Berlin - Ein hohes Alter ist heutzutage kein Grund, auf notwendige Operationen zu verzichten. Selbst bei Hochbetagten können große Eingriffe mit überschaubarem Risiko durchgeführt werden. Welche Anforderungen die alternde Gesellschaft an die Fachärzte stellt, werden Experten der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) sowie der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) auf einer gemeinsamen Presseveranstaltung im Rahmen des 125. Kongresses der DGCH diskutieren. Der Chirurgenkongress findet vom 22. bis 25. April 2008 im ICC in Berlin statt.
Fast jeder dritte Bundesbürger gilt heute als "alt". Diese demographische Entwicklung schlägt sich auch in den Patienten-Statistiken der chirurgischen Kliniken nieder: Mehr als 40 Prozent der Operierten sind über 60 Jahre - und ihr Anteil wird in den nächsten Jahrzehnten weiter zunehmen. Denn mit steigendem Lebensalter nimmt auch das Risiko für Knochenbrüche, Krebs, Herzkreislauf- oder andere schwere Erkrankungen zu, die eine Operation erforderlich machen. "Die Chirurgie wird mehr und mehr zur Alterschirurgie werden", sagt Professor Dr. med. Volker Schumpelick, Klinikdirektor und Inhaber des Lehrstuhles für Chirurgie des Universitätsklinikums der Rheinisch Westfälischen Hochschule Aachen. "Aber wir sind auf diese Entwicklung technisch, personell und strukturell gut vorbereitet."
Entscheidend sei es, bei älteren Patienten frühzeitig eventuelle OP-Risiken zu ermitteln. Auf diese Weise ließen sich durch geeignete Vor- und Begleitbehandlungen die Gefahren so weit wie möglich reduzieren, betont Professor Dr. med. Jürgen Biscoping, Direktor der Klinik für Anästhesie und Operative Intensivmedizin der St. Vincentius-Kliniken, Karlsruhe. So haben zum Beispiel mehr als 30 Prozent der Patienten, die sich einem gefäßchirurgischen Eingriff unterziehen, eine bis dahin unerkannte koronare Herzerkrankung. Vor einem Eingriff ist es deshalb notwendig, ältere Patienten internistisch zu untersuchen. Haben sie ein erhöhtes Risiko - beispielsweise eine eingeschränkte kardiovaskuläre Leistung - kann das Risiko mit entsprechenden Vor- und Begleitbehandlungen reduziert werden. Auch nach der Operation benötigten ältere Patienten eine besonders qualifizierte Überwachung und Betreuung.
Wie sich Risiken für ältere Patienten bei operativen Eingriffen senken lassen, erläutern Experten der DGCH und der DGAI in einer gemeinsamen Vortragssitzung und einer gemeinsamen Pressekonferenz im Rahmen des 125. Chirurgenkongresses.
Terminhinweise:
Gemeinsame Presseveranstaltung der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie und der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin
Thema: Alterschirurgie
Dienstag, 22. April 2008, 14.30 bis 15.30 Uhr
Ort: Raum 42, ICC Berlin
DGCH/DGAI-Vortragssitzung
Operative Versorgung im Alter:
Eine gemeinsame Herausforderung für Anaesthesie und Chirurgie
Dienstag, 22. April 2008, 12.30 bis 14.00 Uhr
Ort: Saal 9, ICC Berlin
Kontakt für Redaktionen und Presse-Akkreditierungen:
Deutsche Gesellschaft für Chirurgie (DGCH)
Pressestelle
Beate Schweizer
Postfach 30 11 20, 70451 Stuttgart
Tel.: 0711 / 8931 295, Fax: 0711 8931 167
E-Mail: Schweizer@medizinkommunikation.org
http://www.chirurgie2008.de Chirurgenkongress im Internet
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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