114. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin
29. März bis 2. April 2008, Rhein-Main-Hallen, Wiesbaden
Präventionspreis der DGIM geht an Internisten aus Hannover: Jugendliche unterschätzen Hepatitis B als Geschlechtskrankheit
Wiesbaden - Jugendliche sind unzureichend über die Gefahr informiert, sich bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr durch Viren mit einer Leberentzündung anzustecken. Dies belegen Studien zur Hepatitis B von Privatdozent Dr. med. Heiner Wedemeyer, Hannover. Im Rahmen des 114. Internistenkongresses verlieh die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) dem Wissenschaftler für seine Studien den Präventionspreis. Der Preis ist mit EUR 5.000 dotiert.
Der Internist und Leberexperte untersuchte, was Jugendliche über eine durch Viren hervorgerufenen Hepatitis B, wirksamen Schutz und deren Folgen wie etwa Leberzellkrebs wissen. Dafür befragte Dr. Wedemeyer 1 262 Schüler der achten Klassen aus Gymnasium, Real- und Hauptschulen: Je nach Schulform kennen 10 bis 20 Prozent die Krankheit gar nicht. Die überwiegende Zahl der Schüler hat von einer HBV-Infektion schon gehört. "Die Gefahr der Ansteckung durch Geschlechtsverkehr ist jedoch nur etwa der Hälfte der Schüler bewusst", sagt Dr. Wedemeyer. Etwa ein Drittel der Schüler weiß, dass Kondome davor schützen. Mädchen kennen Ihren Impfstatus besser als Jungen.
Insgesamt jedoch wissen Schüler wenig über die entzündliche Lebererkrankung, wie diese sich überträgt und wie sie selbst sich davor schützen können. "Dieses Resultat ist sehr interessant und enttäuschend zugleich und macht einmal mehr deutlich, wie wichtig Aufklärung für Jugendliche über dieses Krankheitsbild ist", betonen die Juroren der DGIM in Ihrem Urteil. Zudem bestätigten die Ergebnisse, dass Impfkampagnen notwendig sind.
Hepatitis B ist die häufigste durch Viren übertragene Erkrankung: Weltweit sind etwa 350 Millionen Menschen infiziert - in Deutschland tragen 250.000 bis 650.000 den Virus dauerhaft in sich. Die Ansteckung erfolgt über Blut, Speichel und Sperma. Zwei Drittel der Virusträger zeigen keine Symptome. Bei den übrigen zeigen sich nach ein bis sechs Monaten typische Zeichen einer Hepatitis: Gelbe Haut, dunkler Urin, Schmerzen in Gliedern und Oberbauch, Erbrechen und Durchfall. Die Krankheit heilt in 90 Prozent der Fälle schnell aus. Mitunter verläuft sie aber auch langfristig und ist dann nur begrenzt behandelbar. Hepatitis B die bedeutendste Ursache für chronische Lebererkrankungen. Impfungen bieten wirksamen Schutz.
Die Studie ist von großer präventivmedizinischer Bedeutung, so die DGIM. Als Oberarzt der Abteilung Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie der Medizinischen Hochschule Hannover beschäftigt sich Dr. Wedemeyer seit 1996 mit der Vorbeugung und Behandlung verschiedener durch Viren übertragener Formen von Hepatitis.
Die DGIM verleiht den Präventionspreis jährlich für die beste aus dem deutschsprachigen Raum vorgelegte Arbeit auf dem Gebiet der Primär- und Sekundär-Prävention innerer Erkrankungen. Stifter des Preises ist die Deutsche Stiftung Innere Medizin. Sowohl experimentelle Ergebnisse als auch epidemiologisch interessante Fragestellungen kommen für die Preisverleihung in Betracht.
___________________
Antwortformular
O Ich möchte mich für den 115. Internistenkongress (18. bis 22. April 2009) akkreditieren.
O Bitte informieren Sie mich kontinuierlich über aktuelle Themen der DGIM (meine Adresse trage ich unten ein).
O Bitte schicken Sie mir keine Informationen mehr über die DGIM zu.
NAME:
MEDIUM/RESSORT:
ADRESSE:
TEL/FAX:
E-MAIL:
Kontakt für Journalisten:
DGIM Pressestelle
Anna Julia Voormann
Postfach 30 11 20
70451 Stuttgart
Telefon: 0711 8931-552
FAX: 0711 8931-167
E-Mail: info@medizinkommunikation.org
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin, Pädagogik / Bildung
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).