerliches, wechselvolles Leben dokumentieren, flankieren ca. 80 Ölgemälde und Aquarelle, die bislang zumeist ausschließlich ihren privaten Besitzern bekannt gewesen sind.

    Der öffentliche Festakt zur Eröffnung der Ausstellung beginnt am 15. Oktober um 11:15 Uhr in der Aula (Wilhelmsplatz 1) der Universität; ein ebenfalls öffentlicher Empfang in den Räumlichkeit der Kunstsammlung mit einer ersten Begehung der Ausstellung schließt sich direkt an. Am selben Tag ab 18:30 Uhr liest der Schauspieler und Synchronsprecher Norbert Gescher-Ringelnatz (Jahrgang 1939), der heute das Familienarchiv verwaltet, im Deutschen Theater in Göttingen Gedichte, Briefe und Prosa des Mannes, welcher der erste Ehemann seiner Mutter und (nach eigener Aussage) sein "erster Vater" war.
    Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags jeweils von 11:00 bis 17:00 geöffnet, der Eintritt kostet DM 7,- (ermäßigt DM 4,-). Das gleichnamige Begleitbuch zur Ausstellung (312 Seiten mit 197, teils farbigen Abbildungen) ist in jeder Buchhandlung zu erwerben.

    Die Projektleitung lädt Sie alle sehr herzlich zu einer
    Pressekonferenz
    ein: Donnerstag, 12.10., 14.00 Uhr in der Kunstsammlung (Auditorium, Weender Landstr. 2).

    Weitere Informationen: Ringelnatz-Büro der Universität, Seminar für Deutsche Philologie, Käte-Hamburger-Weg 3, 37073 Göttingen, Tel. 0551/397538 oder Pressebüro der Universität, Tel. 0551/394341.E-mail: ringelnatz@uni-goettingen.de


    Weitere Informationen:

    http://www.ringelnatz.uni-goettingen.de


    Bilder

    Joachim Ringelnatz
    Joachim Ringelnatz

    None

    "Letzte Fahrt" von J.Ringelnatz
    "Letzte Fahrt" von J.Ringelnatz

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Kunst / Design, Musik / Theater
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

    Joachim Ringelnatz


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