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01.04.2008 15:31

FISHen am Rand von Pflanzenchromosomen: Eine neue Nachwuchsforschergruppe am Institut für Botanik der TUD widmet sich der Genomanalyse landwirtschaftlicher Nutzpflanzen

Kim-Astrid Magister Pressestelle
Technische Universität Dresden

    Im Rahmen des nationalen Forschungsprogramms GABI (Genomanalyse im biologischen System Pflanze) werden gegenwärtig drei Nachwuchsforschergruppen eingerichtet, eine davon für fünf Jahre an der Technischen Universität Dresden.
    Die Dresdner Gruppe wird von Dr. Daryna Dechyeva geleitet; daneben sind Personalmittel für die Einstellung eines Doktoranden und eines technischen Assistenten vorgesehen.
    Frau Dr. Dechyeva hat als Mitarbeiterin bei Prof. Thomas Schmidt, einem ehemaligen BioFuture-Forschungspreisträger, bereits Erfahrungen auf dem Gebiet der Genomanalyse und molekularen Cytogenetik sammeln können.
    Thomas Schmidt, Professor für Zell- und Molekularbiologie an der TU Dresden, arbeitet gemeinsam mit Dr. Dechyeva mithilfe der Fluoreszenz-in situ-Hybridisierung (FISH) an der Entschlüsselung des Genoms der Zuckerrübe, Beta vulgaris, und ihrer Wildarten und untersucht die Evolution der Genome dieser interessanten Pflanzengattung. Die Dresdner GABI-START-Gruppe bearbeitet das Thema "BAC-FISH - Integration von genetischen Kopplungskarten mit Nutzpflanzenchromosomen durch hochauflösende Methoden der molekularen Cytogenetik". Gefördert wird das Forschungsprojekt durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), das jungen Biowissenschaftlern die Möglichkeit gibt, sich in der Wissenschaftsgemeinschaft zu etablieren und eigene Forschungsziele zu verfolgen.

    Prof. Thomas Schmidt erklärt die Inhalte des Projekts so: "Für die Züchtung einer neuen Sorte bedienen sich Pflanzenzüchtungsunternehmen genetischer Kopplungskarten. Kopplungskarten sind eine abstrakte Darstellung von Chromosomen und zeigen die Lage von Genen und molekularen Markern. Gene, die die Eigenschaften einer Pflanze bestimmen, werden gemeinsam vererbt, wenn sie auf dem Chromosom eng beieinander liegen und getrennt vererbt, wenn sie sich auf der 'Kopplungskarte' weit auseinander befinden. Für die Unternehmen ist es daher wichtig zu wissen, welche Kopplungskarte welchem Chromosom entspricht. Diese Zuordnung und die Entwicklung neuer molekularer Marker sind wichtige Ziele des Dresdner GABI-Vorhabens."

    Eine der größten europäischen Saatgutfirmen stellt den Dresdner Forschern dafür in Form von molekularen Markern Hinweise auf die letzten "unbekannten Regionen" auf der Genom-Landkarte zur Verfügung. Dr. Dechyeva wird mithilfe dieser DNA-Sonden, die Teile der Zuckerrüben-DNA enthalten, diese unbekannten Bereiche auf den Chromosomen lokalisieren und sichtbar machen. Über die fluoreszierenden Marker kann sie den Saatgutfirmen detaillierte Informationen über die Endbereiche der Chromosomen liefern, in denen viele Gene für agronomisch wichtige Eigenschaften liegen. Durch die Kreuzung mit Wildarten können Pflanzenzüchter positive Eigenschaften, beispielsweise eine erhöhte Salz- oder Trockenheitstoleranz, in die Zuckerrübe übertragen. Eine Schwierigkeit des Projekts besteht darin, dass Beta vulgaris wie alle Pflanzen ein Genom besitzt, dass zu mehr als 60 Prozent aus repetitiven DNA-Sequenzen besteht, das heißt, viele Bereiche des Genoms wiederholen sich und liegen in bis zu hunderttausend Kopien vor. Das macht es für die Forscher sehr kompliziert, in der Genomanalyse den genauen Ort bestimmter Gene zu finden.

    Informationen für Journalisten: Dr. Daryna Dechyeva, Prof. Thomas Schmidt
    Tel. 0351 463-39588, Daryna.Dechyeva@tu-dresden.de, Thomas.Schmidt@tu-dresden.de


    Bilder

    Zuckerrübenchromosomen zeigen eine blaue Fluoreszenz unter dem UV-Mikroskop. Rechts sind die Chromosomen nach der Fluoreszenz-in situ-Hybridisierung (FISH) mit einer repetitiven DNA-Sequenz (rot) und einer Sonde für die ribosomalen Gene (grün) zu sehen.
    Zuckerrübenchromosomen zeigen eine blaue Fluoreszenz unter dem UV-Mikroskop. Rechts sind die Chromos ...
    Institut TUD
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Informationstechnik
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Zuckerrübenchromosomen zeigen eine blaue Fluoreszenz unter dem UV-Mikroskop. Rechts sind die Chromosomen nach der Fluoreszenz-in situ-Hybridisierung (FISH) mit einer repetitiven DNA-Sequenz (rot) und einer Sonde für die ribosomalen Gene (grün) zu sehen.


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