Nr. 112 / 7. Oktober 2000 / mea
Fortschritt basiert auf dem Fundament der Tradition
Mit einem Festakt feierte die Universität ihr Jubiläum
Mit einem Festakt feierte die Universität Karlsruhe heute ihr Jubiläum zum 175-jährigen Bestehen. Rund 1.500 Gäste, darunter die Präsidentin des Bundesverfassungsgerichts, Professorin Dr. Jutta Limbach, der baden-württembergische Ministerpräsident Erwin Teufel, der olympische Silbermedaillengewinner im Triathlon, Stefan Vucovic, sowie zahlreiche Persönlichkeiten aus dem In- und Ausland erinnerten an den 7. Oktober 1825 - den Tag, an dem Großherzog Ludwig von Baden die Gründungsurkunde der Polytechnischen Schule unterzeichnete, aus der die Universität hervorgegangen ist.
"Unser Anspruch ist es weiterhin, mit hochqualifizierten Wissenschaftlern, Professoren und Mitarbeitern die besten Studierenden für die Welt von morgen vorzubereiten und gleichzeitig neue unbekannte Wege der Wissenschaft zu gehen", sagte Universitätsrektor Professor Dr. Sigmar Wittig. "Hierfür sind einerseits entsprechende Rahmenbedingungen zu fordern, andererseits müssen wir auch den Vorgaben entsprechen." Dazu gehöre die Einheit von Forschung und Lehre auch über die Fachgrenzen hinweg, ein gestuftes Ausbildungssystem sowie das Engagement aller Beteiligter. "Kleinmaschige Regelungsnetze und zu geringe Unterstützung wirken lähmend und zerstören die Wettbewerbsfähigkeit wie auch die notwendige Kooperationsbereitschaft mit anderen Forschungseinrichtungen", betonte Sigmar Wittig mit Blick auf die Politik.
Verstärkt widme sich die Universität derzeit den Abiturientinnen und Abiturienten, um diese wieder für Technik und Naturwissenschaften zu gewinnen. "Die neuen Themen scheinen ihre Attraktion nicht zu verfehlen: Die Informatik und der Maschinenbau berichten von stark gestiegenen Anfängerzahlen", so Wittig. Von großer Bedeutung sei der Einsatz der neuen Medien, da diese die Lehre sinnvoll ergänzen. Er gehe allerdings davon aus, "dass der Frontalunterricht in großen Gruppen sich stark zu kleineren Einheiten verändern wird, die durch den persönlichen Kontakt zwischen allen Beteiligten geprägt sind".
Der Rektor distanzierte sich von Einschätzungen, die das deutsche Hochschulwesen totgesagt haben, und hielt den Kritikern die Dynamik, den Gestaltungswillen und die Zukunftsorientierung der Universitäten entgegen. "Die kommenden Jahrzehnte werden und dürfen die Vergangenheit nicht kopieren, doch wir bauen den Fortschritt auf das feste Fundament der Tradition und setzen dabei auf einen auf Fachkompetenz gestützten, verpflichtenden Eliteanspruch."
Der baden-württembergische Ministerpräsident Erwin Teufel unterstrich die umfassende Aufgabe der Universitäten als Bildungs- und Ausbildungsstätten. "Wir dürfen unsere Hochschulen nicht nur auf die Rolle als Ausbildungseinrichtung oder Technologielieferant beschränken", sagte er in seiner Festansprache. In einer Welt des beschleunigten Wandels und der revolutionären Veränderungen aller Lebensbereiche komme den Hochschulen "eine ganz wesentliche Orientierungsfunktion" zu. Es sei die Aufgabe der Universität in Gegenwart und Zukunft, "einen entscheidenden Beitrag sowohl für unsere materielle Zukunftssicherung wie für unser Selbstverständnis als Wertegemeinschaft" zu leisten. Diese Doppelaufgabe der geistigen Orientierung wie auch der Schaffung materieller Zukunftsperspektiven erfülle die Universität Karlsruhe ganz hervorragend.
Eine wichtige Rolle komme auch der Karlsruher Informatik zu. Der Ministerpräsident verkündete, dass die Landesregierung aus dem neuen Informatik-Sonderprogramm fünf Millionen Mark zur Finanzierung zusätzlicher Wissenschaftlerstellen in der Karlsruher Informatik bereitstellen werde. Weitere fünf Millionen Mark stelle die Universität zur Verfügung. "Dies ist eine erste, sofort wirksame Maßnahme. Weitere Maßnahmen werden folgen", versicherte Erwin Teufel.
Den geplanten Erweiterungsbau der Karlsruher Universitätsbibliothek, die nach Fertigstellung rund um die Uhr geöffnet sein soll, werde er nach besten Kräften unterstützen, versprach der Ministerpräsident weiter. "Den gerade in Zukunft wird es darauf ankommen, dass wir für die Wissenschaftler und die Studierenden Bedingungen schaffen, die ihnen ein noch flexibleres und effizienteres Arbeiten ermöglichen."
Partner der Universität bei den Veranstaltungen zum 175-jährigen Bestehen sind: Agilent Technologies Deutschland GmbH, Deutsche Bausparkasse Badenia AG, LuK GmbH & Co., SEW-EURODRIVE GmbH & Co., Siemens AG, Stadtwerke Karlsruhe GmbH und Adolf Würth GmbH & Co. KG.
Diese Presseinformation ist im Internet abrufbar unter:
http://www.uni-karlsruhe.de/~presse/Pressestelle/pi112.html
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