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12.10.2000 09:27

Boimaterialien und Gewebeverträglichkeit: Arbeitsgruppe zog erfolgreiche Zwischenbilanz

Monika Roegge Pressestelle Standort Essen
Universität Essen (bis 31.12.2002)

    243/2000
    11. Oktober 2000

    Rund 100 Fachleute aus dem In- und Ausland sind seit gestern (Mittwoch, 11. Oktober) in Essen versammelt, um an drei Tagen die Ergebnisse einer sehr erfolgreichen Zusammenarbeit von Wissenschaftlern verschiedener Disziplinen der Universität zu diskutieren. Den äußeren Rahmen bildet das Symposium "Biomaterialien: Grundlagen und klinische Anwendungen", zu dem die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft "Biomaterialien und Gewebeverträglichkeit" eingeladen haben. Biologen, Physiker, Chemiker sowie Ingenieure gehören dieser Arbeitsgemeinschaft an. Gemeinsam arbeiten sie an einem Projekt, das auf eine Idee des Biochemikers Professor Dr. Herbert P. Jennissen zurückgeht: Es werden Implantate entwickelt, deren Oberfläche mit wachstumsfördernden Eiweißen überzogen sind. Durch diese "Biologisierung" der äußersten Schicht sollen derartige Implantate erheblich schneller in den Knochen einwachsen als die bisher verwendeten.

    Wie gestern auf einer Pressekonferenz aus Anlass des Symposiums berichtet wurde, konnten auf der Grundlage der bisher erzielten Ergebnisse in Zusammenarbeit mit der Essener Firma "gb Implantat Technologie" Prüfkörper entwickelt, hergestellt und in ersten Versuchen erprobt werden.

    Die Arbeitsgruppen um Professor Dr. Reinhold-T. Müller in der Orthopädie und Privatdozent Dr. Gregor Voggenreiter in der Unfallchirurgie des Universitätsklinikums setzten diese Prüfkörper in Tierversuchen ein. Das Ergebnis war äußerst positiv: Die Prüfkörper heilten erheblich schneller ein, wenn sie nach dem inzwischen bereits patentierten "Essener Verfahren" mit wachstumsfördernden Eiweißen beschichtet waren.

    Um dieses hervorragende Ergebnis zu erreichen, hatten zuvor die Werkstofftechniker um Professor Dr. Alfons Fischer die Probekörper und ihre neue biokompatible Oberflächenstruktur mit physikalischen Methoden untersucht. Anschließend entwickelte Privatdozent Dr. Martin Wiemann im Klinikums-Institut für Physiologie ein Testverfahren, mit dem er die Wirksamkeit der gentechnisch synthetisierten Wachstumsstoffe auch nach ihrer Bindung an die Probenkörper beurteilen konnte. Damit waren die Voraussetzungen für die Herstellung der Prüfkörper durch die "gb Implantat Technologie" und ihre Erprobung in den Tierversuchen geschaffen.

    Auf dem Symposium sind seit gestern vornehmlich Wissenschaftler versammelt, die sich um die Verbesserung der Gewebeverträglichkeit von Implantaten im Knochen und in Gefäßen bemühen. Neu hinzugekommen sind Vertreter der Zahnmedizin, die unter anderem körpereigene Wachstumsfaktoren aus dem Blut der Patienten gewinnen, mit denen das Einwachsen von Zahnimplantaten beschleunigt werden soll.

    Das Symposium wurde von den Professoren Dieter Bingmann, Institut für Physiologie, Alfons Fischer, Werkstofftechnik, Herbert P. Jennissen, Physiologische Chemie, Raimund Erbel, Kardiologie, und vielen freiwilligen Mitarbeitern der beteiligten Institute vorbereitet. Alle Organisatoren und die Sponsoren erhoffen sich von der Veranstaltung neben der beschleunigten Einführung neuer biologisierter Implantate in den klinischen Alltag eine weitere Stärkung des Universitätsstandorts Essen und eine Profilierung der Gesundheitsstadt Essen.

    Redaktion: Maren Beuscher, Telefon (02 01) 1 83-20 87
    Weitere Informationen: Professor Dr. Dieter Bingmann, Telefon (02 01) 7 23-46 26


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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