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14.05.1998 00:00

vhw-Jahreshauptversammlung an der FHTE Esslingen

Dipl.-Ing. Carsten Holzapfel Referat Kommunikation
Hochschule Esslingen

    Streit um Chancengleichheit: vhw kritisiert Benachteiligung der Fachhochschulen

    Stuttgart, 13.5.1998 - Der vhw, Verband Hochschule und Wissenschaft Baden-Württemberg e.V., tritt anläßlich seiner Jahreshauptversammlung an der Fachhochschule Esslingen - Hochschule für Technik erstmals mit seiner Stellungnahme zu hochschulpolitischen Kernfragen an die Öffentlichkeit. Er verlangt vor allem eine Aufwertung des Fachhochschuldiploms, die Durchgängigkeit von Bachelor-, Master- und Diplom-Studien-gängen zwischen den verschiedenen Hochschultypen, die Abschaffung von Zugangshindernissen für Fachhochschulabsolventen an Universitäten sowie die Einführung eines international kompatiblen Leistungspunktesystems.

    Die Vorsitzende des vhw, Prof. Dr. Elke Platz-Waury, fordert anläßlich der diesjährigen Hauptversammlung: "Die Ausbildungsleistungen der Fachhochschulen in Baden-Württemberg müssen endlich vorurteilsfrei gewürdigt werden", und appelliert an Ministerien und die im Landtag vertretenen Parteien, den Verband bei der Verwirklichung seiner Ziele zu unterstützen.

    Seit dem ersten Ranking der Hochschulen behaupten sich gerade auch Fachhochschulen aus Baden-Württemberg gegenüber Universitäten durch herausragende Plazierungen, so Reutlingen an der Spitze, Nürtingen, Pforzheim und Konstanz mit Plätzen unter den ersten zehn. Die neuesten Untersuchungen von Stiftung Warentest wiederholen die hervorragenden Ergebnisse, wenn diese auch nicht mehr im direkten Vergleich mit den Universitäten ausgewiesen werden.

    Wenn die Fachhochschulen international nicht die entsprechende Anerkennung finden, so Prof. Dr. Platz-Waury, werden sie in dem längst in Gang gekommenen Wettbewerb der Hochschulen unterliegen. Sie erinnert in diesem Zusammenhang an die Tatsache, daß die Fachhochschulen Vorreiterfunktion für die Internationalisierung der deutschen Hochschullandschaft übernommen und bewiesen haben, wie beweglich sie und ihre rund 400.000 Studierenden sind.

    Die gute Bewertung der Fachhochschulen gründet sich vor allem auf die hervorragende berufliche Eingliederung, die das praxisnahe und zügige Studium sowie die hohe Flexibilität der Studienangebote angesichts der Veränderungen im Berufsalltag aufweist.

    Chancengleichheit für Fachhochschulabsolventen im Vergleich zu Universitätsabgängern wird unter anderem beim Zugang zum Höheren Dienst gefordert; eine Ansicht, die mittlerweile von den Bildungspolitikern aller Bundestagsfraktionen geteilt wird. Ebenso bedeutsam sind Aspekte, wie die Art des Hochschulzugangs und die Möglichkeiten zur Höherqualifizierung.

    Die Diskussion erstreckt sich weiter auf die wichtige Sicherung des Professorennachwuchses sowie den Wunsch nach einem neuen Besoldungssystem, das die Benachteiligung der Professorenschaft an Fachhochschulen gegenüber Universitätsprofessoren aufhebt. "Geht man von der Zahl und Qualität der Lehrveranstaltungen aus, müßte sich das hohe Lehrdeputat an Fachhochschulen finanziell erheblich auswirken", so Prof. Dr. Platz-Waury, "ein neues Besoldungssystem müßte auch berücksichtigen, daß bislang die Professorinnen und Professoren an Fachhochschulen - anders als ihre Kollegen an den Universitäten - für ihre Prüfungstätigkeit keine gesonderte Vergütung erhalten."

    Auch fordert der vhw seit langem eine angemessene Honorierung, wenn Verantwortung in der Fachbereichs- und Hochschulleitung übernommen wird. Der Verband spricht sich gegen die hierarchische Differenzierung nach Besoldungsgruppen und statt dessen für ein intelligentes Kennzahlensystem aus, das eine zusätzliche Aufblähung des bürokratischen Apparates vermeidet.

    Als besonders störend empfindet der vhw auch den zunehmenden Hang zur Bürokratisierung, zur Gängelung und zur Kontrolle durch das Ministerium: "Dem Trend zum Verwalten muß Einhalt geboten werden, damit wieder mehr Raum zum Gestalten verbleibt", so die Vorsitzende, "denn die Tendenzen in der Hochschulgesetzgebung gefährden die angegebene flexible Anpassung an den sich ständig entwickelnden Berufsalltag und bringen zudem keine neue Effizienz. Um den Erfolg der Fachhochschulen zu sichern, muß die schnelle Anpassungsfähigkeit erhalten werden."


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    überregional
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