Berlin - Wie sich Beruf und Familie trotz Nachtdiensten und langen Operationen vereinbaren lassen, diskutieren Experten im Rahmen des 125. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH). Die Fachgesellschaft setzt sich für berufstätige Mütter und Väter in der Chirurgie ein. Dabei ist ein flexibles Kinder-Betreuungsangebot unerlässlich. Der diesjährige Chirurgenkongress findet vom 22. bis 25. April 2008 im Internationalen Congress Center ICC Berlin statt.
Wie es gehen kann, zeigt die Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik in Murnau: In einer eigenen Tagesstätte, deren Öffnungszeiten sich an den Arbeitsschichten der Klinik orientieren, werden die Kinder der Angestellten 365 Tage im Jahr betreut. Das zahlt sich für die Klinik nicht nur in Form zufriedener Mitarbeiter aus, sondern lohnt sich auch finanziell: Das Unternehmen spart durch das Betreuungsangebot mehrere zehntausend Euro jährlich, sagt Erwin Kinateder, Verwaltungsdirektor der Unfallklinik Murnau.
Seit der Eröffnung der Kindertagesstätte im Jahr 1977 hat sich die Zahl der Betreuungsplätze stetig auf heute 100 erhöht. Sie öffnet bereits um 5.15 Uhr am Morgen und bleibt bis 21.30 Uhr besetzt. Aufgenommen werden Babys ab einem Alter von acht Wochen, die ältesten Kinder sind zehn Jahre alt. Die Kinder essen und schlafen in der Tagesstätte, auch eine Hausaufgabenbetreuung ist im Angebot. "Die Kosteneinsparungen der Klinik gehen vor allem darauf zurück, dass weniger Personalwechsel und Ausfallzeiten anfallen", erklärt Kinateder. "Im Jahr 2004 ergab eine hauseigene Untersuchung Einsparungen in Höhe von 82 000 Euro."
Die DGCH begrüßt solche Angebote ausdrücklich. Sie tragen dazu bei, den Chirurgenberuf besonders für Frauen attraktiver zu machen. Denn noch immer ist die Unvereinbarkeit von Beruf und Familie für viele Ärztinnen der Grund, das Fach Chirurgie zu meiden. Für die Kliniken werden familienfreundliche Angebote künftig zum Wettbewerbsfaktor im Bereich Personalmanagement. Im Rahmen des diesjährigen Chirurgenkongresses diskutieren Bundesministerin Dr. med. Ursula von der Leyen und weitere Experten über diese Themen.
Terminhinweise:
Pressekonferenz
der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie
Mittwoch, 23. April 2008, 11.30 bis 12.30 Uhr
Ort: Raum 42, ICC Berlin
Podiumsdiskussion
Chirurgie und Familie - ein Widerspruch?
Mittwoch, 23. April 2008, 13.00 bis 14.30 Uhr
Ort: Saal 3, ICC Berlin
u.a. mit Bundesministerin Dr. Ursula von der Leyen
Kontakt für Journalisten/Redaktionen:
Deutsche Gesellschaft für Chirurgie (DGCH)
Pressestelle
Beate Schweizer
Postfach 30 11 20, 70451 Stuttgart
Tel.: 0711 / 8931 295, Fax: 0711 8931 167
E-Mail: Schweizer@medizinkommunikation.org
http://www.chirurgie2008.de - 125. Chirurgenkongress im Internet
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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