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09.04.2008 15:44

"Wer bin ich?" - "Wer entscheidet, wenn ich entscheide"?: Hörsaal City zum "Leib-Seele-Problem"

Dr. Josef König Pressestelle
Ruhr-Universität Bochum

    Nr. 102

    Hirnforscher und Geisteswissenschaftler im Gespräch

    Bis zur verwegenen Aussage, man sei - auch juristisch - nicht verantwortlich für seine Tat, wagen sich manche Neurowissenschaftler vor, wenn sie das autonome Subjekt "Ich" leugnen. Dafür gebe es kein entsprechendes Korrelat im Gehirn. Wer bin ich also, wenn ich "Ich" sage? Bin ich überhaupt eine Einheit oder vielmehr das Produkt des Zusammenspiels vieler Faktoren? Kann ich meine Handlungen steuern oder tut dies allein mein Gehirn? Kann ich mich selbst erkennen oder nur verzerrt wahrnehmen? Und wenn das Gedächtnis schwindet? Dies sind einige zentrale Fragen der Reihe "Hörsaal City - Wer bin ich?" im Sommersemester an der Ruhr-Universität Bochum. Hirnforscher, Philosophen, Psychologen, Soziologen, Mediziner stellen die neuesten Theorien zum Verhältnis von Ich, Gehirn und Umwelt vor und diskutieren sie mit dem Publikum. Die Reihe startet am 16.04. mit dem Vortrag über "Selbst und Gehirn. Selbstbewusstsein und Selbsterkennen bei Mensch und Tier" von Prof. Dr. Albert Newen (Philosophie), der zusammen mit Prof. Dr. Denise Manahan-Vaughan (Neurowissenschaft) und der Pressestelle die Vortragsreihe organisiert hat.

    Das autonome Subjekt ist tot

    Aus geisteswissenschaftlicher Sicht ist es hilfreich, die zentrale Fähigkeit der Selbstkenntnis als eine in der Entwicklung vom Kleinkind zum Erwachsenen sich ausbildende natürliche Fähigkeit zu beschreiben und zu verstehen. Sie zeigt sich teilweise auch schon im Tierreich (Spiegelerkennen). Dabei ist eine zentrale Frage, in welchem Maße eine Person von ihrer Umwelt bestimmt wird. Die Neurowissenschaften liefern herausfordernde Ergebnisse zur Handlungssteuerung und zu den neuronalen Grundlagen des autobiographischen Gedächtnisses, die ein neues Verständnis von willentlichen Handlungen und Selbstverstehen erforderlich machen: Das autonome Subjekt, wie Kant es sich denkt, ist tot. Wie können wir uns neu verstehen? Hier beginnt die gemeinsame Suche der verschiedenen Disziplinen nach einem neuen Menschenbild.

    Themen und Termine

    Mittwochs 18-20 Uhr, Haus der Geschichte des Ruhrgebiets, Clemensstrasse 17-19, 44789 Bochum - (mit Ausnahme des letzten Vortrags am Dienstag, 1.7.)
    16.04.2008, "Selbst und Gehirn. Selbstbewusstsein und Selbsterkennen bei Mensch und Tier", Prof. Dr. Albert Newen (Philosophie, Bochum)
    07.05.2008, "Ich erinnere mich, also bin ich: Gedächtnisbildung im Gehirn", Prof. Dr. Denise Manahan-Vaughan (International Graduate School of Neuroscience Bochum)
    28.05.2008, "Maskeraden des Ich", Prof. Dr. Käte Meyer-Drawe (Pädagogik, Bochum)
    11.06.2008, "Woher weiß ich (oder ein anderer), wer ich bin (falls ich jemand bin)", Prof. Dr. Werner Greve (Psychologie, Hildesheim)
    18.06.2008, "Wer bin ich? Selbsterschaffenes Individuum oder Produkt der Umwelt?", Prof. Dr. Ludger Pries (Soziologie, Bochum)
    25.06.2008, "Das Ich am Rande seiner Existenz - Tod und psychische Erfahrung", Prof. Dr. Georg Juckel (Psychiatrie, Bochum)
    01.07.2008 - Achtung: anderer Ort! "Wer entscheidet, wenn ich entscheide?" Prof. Dr. Dr. Gerhard Roth (Hirnforschung, Bremen)
    Die Abschlussveranstaltung findet statt im Hörsaal des St. Josef-Hospital, Gudrunstr. 56, 44791 Bochum.

    Themen und Termine im Internet: http://www.ruhr-uni-bochum.de/hoersaal-city/


    Weitere Informationen:

    http://www.ruhr-uni-bochum.de/hoersaal-city/ - Themen und Termine im Internet


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin, Philosophie / Ethik, Psychologie, Religion
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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