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20.09.1996 00:00

Solarzellen billiger produzieren?

Beate Koch Kommunikation
Fraunhofer-Gesellschaft

    Mediendienst Nr. 9 - 1996

    Thema 5

    Solarzellen billiger produzieren?

    Alle deutschen Solarzellenhersteller haben ihre Produktion in die USA verlagert. Dabei gibt es grosse Rationalisierungspotentiale in der heute ueblichen Solarzellenherstellung, fanden zwei Fraunhofer-Institute heraus. Neue Chancen fuer Solarzellen "made in Germany"?

    Einst war Deutschland fuehrend bei der Herstellung von Solarzellen. Letztes Jahr schloss die letzte Fabrik mit nennenswerter Solarzellenproduktion ihre Tore und verlagerte die Produktion in die USA. Waehrend in Japan und USA bereits die Grossfertigung geprobt wird, geben deutsche Hersteller dem Standort Deutschland keine Chance mehr. Ist hier tatsaechlich kein Rationalisierungspotential, fragten sich zwei Fraunhofer-Institute.

    Untersuchungsgegenstand der gemeinsamen Studie sollten nicht Technologien im Forschungsstadium, sondern die heutige Industriepraxis sein. Daher nahmen sie die weitverbreitete Produktion von multikristallinen Solarzellen unter die Lupe. Akribisch untersuchten sie die in der Industrie ueblichen Prozesse: vom Blockguss und der Kristallisation des Siliziums ueber das Saegen in Wafer bis hin zur eigentlichen Zellentechnologie mit Reinigungs-, Beschichtungs- und AEtz-, Test- und Sortierschritten. Die unterschiedlichen Kompetenzen der beiden Fraunhofer-Institute fuer Solare Energiesysteme ISE in Freiburg und fuer Produktionstechnologie IPT in Aachen brachten viele Ideen zur Verfahrensoptimierung und Kostenreduktion.

    Auf der Basis dieser umfassenden Untersuchung von Entwicklungs-potentialen konnten die Forscher ein "innovatives Fertigungskonzept" skizzieren. Das Ergebnis ueberraschte: Die heute ueblichen Kosten koennen um rund 40 Prozent reduziert werden. Wie sind solche Spruenge moeglich? Bisher ist der Automatisierungsgrad in der Solarzellenproduktion recht gering. Insbesondere bei den Fertigungsschritten der Zellentechnologie werden die einzelnen Scheiben immer wieder von Hand bewegt. AEtz- und Ofenschritte, vor allem aber der kosteninten-sive Siebdruck koennen mit neuen Maschinen erheblich rationalisiert werden. Selbst der Schlusstest und die Sortierung sind haeufig manuell. Ausserdem lassen sich einige kostenintensive Verfahren ersetzen und Prozesse vereinfachen oder optimieren. Die Mehrkosten einer so ausgestatteten Fabrik wuerden sich in zweieinhalb Jahren amortisieren, rechneten die Wissenschaftler aus. Und das Entscheidende: Das "innovative Fertigungskonzept" ist kein Zukunftsmodell, sondern koennte unmittelbar umgesetzt werden. Gibt es doch noch Chancen fuer eine Solarzellenfabrik am Standort Deutschland?

    Ihr Ansprechpartner fuer weitere Informationen:

    - Prof. Wolfram Wettling, Telefon 0761/4588-266, Telefax 0761/4588-250, Fraunhofer-Institut fuer Solare Energiesysteme ISE, Oltmannstrasse 5, D-79100 Freiburg

    - Guenter Schweitzer, Telefon 0241/8904-169, Telefax 0241/8904-198, Fraunhofer-Institut fuer Produktionstechnik IPT, Steinbachstrasse 17, D-52074 Aachen


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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