Berlin - Infektionen nach dem Einsatz einer Gefäßprothese sind selten. Ohne Behandlung verlaufen sie jedoch tödlich. Das geringste Risiko einer erneuten Infektion gibt es beim Ersatz der Prothese mit körpereigenem Gewebe. Zu diesem Ergebnis kommt die Expertengruppe "Infektionen in der Gefäßchirurgie" der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie (DGG). Die Chirurgen haben die vorhandenen wissenschaftlichen Daten analysiert und darauf basierend eine Leitlinie für Ärzte erstellt. Ihre Ergebnisse stellen Vertreter der DGG auf einer Pressekonferenz im Rahmen des 125. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) vom 22. bis zum 25. April 2008 in Berlin vor.
Gefäßprothesen ersetzen natürliche Blutgefäße, die durch Verletzungen stark beschädigt, chronisch verengt oder auch krankhaft stark erweitert sind. Bei etwa 0,5 bis fünf Prozent der Patienten entzündet sich die Prothese innerhalb der ersten Monate nach der Operation. Unbehandelt führt die Infektion zum Tod. Bei schweren Verläufen droht die Amputation der betroffenen Extremität. Da bisherige wissenschaftliche Untersuchungen wenig aussagen und sich teilweise auch widersprechen, beruht die Wahl der Therapie derzeit häufig auf den Einschätzungen und Erfahrungen des behandelnden Arztes.
"Der ideale, komplikationsfreie und einfache Königsweg existiert bisher leider nicht", sagt Professor Dr. med. Max Zegelman, Chefarzt der Klinik für Gefäß- und Thoraxchirurgie, Krankenhaus Nordwest GmbH in Frankfurt. Die Analyse der Datenlage der Expertengruppe zeigte jedoch, mit welchen Therapien gute Erfahrungen gemacht werden. Dazu gehört der Ersatz der Prothese durch körpereigenes Gewebe oder auch durch antimikrobiell beschichtete Kunststoffprothesen. Wichtig bei jeder Behandlung sei außerdem eine konsequente Antibiotika-Therapie vor und während des Eingriffs sowie die großflächige Reinigung der Wunde.
Die DGG widmet dem Thema Gefäßinfektionen eine Vortragssitzung im Rahmen des 125. Chirurgenkongresses.
Terminhinweise:
Pressekonferenz
der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie
Mittwoch, 23. April 2008, 11.30 bis 12.30 Uhr
Ort: Raum 42, ICC Berlin
DGG-Vortragssitzung
Gefäßinfektionen
Dienstag, 22. April 2008, 16.00 bis 17.30 Uhr
Ort: Saal 8, ICC Berlin
Kontakt für Journalisten:
Deutsche Gesellschaft für Chirurgie (DGCH)
Pressestelle
Beate Schweizer
Postfach 30 11 20, 70451 Stuttgart
Tel.: 0711 / 8931 295, Fax: 0711 8931 167
E-Mail: Schweizer@medizinkommunikation.org
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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