Deutsch-französische Kooperation in der Ausbildung von Chemie-Ingenieuren geplant / Französische Delegation zu Gesprächen in Berlin
Berlin/Paris, 26.9.2000 - Auf dem Bildungssektor bahnt sich eine bislang einmalige, deutsch-französische Kooperation im Bereich der elektronischen Medien an. Bei einem Gespräch Mitte September in Berlin vereinbarten Vertreter französischer Hochschulen mit Vertretern des deutschen Forschungsprojektes "Vernetztes Studium - Chemie" (VSC), in Zukunft bei der Anerkennung und Entwicklung von Multimedia-Modulen für die Chemieausbildung eng zusammenzuarbeiten. Geplant ist ein gemeinsames Zertifizierungsverfahren zur Prüfung und Zulassung von multimedial erstellten Lehreinheiten. Das Verfahren soll von der französischen Wissenschaftsorganisation Fédération Gay-Lussac (FGL) und der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) entwickelt werden. Die FGL ist der Zusammenschluss aller 18 französischen Technischen Hochschulen für Chemie und Verfahrenstechnik ("Grandes Ecoles d'Ingénieurs") mit rund 4000 Studenten im Hauptstudium, 900 Doktoranden, und 1.200 frisch diplomierten "Ingénieurs Chimiste" pro Studienjahr. Die GDCh vertritt als deutsche Chemiefachorganisation rund 29.000 Chemiker und andere Naturwissenschaftler und hat bereits in anderen Bereichen wie etwa dem wissenschaftlichen Publikationswesen erfolgreich europäische Kooperationen umgesetzt.
Nach dem Gespräch betonten die Delegationsleiter, Professeur Henri Patin, Präsident der FGL, und Ministerialdirektor Professor Hans Rainer Friedrich vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF): "Beide Seiten sind sehr daran interessiert, in einer bilateralen Bildungskooperation im Fach Chemie voranzugehen, die vielleicht zu einem Beispiel für europäische Zusammenarbeit werden könnte".
Wo die deutsch-französische Bildungskooperation ansetzt, bringt Dr. René Deplanque, mit wenigen Worten zum Ausdruck: "Der Siedepunkt des Wassers ist in Frankreich genau so hoch wie in Deutschland". Nicht der landestypische Studiumsaufbau, sondern der Unterrichtsstoff sei Inhalt der geplanten Zusammenarbeit. Durch eine gemeinsame Zertifizierung der Lehrmodule würden die Studieninhalte vergleichbar, unabhängig davon, in welchem Semester der Stoff gelehrt würde. Dies sei ein großer Schritt auf dem Weg zu einer europäischen Harmonisierung. Deplanque ist wissenschaftlicher Geschäftsführer des FIZ CHEMIE BERLIN, das als Koordinator des VSC-Projektes das Treffen in Berlin zusammen mit der französischen Botschaft arrangiert hat.
Wenn die notwendigen Voraussetzungen geschaffen sind, sollen zunächst Produkte aus dem deutschen Forschungsprojekt VSC zertifiziert werden. Im Rahmen von VSC entwickeln 13 deutsche sowie zwei assozierte englische Hochschulen und die Schweizer Eidgenössische Technische Hochschule (ETH) in Zürich seit April 1999 bis Mitte 2004 ein multimediales, netzgestütztes Chemie-Basisstudium. Kern der Entwicklung sind Lernmodule, in denen der Chemie-Unterrichtsstoff mit Tutorien, interaktiven Übungen und Erfolgskontrollen aufbereitet wird. Multimediale Elemente wie zum Beispiel die Darstellung und Simulation von Experimenten und interaktiven Versuchsanordnungen unterstützen die theoretisch angebotene Information. Das BMBF fördert das Projekt mit insgesamt rund 41 Millionen D-Mark über mehrere Jahre.
Weitere Informationen:
FIZ CHEMIE BERLIN
Franklinstraße 11
D-10587 Berlin
Postfach 12 03 37
D-10593 Berlin
Tel.: 030/39977-0
Internet: www.fiz-chemie.de
E-mail: info@fiz-chemie.de
FEDERATION GAY LUSSAC
28 Rue Saint Dominique
75008 PARIS
France Tel.: 33 6 07 91 31 26
Internet: www.gaylussac.net
E-mail: legrand@cpe.fr
Ansprechpartner:
FEDERATION GAY LUSSAC
Pr Henri Patin Tel.: 33 2 99 87 13 01
E-mail: henri.patin@ensc-rennes.fr
Für die Presse:
Christine Legrand Tel.: 33 4 72 43 17 03
E-mail: legrand@cpe.fr
FIZ CHEMIE BERLIN
Gerd Brzoskniewicz Tel.: 030/399 77-250
E-mail: brzos@fiz-chemie.de
für die Presse:
Dr. René Deplanque Tel.: 030/39977-200
E-mail: deplanque@fiz-chemie.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Informationstechnik
überregional
Studium und Lehre
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).